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Antarktische Kaiserpinguine können sich dem Klimawandel anpassen 2014
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Forschung in der Antarktis: Britisch Antarctic Survey (BAS)
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Antarktische Kaiserpinguine können sich dem Klimawandel anpassen
Eine neue Studie des British Antarctic Survey (BAS) wertet das überraschende Brutverhalten von Kaiserpinguinen als Zeichen, dass sich die Tiere den veränderten Lebensbedingung anpassen können.

Die Auswertung von Satellitenbildern hat gezeigt, dass sich die Kaiserpinguinkolonien in den Jahren, in denen sich die dünnen Meereisschichten später als üblich bildeten, von ihren angestammten Brutplätzen wegzogen und sich auf das dickere, den Kontinent umgebende schwimmende Schelfeis bewegten.

Die Forscher der British Antarctic Survey (BAS), der Australian Antarctic Division und dem Scripps Institution of Oceanography an der University of Calfornia in San Diego haben im Januar 2014 ihren Bericht über die ausserordentlichen Verhaltensänderuneng der Kaispinguine im Onlinejournal PLOS ONE veröffentlicht.

Der Hauptautor der Studie, Peter Fretwell von BAS, erklärt, dass sich die Pinguine jenen Lebensraum aussuchen, in welchem sie die besten Voraussetzungen für ihre Nahrungssuche finden. Das Meereis bietet ihnen einen schnellen Zugang zum Meerwasser, wo sie nach ihrer Beute jagen.

Die Satellitenüberwachungen einer Kaiserpinguinkolonie in den Jahren 2008, 2009 und 2010 zeigten, dass das Meereis in diesen Jahren dick genug war, um eine ganze Pinguinkolonie zu tragen.

2011 und 2012 konnte das Meereis die Pinguine nicht tragen. Die Kolonie zog ihre Jungen auf einer in der Nähe schwimmenden, genügend dicken Schelfeisschicht auf.

Die Pinguine sind auch als wagemutige und kluge Tiere bekannt, welche für die Nahrungssuche sowie die Brutpflege einige Risiken eingehen und erstaunliche Strategien entwickeln.

Die Hauptkolonie der Kaiserpinguine auf dem Shackletonschelfeis wählte für ihre Brutpflege eine Stelle auf der Hochfläche des Schelfeiskörpers aus, welche rund 6 km von der Schelfeiskante entfernt liegt und sich rund 20 m über der Meeresoberfläche befindet.

Die Kaiserpinguinkolonie auf dem Shackletonschelfeis haben für ihre Wegprobleme beim Zugang zum Meereis eine verblüffende Lösung gefunden.

Auf dem Weg zum Meer überwinden die Tiere den steilen Abhang zum Meer, indem sie die Schwerkraft nutzen. Dieser Weg ist die kürzeste Verbindung vom Brutplatz hinunter zum Meer. Für den Rückweg zum höher gelegenen Brutplatz haben sich die Tiere für einen Umweg entschieden.

Der Weg führt vorerst auf dem Meereis entlang der Basis der Schelfeiskante zum Eingang einer Eisschlucht, welche sich ins Schelfeis schiebt. Die Pinguine folgen der Eisschlucht bis zu einer Stelle, wo sie für ihren Aufstieg auf die Hochfläche weniger Hindernisse vorfinden.

Die mit dem Klimawandel verbundenen höheren Luft- und Wassertemperaturen nährten die Befürchtung, dass die Kaiserpinguine wegen des abschmelzenden Lebensraumes unter Druck geraten könnten. Die Kaiserpinguine sind daher auf der Roten Liste der International Union for Conservation of Nature (IUCN) unter den "beinahe bedrohten Tierarten" aufgeführt.

Die neue Studie lässt die Hoffnung aufkeimen, dass sich diese Tierart an die veränderten Umweltbedingungen anpassen kann. Wissenschaftliche Modelle gehen davon aus, dass sich die Kaierpinguinpopulation bis ins Jahr 2052 halbieren wird. Kolonien, welche weiter nördlich leben, dürfen vom Aussterben bedroht sein.

Die Satellitenüberwachung ermöglicht es, mit neuen Erkenntnissen die Verhaltensweisen der Tiere besser zu verstehen.

Ohne diese Satellitenbilder wären die Verhaltensänderungen der Kaiserpinguine nicht entdeckt worden.

Die Beobachtungen bei den Kaiserpinguinen lassen allerdings nach Aussagen der Wissenschaftler keine Rückschlüsse zu, ob sich andere Pinguinarten ähnliche Anpassungsmechanismen angeeignet haben oder diese noch entwickeln werden.

Schelfeise entstehen durch den Zufluss von Inlandeis. An den äusseren Rändern können die Kanten der Schelfeise durchaus 60 m in die Höhe ragen. Schelfeis besteht aus Süsswasser. Meereis wurde aus Salzwasser geformt.

Die Satellitendaten wurden durch die beiden Satelliten ENVISAT und Quickbird geliefert.

Die vier überwachten Kaiserpinguinarten lebten an folgenden Orten in der Antarktis:

Barrier Bay colony (67.22°S,81.93°E)
The Shackleton Ice Shelf colony at (64.86°S, 96.02°E)
Jason Peninsula at the northern tip of Larsen Ice Shelf (67.00°S, 60.00°W)
Ruppert Coast colony, Nickerson Ice Shelf (75.38°S, 143.28°E)

Quelle: British Antarctic Survey, Januar 2014 (Text: RAOnline)
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Kaiserpinguine

1992 wurden in der Antarktis 135'000-175'000 brütender Pinguinpaare gezählt. Die neuen Zahlen aus dem Jahr 2009 zeigen, dass auf dem Kontinent 238'000 Pinguinpaare brüten. 2009 wurden 43 Bilder aus dem Weltraum ausgewertet. Bei der Schätzung wurde davon ausgegangen, dass 80% der Pinguinpaare jedes Jahr brüten.

Der Kaiserpinguin ist die einzige Pinguinart, welche während dem Antarktischen Winter bei Temperaturen unter -50°C und Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h brüten.

Die Kaiserpinguine bilden auf dem Meereis grosse Kolonien, in welchen die weiblichen Pinguine ein einziges Ei pro Saison legen, welches sie den männlichen Pinguinen in ihre Brutfalten übergeben.

Das Pinguinmännchen brütet dann das Ei aus. Das mit Federn und Haut bedeckte Ei wird rund 70°C wärmer gehalten als die Umgebungstemperatur.

Die Kaiserpinguine haben eine doppelte Schicht Federn und grosse Fettreserven, um die tiefen Temperaturen zu überstehen.

Das Pinguinweibchen begibt sich auf die Futtersuche, während das Männchen das Ei warm hält. Die Weibchen legen auf ihrer Futtersuche eine Wegstrecke von rund 100 km bis zum Eisrand zurück.

Auf ihrem langen Marsch fastet das Pinguinweibchen und verliert dadurch rund 45% ihres Körpergewichts. Nach einem rund 4 Wochen dauernden Marsch kehrt das Weibchen zum Brutplatz zurück und würgt das gefangene Futter für das Jungtier heraus.

Quelle: British Antarctic Survey & National Science Foundation, April 2012 (Text: RAOnline)
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