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Arbeit und Beruf Schweiz Löhne
Schweiz Lohnentwicklung 2012 publiziert 2013
Schweizerische Lohnstrukturerhebung 2012 publiziert 2014
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Lohnentwicklung in der Schweiz 2012
Zunahme der Nominallöhne um 0,8 Prozent und Anstieg der Lohnkaufkraft um 1,5 Prozent
Neuchâtel, 29.04.2013 (BFS)

Gemäss Berechnungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) stieg der Nominallohnindex der Schweiz im Jahr 2012 gegenüber 2011 um durchschnittlich 0,8 Prozent. Damit liegt er bei 101,8 Punkten (Basis 2010 = 100). Unter Einbezug der mittleren negativen Jahresteuerung von -0,7 Prozent ergab sich bei den Reallöhnen eine Erhöhung um 1,5 Prozent (102,3 Punkte gemessen an der Basis 2010 = 100).

Nominallohnwachstum von 0,8 Prozent

Im Jahr 2012 verzeichneten die Nominallöhne eine Zunahme von 0,8 Prozent gegenüber 2011. Diese Zunahme ist ähnlich wie jene in den Jahren 2011 (+1,0%) und 2010 (+0,8%). Praktisch alle Wirtschaftszweige konnten von diesem Lohnwachstum profitieren. Die Entscheide in Bezug auf die Lohnerhöhung von 2012 wurden in der Regel im Herbst 2011 gefällt, während in Zusammenhang mit der internationalen Wirtschafts- und Finanzlage noch grosse Unsicherheiten bestanden und die Inflationsrate für das Jahr 2012 auf -0,3 Prozent geschätzt wurde. Zum Vergleich: Im Rahmen der wichtigsten Gesamtarbeitsverträge (GAV) - sie decken rund eine halbe Million Arbeitnehmende ab - wurde für 2012 eine Effektivlohnerhöhung von 0,7 Prozent kollektivvertraglich vereinbart.

Der tertiäre Sektor verzeichnete ein Nominallohnwachstum von 0,9 Prozent, womit das Wachstum ähnlich wie 2011 (+1,0%) und 2010 (+0,9%), aber deutlich tiefer als 2009 (+2,0%) und 2008 (+2,1%) ausfiel. Die Branche Gastgewerbe und Beherbergung registrierte mit 2,4 Prozent die grösste Lohnerhöhung im Jahr 2012. Dieses starke Wachstum ist auf die Erhöhung der Minimallöhne um2,9 Prozent und auf die Ausweitung des 13. Monatslohnes auf alle GAV-Unterstellten im Jahr 2012 zurückzuführen. Es folgen die Branchen Kunst, Unterhaltung und Erholung, sonstige Dienstleistungen (+1,7%), Post-, Kurier- und Expressdienste (+1,5%) sowie Versicherungen (+1,5%). Demgegenüber mussten die Branchen Handel und Reparatur von Motorfahrzeugen (0%), Informationstechnologie und Informationsdienstleistungen (+0,2%) und Gesundheits- und Sozialwesen (+0,3%) eine tiefere Wachstumsquote hinnehmen. Die Lohnerhöhung im Bereich Finanzdienstleistungen und mit Finanz- und Versicherungsdienstleistungen verbundene Tätigkeiten ist mit 0,7 Prozent geringer als jene von 2011 (+1,1%) und widerspiegelt die Unsicherheit, die im Bankensektor seit der Krise von 2008 zu spüren ist. Der Detailhandel verzeichnet eine Lohnerhöhung von 1,1 Prozent gegenüber 1,7 Prozent im Jahr 2011.

Die Lohnwachstumsrate des sekundären Sektors betrug im Jahr 2012 0,7 Prozent, was gegenüber 2011 (+1,0%) einen Rückgang bedeutet. Wie bereits im Vorjahr konnten die Exportbranchen von einer günstigeren internationalen Wirtschaftslage profitieren. Bei den Lohnanpassungen beeinflussten insbesondere zwei Exportbranchen die Nominallohnerhöhung des gesamten sekundären Sektors, namentlich die Chemie- und Pharmaindustrie mit einem nominalen Wachstum von 1,4 Prozent (gleich wie 2011) und der Maschinenbau mit 0,9 Prozent (2011: +1,1%).

Negative Teuerung und Reallohnzunahme um 1,5 Prozent

Im Jahr 2012 erhöhten sich die Reallöhne um 1,5% Prozent. Dies ist die stärkste Zunahme der Lohnkaufkraft seit 2010 und ein Ergebnis der Erhöhung der Nominallöhne um 0,8 Prozent in Verbindung mit einer negativen Teuerung von -0,7 Prozent.

Während der letzten fünf Jahre (2008 bis 2012) haben die Nominallöhne jährlich durchschnittlich um 1,4 Prozent und die Reallöhne um 0,9 Prozent zugenommen. Im selben Zeitraum registrierte der tertiäre Sektor ein durchschnittliches Wachstum von 1,4 Prozent (nominal) und von 1 Prozent (real) pro Jahr und der sekundäre Sektor wies eine Zunahme von 1,3 Prozent (nominal) und 0,8 Prozent (real) auf.

Die mathematische Anknüpfung an die Indexreihe Basis 1939 = 100 ergibt einen Nominallohnindex von 2326 Punkten und einen Reallohnindex von 305 Punkten.

Quelle: Text Bundesamt für Statistik Schweiz, April 2013

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Steckbrief zur Statistik der Lohnentwicklung

Quelle:
Der schweizerische Lohnindex wird jedes Jahr anhand der Daten in den Unfallmeldungen berechnet, welche die Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung (SSUV) an das BFS übermittelt. Die Berechnungen stützen sich auf rund 250'000 individuelle Angaben. Von der Datenauswertung sind der primäre Sektor, die Lernenden und die Praktikantinnen und Praktikanten ausgeschlossen.

Ziel:
Messung der jährlichen Entwicklung der Löhne als Preis der Arbeit (reine Entwicklung bzw. konstante Beschäftigungsstruktur).

Definition des Lohns:

Der Bruttolohn entspricht dem Grundlohn inkl. 13. Monatslohn vor Abzug der obligatorischen Sozialversicherungsbeiträge. Prämien und Provisionszahlungen, Familienzulagen, Gratifikationen und Naturalleistungen sind ausgeklammert. Die Löhne der Teilzeitangestellten werden gestützt auf die Normalarbeitszeit des Unternehmens auf ein Vollpensum hochgerechnet.

Berechnungsmethode:
Beim schweizerischen Lohnindex handelt es sich um einen Laspeyres-Index, der gestützt auf die Beobachtung der Entwicklung des Durchschnittslohns bestimmter Arbeitnehmergruppen berechnet wird. Diese Gruppen wurden anhand folgender Variablen ermittelt: Wirtschaftszweig, Geschlecht. Dadurch, dass im Allgemeinen die Struktur bzw. Gewichtung eines bestimmten Jahres unverändert fünf Jahre lang angewendet wird, lässt sich verhindern, dass Änderungen in der Arbeitnehmerstruktur die Lohnentwicklung verzerren. Das relative Gewicht jeder Gruppe von Arbeitnehmenden wird gestützt auf die Ergebnisse der Lohnstrukturerhebung des BFS von 2010 berechnet.

Revision:
Der 2010 revidierte schweizerische Lohnindex basiert auf einer neuen allgemeinen Systematik der Wirtschaftszweige, der NOGA08, und auf einem neuen Gewichtungsmodell, das einer aktuelleren Arbeitsmarktstruktur gerecht wird. Das nächste Basisjahr für die Berechnung des schweizerischen Lohnindexes mit konstanter Struktur ist das Jahr 2015.

Zwei Konzepte: BFS und KOF

Lohnentwicklung (BFS):
Der vom BFS veröffentlichte Lohnindex basiert seit 1993 auf den Angaben der Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung (SSUV) über die Lohnhöhe verunfallter Arbeitnehmender. Er misst die Lohnentwicklung bei konstanter Arbeitnehmerstruktur und klammert so teilweise die Auswirkungen von Veränderungen dieser Struktur aus, die im Laufe der Zeit auftreten. Solche Veränderungen ergeben sich insbesondere durch eine Zunahme des Anteils höher qualifizierter Arbeitnehmender oder durch Zu- bzw. Abflüsse im Rahmen von Austritten oder Neuanstellungen. Unregelmässig ausgerichtete Prämien und Boni werden im Index nicht berücksichtigt. Der schweizerische Lohnindex dient als Basis für die Berechnung des gemischten AHV-Indexes und des Referenzwertes bei den Lohnverhandlungen.

Entwicklung der «Lohnsumme» (KOF):
Mit den Informationen aus der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) lässt sich die Entwicklung der Lohnsumme verfolgen. Gestützt auf die Angaben des Ausgleichsfonds der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV), der EL und der IV weist die VGR Schätzungen zum Arbeitseinkommen aus und berücksichtigt für ihre Berechnung Komponenten im Zusammenhang mit den Ergebnissen (Provision, Bonus usw.). Die Entwicklung der Lohnsumme ist das Resultat der Lohnanpassungen und der Veränderungen der Beschäftigungsstruktur. Der Durchschnittslohn ergibt sich, indem die Lohnsumme durch die Anzahl Beschäftigte in Vollzeitäquivalenten dividiert wird.

Quelle: Text Bundesamt für Statistik Schweiz, April 2013
Weitere Informationen zur Lohnentwicklung 2012
RAOnline Download
Quelle: Bundesamt für Statistik Schweiz
Lohnentwicklung 2012 - Grafiken Schweiz
85 KB PDF Download

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Lohnentwicklung 1990 bis 2005 Schweiz
Statistik Schweiz Entwicklung der Löhne ab 1990
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