Entwicklung
AFRIKA
vorangehende Seite
end
Entwicklung in Afrika Äthiopien
Äthiopien Der Trockenheit trotzen 2016
Äthiopien Kaffee und Honig schützen Artenvielfalt und schaffen Einkommen
Entwicklung Weitere Informationen
Weitere Informationen
Afrika Unterlagen - Dokumente
RAOnline Entwicklungsarbeit in der 3. Welt
Geografie Klima Gesellschaft & Gesundheit
Äthiopien: Der Trockenheit trotzen

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt äthiopische Bauern und Hirten dabei, trotz Dürreperioden Nahrung und Einkommen zu sichern.

grössere Karte

Die derzeit in Äthiopien herrschende Trockenperiode wird von der internationalen Gemeinschaft als schlimmste Dürre seit Jahrzehnten bezeichnet. Hervorgerufen wird sie durch das Klimaphänomen El Niño, das etwa alle sieben Jahre auftritt. Durch eine Veränderung der Meeresströmungen im Pazifik rund um den Äquator beeinflusst es das Klima in vielen Teilen der Erde. Die Folgen sind extreme Wetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen. In Äthiopien ist die Regenzeit schwächer ausgefallen als sonst. Rund 17 Prozent der äthiopischen Bevölkerung sind in diesem Jahr auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, mehr als doppelt so viele wie im letzten Jahr. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH die Bevölkerung in mehreren Regionen Äthiopiens dabei, Dürreperioden besser zu überstehen.

In sechs von neun Bundesstaaten fördert die GIZ zusammen mit der äthiopischen Regierung die nachhaltige Landbewirtschaftung im Hochland Äthiopiens. Sie bildet Trainer aus, die die Bauern anleiten, grossflächig Terrassen anzulegen und die Vegetation der Steilhänge vor Überweidung zu schützen. Das Regenwasser kann nun langsam in die trockenen Böden einsickern, es würde sonst sofort abfliessen. Nun sprudeln Quellen wieder, die seit Jahrzehnten versiegt waren. Zusätzlich werden Rückhaltebecken aus Lehm für Regenwasser an den Hängen gebaut, die die Wasserverfügbarkeit im Jahresverlauf erhöhen.

Die Bauern werden auch darin geschult, über kilometerlange Kanäle aus Lehm und Steinen das Wasser auf ihre Felder zu leiten und wassersparende Techniken für die Bewässerung anzuwenden. Bei der sogenannten Tröpfchenbewässerung gelangt Wasser aus Schläuchen langsam in die Erde, was Wasserverluste durch Verdunstung verringert. So können die Bauern bessere Ernten erzielen: Ihre Erträge erhöhten sich im Verlauf der letzten fünf Jahre um bis zu 85 Prozent. Die Kleinbauern können so nicht nur ihre Familien besser versorgen, sondern auch überschüssige Produkte verkaufen und die Ernährung anderer Menschen sichern. Das von der deutschen Entwicklungszusammenarbeit unterstützte Projekt hat bisher rund eine Million Menschen erreicht.

Auch in der Tieflandregion Afar im Osten Äthiopiens berät die GIZ die Bevölkerung dabei, Massnahmen gegen die Trockenheit zu ergreifen. Traditionell ziehen die halbnomadisch lebenden Afar mit ihren Tieren dorthin, wo genügend Futter und Wasser für die Tiere vorhanden ist. Flussschwellen verlangsamen den Wasserfluss der sporadisch auftretenden Fluten. Dadurch sickert erheblich mehr Wasser in den Boden ein, und der Grundwasserspiegel steigt. Ausserdem lagert sich fruchtbarer Boden aus dem Hochland ab. Beides zusammen führt zu verbesserten Anbaubedingungen. Menschen und Tiere haben wieder Zugang zu Wasser. Durch den Anstieg des Grundwassers wurde die Trinkwasserversorgung von 30'000 Menschen in einem Distrikt gesichert.

nach oben

Kaffee und Honig schützen Artenvielfalt und schaffen Einkommen in Äthiopien

Nachhaltig produzierte, fair gehandelte Bio-Lebensmittel erfreuen sich einer wachsenden Nachfrage auf dem europäischen Markt. Davon profitieren nicht nur hiesige Unternehmen, es ergeben sich auch neue Einkommenschancen für Kleinbauern in Entwicklungsländern. Dass darüber hinaus auch noch die Umwelt geschützt werden kann, zeigt eine von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH umgesetzte Entwicklungspartnerschaft mit Original Food GmbH und Tuchel & Sohn GmbH zur Förderung des Handels mit Wildkaffee und Honig in Äthiopien. Die Entwicklungspartnerschaft wird im Rahmen des Programms develoPPP.de des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.

Die Bergregenwälder im Südwesten Äthiopiens spielen eine wichtige Rolle für den globalen Klimaschutz und verfügen über eine reiche Tier- und Pflanzenwelt. Sie beherbergen verschiedenste Variationen der Wildkaffeesorte Coffea Arabica und tausende Kolonien gesunder Wildbienen. Die Entwicklungspartnerschaft bietet den Bewohnern der Regionen Kafa und Sheka die Möglichkeit, die natürlichen Ressourcen des Waldes als Einkommensquelle zu nutzen. Sie schafft so einen Anreiz, den bedrohten Wald zu schützen.

Seit mehreren Jahren engagiert sich Original Food im Rahmen von develoPPP.de in der Region Kafa. Hier ernten Kaffeebauern den im Wald wachsenden Wildkaffee und werden in begleitenden Trainings zu Trocknung, Sortierung und Lagerung geschult, so dass eine konstant hohe Qualität der Ernte gewährleistet werden kann. Dank der strengen Bio- und Fairtrade-Zertifizierungen erzielen die in Kooperativen organisierten Bauern deutlich höhere Preise für den Wildkaffee: pro Kilo erhalten sie im Vergleich zu konventionellem Kaffee fast den doppelten Preis. Über 8'000 Kleinbauern sind momentan in den Wildkaffeehandel involviert und insgesamt finanzieren über 60'000 Menschen ihren Lebensunterhalt mithilfe der Einnahmen aus dem Projekt. Es haben sich lokale Gruppen zum Schutz der Regenwälder gebildet, die in Zukunft noch stärker in die Projektaktivitäten eingebunden werden sollen.

Die Entwicklungspartnerschaft mit Tuchel & Sohn, einem der grössten deutschen Honig-Importunternehmen, das sich in der vierten Generation seit 1898 in Familienhand befindet, ist erst kürzlich angelaufen. Honigverarbeitung und Handel stecken in Kafa und Sheka noch in den Kinderschuhen. Erste Erfolge gibt es bereits: Etwa 1'000 lokale Honigbauern nehmen derzeit an Schulungen teil, in denen sie lernen den Honig entsprechend europäischen Standards zu sammeln und zu verarbeiten. Das gewonnene Wissen und die Bereitstellung von Equipment werden es ihnen zukünftig ermöglichen gereinigten Honig zu einem doppelt so hohen Preis zu verkaufen wie den bisher lokal gehandelten unverarbeiteten Honig.

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist ein weltweit tätiges Bundesunternehmen. Sie unterstützt die Bundesregierung in der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung und in der internationalen Bildungsarbeit. Die GIZ trägt dazu bei, dass Menschen und Gesellschaften eigene Perspektiven entwickeln und ihre Lebensbedingungen verbessern.

Mit dem Programm develoPPP.de fördert das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) das Engagement der Privatwirtschaft dort, wo unternehmerische Chancen und entwicklungspolitischer Handlungsbedarf zusammentreffen. Im Rahmen des Programms stellt das Ministerium Unternehmen, die in Entwicklungs- und Schwellenländern investieren, finanzielle und auf Wunsch auch fachliche Unterstützung zur Verfügung. Das Unternehmen trägt dabei mindestens die Hälfte der Gesamtkosten.

Quelle: Text GIZ Deutschland, Februar 2016

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist ein weltweit tätiges Bundesunternehmen. Sie unterstützt die Bundesregierung in der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung und in der internationalen Bildungsarbeit. Die GIZ trägt dazu bei, dass Menschen und Gesellschaften eigene Perspektiven entwickeln und ihre Lebensbedingungen verbessern.


Äthiopien Dürre und Hungersnot 2015
Äthiopien Stadtmanagement

nach oben

Weitere Informationen
Kenia Somalia
Sudan und Südsudan Ruanda
Afrika Übersicht
Klima der tropischen Zone
Der südostasiatische Monsun
Westafrika: Wassermanagement
Tropen: Klimadiagramme
Westafrika: Toiletten für alle
Schweizer Hilfswerke
Afrika Küsten sind bedroht
Die Gorillas in Zentralafrika sind bedroht
Die Tropischen Regenwälder sind bedroht
Madagascar: Endangered primates (english)
Madagascar: Endangered primates (english)
RAOnline: Weitere Informationen über Länder
Bilder Videos Länder-Informationen Karten Klima
Links
Externe Links
GIZ
GIZ-Kundenmagazin «akzente»
top
vorangehende Seite