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Aargauer Wald - Wer bist du? Wohin gehst du?

Ergebnisse der zweiten Aargauer Waldinventur und waldpolitische Folgerungen

Die Ergebnisse der zweiten Aargauer Waldinventur liegen vor. Damit sind verlässliche Aussagen zum Zustand und zur Entwicklung des Aargauer Waldes seit 2005 möglich. Die Resultate sind erfreulich: Die Ziele der kantonalen Waldpolitik werden in hohem Masse erreicht.

Die Feldaufnahmen für die zweite Aargauer Waldinventur wurden im Jahr 2016 durchgeführt. Insgesamt wurden auf rund 1'300 Stichprobeflächen über 16'000 Bäume gemessen, dies nach der Methode des Schweizerischen Landesforstinventars (LFI). Die Daten wurden 2017 von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) ausgewertet. Die Ergebnisse der Zweitinventur sind im nun vorliegenden Bericht "Zustand und Entwicklung des Aargauer Waldes - Ergebnisse der "2. Aargauer Waldinventur 2016" aufbereitet. Gleichzeitig zieht das Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) eine Zwischenbilanz und leitet daraus waldpolitische Folgerungen ab.

Zustand des Aargauer Waldes 2016

Waldfläche

Der Wald nimmt im Aargau eine Fläche von rund 49'000 Hektaren oder 35 Prozent der Kantonsfläche ein.
Der Wald gehört zu rund 80 Prozent öffentlichen Waldeigentümerinnen und Waldeigentümern. Insgesamt stehen rund 16,2 Millionen Bäume im Aargauer Wald. Dies entspricht rund 15,7 Millionen Kubikmetern Holz oder 314'000 Bahnwagen mit einer Gesamtlänge von 6'250 Kilometer (Luftlinie Aarau - New York).
Die Buche ist die häufigste Aargauer Baumart, gefolgt von der Fichte.
Der bewirtschaftete Wald ist weitgehend ausgeglichen aufgebaut. Dies bedeutet, dass die Anteile der jungen, mittleren und älteren Wälder nahezu ideal sind.
Die Wälder im Aargauer Jura sind laubholzreicher als im Mittelland.
Der Privatwald zeichnet sich gegenüber dem öffentlichen Wald durch einen grösseren Laubholzanteil sowie höhere Holzvorräte aus.
Im Aargauer Wald ist das für die Artenvielfalt wichtige Totholz im Umfang von 16 Kubikmetern pro Hektar vorhanden. Insbesondere Pilze und Käfer profitieren davon. In den vertraglich gesicherten Naturwaldreservaten und Altholzinseln liegt das Totholzvolumen dreimal höher.
Entwicklung des Aargauer Waldes seit 2005

Waldaufbau

Dank der zweiten Inventur kann erstmals die Entwicklung des Aargauer Waldes aufgezeigt werden.

Der durchschnittliche Holzvorrat im Aargauer Wald hat sich seit 2005 nicht stark verändert und liegt bei 332 Kubikmetern Holz pro Hektare.
Im Aargauer Wald wachsen jährlich 522'000 Kubikmeter Holz nach, was pro Sekunde einem Holzwürfel mit der Kantenlänge von 25 Zentimetern entspricht. Umgerechnet auf eine Hektare beträgt der jährliche Holzzuwachs 11,5 Kubikmeter. Damit wächst in etwa die gleiche Holzmenge zu, wie genutzt wird, beziehungsweise auf natürlichem Weg abstirbt.
Bei der Waldverjüngung ist ein deutlicher Trend zur Naturverjüngung feststellbar.
Auf teure Pflanzungen wird je länger je mehr verzichtet.
Der jährliche Zuwachs an Holz ist im Aargauer Jura mit 9,8 Kubikmetern pro Hektar etwas geringer als im Mittelland (11,9 Kubikmeter pro Hektar).
Die durchschnittliche Holznutzung liegt im Jura mit 8,2 Kubikmetern pro Hektar tiefer als im Mittelland (10,9 Kubikmeter pro Hektar).
Waldpolitische Folgerungen

Holzproduktion

Dank den vorliegenden Resultaten können die Ziele der kantonalen Waldpolitik im Sinne einer Zwischenbilanz überprüft werden. Die vorliegenden Resultate sind erfreulich: Die Ziele der kantonalen Waldpolitik werden in hohem Masse erreicht.

Das BVU hält in den waldpolitischen Folgerungen fest, dass ...

...die konsequente Walderhaltungspolitik zu einer stabilen Waldfläche im Aargau führt.
... die Qualität der Waldbewirtschaftung stimmt (Förderung Laubholzanteil, strukturreich aufgebaute Wälder, Naturverjüngung).
... die Anforderungen an die Nachhaltigkeit der Holznutzung erfüllt werden. Die genutzte Holzmenge schöpft den Zuwachs ab, lässt das Kapital des stehenden Holzvorrates dagegen unangetastet.
... die Holznutzung nicht weiter erhöht werden kann. Verschiebungen zwischen den verschiedenen Sortimenten (vom Industrie- hin zum Energieholz) sind hingegen möglich.
... dem Waldboden Sorge getragen werden muss.
... ein naturnaher Waldbau auch in Zukunft zentral bleibt, um die Lebensraumqualität auf der ganzen Waldfläche zu erhalten und zu fördern.
... den gesicherten Waldreservaten und Altholzinseln für die Biodiversität eine überragende Bedeutung zukommt.
.... die ökologische Aufwertung der Waldränder und der vorgelagerten Landwirtschaftsflächen eine gemeinsame Aufgabe der Land- und Waldwirtschaft bleibt.
Quelle: Text Kanton Aargau, Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) , 13. Juni 2018

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Wald Biodiversität, Nutzung Schweizer Wald Forstwirtschaft
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