Statistik Schweiz: Wirtschaft
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Statistik Schweiz Wirtschaft
Entwicklung der Löhne ab 1990
Reallöhne gesunken
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Staatskunde - Statistiken Schweiz
Entwicklung der Löhne ab 1990

Laut den Berechnungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) stieg der Nominallohnindex im Jahr 2005 um durchschnittlich 1,0 Prozent gegenüber 2004 und erreichte 115,2 Punkte (1993 = 100). Unter Einbezug der durchschnittlichen Jahresteuerung von 1,2 Prozent ergab sich bei den Reallöhnen ein Rückgang um 0,2 Prozent (103,7 Punkte). Moderater Zuwachs der Nominallöhne (+1,0%).

Anstieg der Nominallöhne um 1,0 Prozent - Reallöhne um 0,2 Prozent gesunken

Die Nominallöhne verzeichneten 2005 im zweiten aufeinander folgenden Jahr einen Zuwachs von rund 1,0 Prozent. Trotz der relativ günstigen Wirtschaftskonjunktur blieb die Entwicklung der Nominallöhne verhalten. Im Zuge des Weltwirtschaftsaufschwungs im Jahr 2004 fand die Schweiz zwar auf den Wachstumspfad zurück, insbesondere dank der Ausweitung ihrer Exporte. Im Hinblick auf die ungewisse Fortsetzung des Aufschwungs im Jahr 2005 nahmen die meisten Unternehmen jedoch nur moderate Nominallohnanpassungen vor, welche bestenfalls die Teuerung ausglichen.

Mit 1,2 Prozent verzeichnete der sekundäre Sektor ein höheres Nominallohnwachstum als der tertiäre Sektor (+0,9%). Von überdurchschnittlichen Lohnsteigerungen profitierten die Arbeitnehmenden der stark exportorientierten Branchen des Industriesektors: Herstellung von elektronischen Geräten, Feinmechanik, Optik (+1,6%), Herstellung von Textilien und Bekleidung (+1,7%) sowie die chemische Industrie (+3,1%). Zum Vergleich: Im Baugewerbe betrug die Lohnzuwachsrate 1,1 Prozent.

Der tertiäre Sektor lag mit einer Nominallohnsteigerung von 0,9 Prozent leicht unter der Lohnerhöhung der Gesamtwirtschaft (+1,0%).

Die kräftigsten Wachstumsimpulse gingen im Dienstleistungssektor von den Branchen Handel und Reparatur von Fahrzeugen (+1,5%), Detailhandel (+1,4%) und Gastgewerbe (+1,2%) aus.

Die auf Finanzdienstleistungen spezialisierten Unternehmen verzeichnen seit 2003 eine Verlangsamung des Lohnwachstums. So liegen die Banken und die mit dem Kredit- und Versicherungsgewerbe verbundenen Tätigkeiten mit Lohnerhöhungen von 0,5 Prozent bzw. 0,9 Prozent unter dem Mittel der Gesamtwirtschaft.

Zwischen 1993 und 2005 wuchsen die Nominallöhne über die gesamte Wirtschaft hinweg gesehen um 15,2 Prozent. Deutlich über diesem Wert liegen das Kreditgewerbe (+24,0%), die mit dem Kredit- und Versicherungsgewerbe verbundenen Tätigkeiten (+25,3%) sowie das Versicherungsgewerbe (+26,1%). Etwas weniger hohe, aber immer noch überdurchschnittliche Lohnsteigerungen notierten die chemische Industrie (+23,2%) und die Nachrichtenübermittlung (+20,5%). Mit den geringsten Lohnerhöhungen mussten sich in diesem Zeitraum die Branchen Landverkehr und Transport in Rohrfernleitungen (+7,2%), Papier-/Karton-/Verlags- und Druckgewerbe (+10,5%) und das Unterrichtswesen (+10,9%) zufrieden geben. Im gesamten Berichtszeitraum 1993-2005 betrug das Lohnwachstum durchschnittlich 1,2 Prozent pro Jahr, wobei zwischen 2000 und 2005 mit einer jährlichen Lohnzuwachsrate von 1,5 Prozent ein leichter Aufwärtstrend notiert wurde.

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Löhne real um 0,2% gesunken

Wird das Nominallohnwachstum (1,0%) um die Teuerung für das Jahr 2005 (1,2%) bereinigt, ergibt sich ein Kaufkraftverlust der Löhne von 0,2 Prozent. Zum Zeitpunkt der Lohnverhandlungen war es - vor allem wegen der grossen Preisschwankungen bei den Erdölprodukten - schwierig gewesen, Prognosen für die Teuerung 2005 zu erstellen. über den gesamten Zeitraum von 1993 bis 2005 hinweg wuchsen die Reallöhne um 3,7 Prozent, d.h. durchschnittlich um 0,3 Prozent pro Jahr. In den vergangenen fünf Jahren betrug die Zunahme der Löhne insgesamt 0,7 Prozent. Nach einem Höhepunkt 2001 mit einer Zunahme von 1,5 Prozent schwächte sich die Reallohn-Wachstumsrate in den darauf folgenden Jahren sukzessive ab: 2002 (+1,1%), 2003 (+0,8%), 2004 (+0,1%) und schliesslich 2005 (-0,2%). Mit 3,2 Prozent sind die Reallöhne im sekundären Sektor zwischen 1993 und 2005 weniger gewachsen als im tertiären Sektor (+4,1%). Die Lohnsteigerungen im Industriesektor sind hauptsächlich auf das kräftige Lohnwachstum in der Chemie (+10,8%) und in der Herstellung elektrischer und elektronischer Geräte, Feinmechanik (+4,6%) zurückzuführen. Alle anderen Branchen im Industriesektor verzeichneten reale Steigerungen unter dem Gesamtwert von 3,2 Prozent. Am härtesten traf es das Papier- und Verlagsgewerbe, dessen Löhne 0,6 Prozent ihrer Kaufkraft einbüssten.

Im tertiären Sektor betrug die Reallohnsteigerung 4,1 Prozent, womit sie über dem schweizerischen Mittel lag (+3,7%). Trotz einer erheblichen Verlangsamung des Lohnwachstums seit 2003 in den auf Finanzdienstleistungen spezialisierten Unternehmen verzeichneten diese längerfristig klar überdurchschnittliche Wachstumsraten: Banken (+11,5%), mit dem Kredit- und Versicherungsgewerbe verbundene Tätigkeiten (+12,8%) und Versicherungen (+13,5%). Am ungünstigsten verlief die Reallohnentwicklung im gleichen Zeitraum in der Branche Landverkehr, Transport in Rohrfernleitungen (-3,6%) und im Unterrichtswesen (-0,2%). Unter dem Gesamtwert des Dienstleistungssektors (+4,1%) reihen sich der Grosshandel (+3,7%), der Handel mit Automobilen (+3,3%), das Gesundheits- und Sozialwesen (+3,4%) sowie die öffentliche Verwaltung (+1,1%) ein.

Definitionen und Quellen
Entwicklung "Preis der Arbeit" (BFS)
Der vom BFS veröffentlichte Lohnindex basiert seit 1993 auf den Angaben über die Lohnhöhe verunfallter Arbeitnehmender der Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung (SSUV). Der Lohnindex des BFS misst die so genannte "reine" Lohnentwicklung. Diese Masszahl abstrahiert bewusst von Lohnveränderungen, die sich z.B. durch eine Zunahme des Anteils höher qualifizierter Arbeitnehmender oder einen Wechsel von Arbeitskräften in Branchen mit höheren Löhnen ergeben. Die vom BFS ermittelte reine Lohnentwicklung basiert auf den Anpassungen, die jeweils in den Lohnverhandlungen zur Diskussion stehen. Die Statistik des BFS liefert den offiziellen Lohnindex für die Schweiz, auf den sich vor allem die AHV- und Krankenversicherungsgesetzgebung beziehen.
Entwicklung "Lohnsumme" (KOF)
Als zweite Informationsquelle für die gesamtwirtschaftliche Lohnentwicklung dient die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR). Dort werden die Einkommen aus unselbständiger Arbeit ausgewiesen. Die Schätzung dieser Grösse basiert auf den Angaben des Ausgleichsfonds der AHV, der EO und der IV. Die für den Produktionsstandort Schweiz relevante durchschnittliche Lohnentwicklung lässt sich ableiten, indem man die Lohnsumme gemäss VGR durch die Anzahl der Beschäftigten, umgerechnet auf Vollzeitäquivalente, dividiert. Im Unterschied zum Lohnindex des BFS werden in dieser Statistik Lohnveränderungen, die sich aus einer Veränderung des Anteils qualifizierter Arbeitnehmender oder einen Wechsel von Arbeitskräften in Branchen mit höheren Löhnen ergeben, ausgewiesen. Desgleichen erfasst die VGR-Statistik auch Lohnbewegungen, die sich aus einer Verschiebung von fixen zu erfolgsabhängigen Lohnbestandteilen ergeben.

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Nominallohnindex 2005 nach Wirtschaftszweigen: Veränderungen gegenüber 2004
Diagramm
Entwicklung der Löhne ab 1990
Diagramm
Quelle: Bundesamt für Statistik Schweiz 2006
Publikation
RAOnline Download PDF Download
Quelle: Bundesamt für Statistik BfS
Lohnentwicklung 2005: Diagramme und Daten
72 KB PDF-File

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Links
Externe Links
BFS Bundesamt für Statistik
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