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Landnutzung und Ökosysteme
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Wie entwickeln sich Landnutzung und Ökosysteme im Aargau bis 2050?

Die landwirtschaftliche Nutzung im Kanton Aargau könnte sich bis 2050 stark zugunsten des Ackerlandes verschieben. Dies zeigen erste Ergebnisse eines europäischen Projektes, in dem die Eidgenössische Forschungsanstalt WSL verschiedene Szenarien der landwirtschaftlichen Nutzung im Aargau überprüft hat. Das EU-Projekt untersucht in drei Fallstudien in der Schweiz, Belgien und Rumänien mögliche Entwicklungen bis 2050 und analysiert, wie sich die Ökosysteme verändern könnten und was dies für die Menschen in der Region bedeutet.

In dreizehn Gemeinden von Herznach über Aarau bis Kölliken sind Forschende der WSL der Zukunft der Landentwicklung im Jura und im Mittelland auf der Spur. Im Sommer 2009 fand ein Workshop mit Experten aus dem Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Politik und Verwaltung statt, an dem die Teilnehmenden drei Szenarien für die zukünftige Entwicklung diskutierten. Das erste ist auf "Business as usual" ausgerichtet, das zweite auf Wachstum und globalen Handel, das dritte auf eine nachhaltige, in den Regionen verankerte Landwirtschaft. Die Forschenden haben bewertet, wie nachhaltig die Landnutzung bei den drei Szenarien ist. Und sie haben ein Modell entworfen, das die Möglichkeiten der landwirtschaftlichen Landnutzung unter den gegebenen Szenarien und EU-Rahmenbedingungen auslotet.

Präferenzen von Landwirten berücksichtigt

In 24 persönlichen und 40 telefonischen Interviews sowie mit 23 Fragebögen befragten die Forschenden Landwirte, um die Grundlagen für ein Modell zu erfassen, das sich auf Fachwissen und Verhaltensweisen von Landwirten abstützt. Die Umfrage deckte ein breites Spektrum landwirtschaftlicher Betriebe ab: traditionelle Bauernhöfe, multifunktionelle Kleinbetriebe, rein rendite-orientierte Grossbetriebe und so genannte Lifestyle-Betriebe, die von Landwirten geführt werden, für die diese Arbeit eine Frage des Lebensstils ist.

Die Ergebnisse aller drei Szenarien zeigen deutlich, dass sich unter den getroffenen Annahmen die Fläche des Grünlands verringern, die des Ackerlands hingegen zunehmen wird. Überraschend war für die Forschenden zudem, dass sich ein starker Trend zur biologischen Landwirtschaft ergab. Aus den Interviews und Umfragen lässt sich auch ableiten, dass die Landwirte aller vier Gruppen ökonomische Aspekte bei ihren betrieblichen Entscheidungen in allen drei Szenarien extrem stark gewichten. In anderen Worten: Betriebszweige wie Grünland, Ackerbau und Bio brauchen eine gesunde finanzielle Grundlage. Politische Massnahmen (Subventionen) müssen den Markt ergänzen, um langfristig eine diverse Landwirtschaft betreiben zu können.

Die klimatischen und technologischen Entwicklungen werden gemäss dieses Modells dazu führen, dass der Ertrag der produzierten Nahrungsmittel zunimmt, und zwar in allen drei Szenarien. Offen ist, wie sich dieser Anstieg auf die Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität und ökonomischen Bedingungen der Betriebe auswirken wird. Die Forschenden empfehlen daher, diesen Punkten in Zukunft vermehrte Aufmerksamkeit zu schenken.

Quelle: Text WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung WSL , April 2012

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