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Eingebürgerte Baumarten - Verbreitung
Nur 0,6 Prozent aller Bäume sind Exoten. Sie stellen keine Bedrohung für den Schweizer Wald dar. für die hiesige Forstwirtschaft spielt der Anbau exotischer Baumarten nur eine kleine Rolle.
Zwischen 1985 und 1995 ist der Anteil der Exoten am Baumbestand um 0,1 Prozent gestiegen, eine Zunahme, die Experten nicht beunruhigt.
Rund 12'000 Pflanzenarten wurden in den letzten 500 Jahren aus aller Welt nach Europa eingeführt, aber nur gerade 400 Arten (3 Prozent) konnten sich bis heute dauerhaft etablieren. Auch in der Flora des Waldes gibt es solche Neulinge, sogenannte Exoten oder Xenophyten. Diese Pflanzen können nützlich sein, wie einzelne fremde Baumarten für die Holzwirtschaft. Sie können aber auch Schaden anrichten, wenn sie einheimische Pflanzen verdrängen und damit auch die Tiere, die sich von ihnen ernähren.

Die Bedrohung ist für unseren Wald allerdings gering, denn nur 0,6 Prozent der Bäume sind Exoten. Nur auf 0,4 Prozent der Schweizer Waldfläche stellen sie mehr als 50 Prozent des Holzvorrats. Erst ab diesem Grenzwert bezeichnen Fachleute den Exotenanteil als dominant. In den letzten Jahren ist die Situation zudem nahezu stabil geblieben: Zwischen 1985 und 1995 ist der Anteil der Exoten am Schweizer Baumbestand um nur 0,1 Prozent gestiegen - eine Zunahme, die Experten nicht beunruhigt. Unsere heimische Flora ist sehr resistent, weil die Menschen vermutlich schon seit der Eiszeit gebietsfremde Pflanzen von ihren Wanderungen mitbrachten.

So entstand eine Mischflora, die sich auch gegen neue Exoten behaupten kann, die seit der Entdeckung der Neuen Welt aus über see eingeführt wurden. Trotzdem bedeuten die fremden Pflanzen ein gewisses Risiko. Gefährlich sind besonders jene Arten, die sich ohne Zutun des Menschen verbreiten und heimischen Pflanzen den Lebensraum streitig machen (invasive Arten). Die aus Nordamerika stammende Robinie etwa besiedelt mit Vorliebe karge Böden (Rohböden) und verdrängt einheimische Pionierpflanzen, die ebenfalls auf nährstoffarme Lebensräume spezialisiert sind. Die Robinie steht deshalb neben zehn weiteren invasiven Arten auf einer «Schwarzen Liste» von Pflanzen, deren Ausbreitung gebremst werden soll.

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Nutzung
Der Anbau exotischer Baumarten ist für die Forstwirtschaft einiger mitteleuropäischer Länder eine wichtige Einkommensquelle.

Anders in der Schweiz:
Die hierzulande produzierten Holzmengen sind so gering, dass nur für die häufigsten Arten ein Nischenmarkt besteht, so etwa für die Douglasie.

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Totholz - Lebensraum
Totes Holz ist die Lebensgrundlage für viele Tiere, höhere Pflanzen, Pilze, Flechten und Algen. In Schweizer Wäldern steht oder liegt mehr Totholz als anderswo in Europa, aber immer noch bis zu zehnmal weniger als in Urwäldern.
In den letzten Jahren nahm die Totholz-Menge zwar zu. Im Mittelland und im Jura aber ist der Vorrat an dickem, stehendem Totholz aus ökologischer Sicht immer noch deutlich zu klein.

Als Totholz bezeichnen Fachleute abgestorbene Bäume und äste. Sie sind die Lebensgrundlage für viele Tiere, Pilze, höhere Pflanzen, Flechten und Algen. Rund 1300 Käferarten und über2300 höhere Pilzarten können ohne totes Holz nicht über leben. Im rauhen Klima der Gebirgswälder bildet Totholz zudem ein wichtiges Keimbett für die nächste Baumgeneration. Insgesamt sind rund ein Fünftel aller Lebewesen im Wald auf Totholz angewiesen. Besonders viele Arten leben in vermodernden Stämmen.
Dort und in morschen Baumhöhlen leben Grossinsekten wie der Grosse Rosenkäfer oder der Eremit - Arten, die zu den am meisten gefährdeten in Mitteleuropa zählen. Heute sind mehr als die Hälfte der Käferarten, die in totem Holz wohnen, bedroht; darunter so bekannte wie der Alpenbock oder der Hirschkäfer.

In Urwäldern ist die Totholzmenge abhängig vom Standort und davon, wie schnell sich die Baumarten zersetzen. In Buchenwäldern beispielsweise liegt weniger Totholz als in Buchen- Tannenwäldern. Je nach Waldgesellschaft und Entwicklungsphase fallen in europäischen Urwäldern zwischen 20 und 250 Kubikmeter Totholz pro Hektare an; in der Zerfallsphase von sehr alten Beständen sind es bis zu 400 Kubikmeter.

In der Schweiz schwanken die Mittelwerte der Regionen zwischen 4 Kubikmeter im zentralen Mittelland und 34 Kubikmeter pro Hektare in den Nordostalpen. Wie viel Totholz nötig ist, um gefährdete Arten zu erhalten, ist derzeit noch Gegenstand der Forschung. Eine wichtige Forschungsgrundlage dazu wird das dritte Landesforstinventar (2004-2007) liefern, das erstmals landesweit das Tot- und Moderholz nachDimension und Zersetzungsgrad erfasst.

Schon heute weisen aber Untersuchungen darauf hin, dass der Totholzanteil in Schweizer Wäldern aus ökologischer Sicht zu tief ist. Eine Studie über den Dreizehenspecht kommt zum Schluss, dass erst ein Mindestanteil von 5 Prozent stehendem Totholz die Lebensgrundlage des Vogels sichert. Der heutige Wert beträgt in den Alpen aber bloss 3,1 Prozent. Das Beispiel zeigt, dass sogar in Bergwäldern mit relativ viel Totholz ökologische Defizite bestehen. Dies ist besonders ungünstig, da in Bergwäldern vermoderndes Holz oft der einzige Standort ist, auf dem Fichtenkeimlinge heranwachsen können.
Quelle: Text Bundesamt für Umwelt BAFU Schweiz 2006

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