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Naturnähe - Naturwald
Auch stark vom Menschen genutzte Wälder können dem Naturzustand nahekommen, wenn sie aus standortsheimischen Baumarten bestehen.
In vielen Wirtschaftswäldern sind die sehr jungen und alten Entwicklungsphasen des Waldes untervertreten, die für die Artenvielfalt besonders wichtig sind.
Rund 13 Prozent der Schweizer Waldfläche wurden in den letzten 50 Jahren nicht mehr bewirtschaftet. So verwildern sie und entwickeln sich langsam zu sogenannten Naturwäldern.
Im Mittelland hat der Anteil der naturnahen Laubwälder von 22 auf 25 Prozent zugenommen.
Der Anteil der Fichtenwälder liegt derzeit bei 11 Prozent.
Naturwälder entstehen, wenn Wälder mit naturnahem Baumbestand nicht mehr bewirtschaftet werden. Dies ist heute in vielen Schweizer Wäldern der Fall. Auf 13 Prozent der Schweizer Waldfläche hat in den letzten 50 Jahren oder noch länger niemand mehr waldbaulich eingegriffen. Und der Anteil dieser Flächen nimmt weiter zu. So entstehen immer mehr Naturwälder, die alle Phasen der natürlichen Waldentwicklung durchlaufen, also auf natürliche Weise altern. Bestände aus sehr alten Bäumen findet man fast nur in Naturwäldern, während die Bäume in wirtschaftlich genutzten Wäldern meist nur etwa die Hälfte ihres natürlichen Alters erreichen.

Rund ein Viertel der Waldbestände sind heute älter als 120 Jahre. In den meisten europäischen Ländern beträgt der entsprechende Anteil kaum fünf, selten zehn Prozent. Naturnähe wird aber nicht nur von der Forstwirtschaft beeinflusst.

Auch die Nähe der Zivilisation und die Dichte der Waldwege und Waldstrassen spielen eine Rolle. Fussgänger und Jogger scheuchen empfindliche Tiere auf, wie zum Beispiel das Auerhuhn. für solche Tiere sind die Lebensräume rar geworden, denn nur 21 Prozent der Schweizer Waldfläche liegen weiter als 500 Meter von einer Strasse entfernt. Immerhin liegen 1300 QuadratkilometerWald weiter als 500 Meter von der nächsten Strasse entfernt und wurden seit über50 Jahren nicht mehr genutzt. Diese Wälder dürfen als ungestört und «der Natur über lassen» gelten. Sie sind in den Alpen, hauptsächlich in höheren Lagen im Tessin und im Nationalpark in Graubünden zu finden.

Die Naturnähe eines WaldÖkosystems spiegelt sich unter anderem in der Zusammensetzung der Baumarten. Nach LFI weisen rund 58 Prozent der Schweizer Wälder eine naturnahe Baumartenmischung auf. 19 Prozent sind naturnahe Laubwälder und 39 Prozent naturnahe Nadelwälder. 41 Prozent aber sind ehemalige Laubwälder, die heute einen unnatürlich hohen Anteil von Nadelbäumen aufweisen.

Erfreulich ist, dass die Laubbäume dank Windwürfen und vermehrt naturnaher Waldwirtschaft ihre Standorte langsam zurückerhalten: Zwischen 1985 und 1995 stieg im Mitteland der Anteil naturnaher Laubwälder von 22 auf 25 Prozent. Dennoch dominieren auch dort Nadelbäume rund 60 Prozent der Waldfläche: Auf rund 11 Prozent (25'000 Hektaren) des ehemaligen Laubwaldgebietes im Mittelland stehen heute reine Fichtenforste - Wälder mit einem Fichtenanteil von über90 Prozent. Diese unnatürlichenWälder bergen ökologische und ökonomische Risiken: Sie können dem Boden schaden und beherbergen oft nur wenige Arten. Zudem sind sie anfällig auf Sturmschäden und Borkenkäferbefall.

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Urwald
Im Gegensatz zu Naturwäldern, die irgendwann in ihrer Geschichte einmal bewirtschaftet wurden, blieben Urwälder seit jeher unberührt. Solche ursprünglichen Ökosysteme sind in ganz Europa auf winzige Flächen geschrumpft.

Auch in der Schweiz bedecken die offiziell anerkannten Urwälder insgesamt nur rund 100 Hektaren und damit 0,01Prozent der Waldfläche. Sie liegen in Derborence (VS), Scatlé (GR) und auf der Bödmeren (SZ).

Entgegen einer landläufigen Ansicht leben in europäischen Urwäldern nicht mehr Arten als in den Kulturwäldern.

Im Gegenteil: Der Einfluss des Menschen im Kulturwald erhöht oft die strukturelle Vielfalt und sorgt so dafür, dass ein Mosaik von verschiedenen Lebensräumen entsteht. Dies wirkt sich günstig auf die Artenzahl aus. Natürlichkeit beziehungsweise die Naturnähe einesWaldÖkosystems ist also nicht gleichbedeutend mit grosser biologischer Vielfalt. Dennoch sind die Übrig gebliebenen Urwaldreste wichtig, denn ihre ursprüngliche Struktur und Artenvielfalt sind für die Forschung wertvoll und bieten eindrückliche Naturerlebnisse.

Quelle: Text Bundesamt für Umwelt BAFU Schweiz 2006

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Quelle: BAFU
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