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Brasilien Katastrophale Änderung des Waldgesetzes 2012
Brasilien Keine Entwarnung für Amazonasregenwald 2012
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Tropischer Regenwald - Waldzerstörung in Brasilien
Katastrophale Änderung des brasilianischen Waldgesetzes

Persilschein für die Kettensägen am Amazonas

Das brasilianische Unterhaus hat gestern die Reform des brasilianischen Waldgesetzes verabschiedet. "Die Entscheidung ist ein Tiefschlag gegen das grösste Tropenwaldgebiet der Erde", kritisiert Roberto Maldonado, Lateinamerika-Referent des WWF. Die Amnestie für illegale Abholzungen legalisiert nun Umweltverbrechen in der Vergangenheit und ist praktisch eine Aufforderung zu weiterem Kahlschlag. Die Gewinner sind die Grossgrundbesitzer, die Verlierer die Kleinbauern und das Weltklima. Der WWF fordert die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff auf das Gesetz per Veto zu verhindern und den Albtraum am Amazonas Regenwald zu beenden.

"Das neue Gesetz weicht den bisher fortschrittlichen Waldschutz in Brasilien kontinuierlich auf und dient allein der Agrarlobby", betont der WWF. Hauptgewinner des Gesetzes ist die Viehwirtschaft. Sie entledigt sich der Verpflichtung Millionen Hektar illegal abgeholzten Wald wieder aufzuforsten. Die Amnestie kommt vor allem den Grossgrundbesitzern zugute. Zu den Verlierern der Reform zählen laut WWF die Kleinbauern und die brasilianische Bevölkerung. "Während sich die Fleisch- und Sojabarone eine goldenen Nase verdienen, werden die entstehenden Kosten, z.B. verursacht durch zunehmende Überschwemmungen und Erdrutsche, an die Allgemeinheit übertragen", unterstreicht Roberto Maldonado.

Insgesamt steht eine Fläche grösser als Deutschland auf dem Spiel. Die Lockerung des Gesetzes hat weitreichende Folgen über die Grenzen Brasiliens hinaus: Der absehbare Kahlschlag und der Verzicht auf Wiederaufforstung dürfte das Weltklima mit zusätzlich um bis zu 28 Milliarden Tonnen Kohlendioxid belasten.

Der WWF appelliert an die brasilianische Präsidentin, das Gesetz auf keinen Fall zu unterzeichnen. "Es wäre absurd, die Welt im Juni 2012zur Nachhaltigkeitskonferenz Rio +20 einzuladen und gleichzeitig auf Druck der Agrarlobby die Axt an einen der grössten Naturschätze der Erde anzulegen", so Maldonado.

Quelle: Text WWF Deutschland April 2012

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Keine Entwarnung für Amazonasregenwald

WWF: Die Kettensägen wüten weiter

Anlässlich der im November 2012 in Brasilien vorgestellten aktuellen Entwaldungszahlen für den Amazonas macht der WWF auf die anhaltende Zerstörung des grössten Regenwaldgebietes der Erde aufmerksam.

Von August 2011 bis Juli dieses Jahres gingen 4656 Quadratkilometer verloren, was in etwa der doppelten Grösse des Saarlandes entspricht. Das bedeutet eine Abnahme um 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Umweltschützer kritisieren die brasilianische Regierung, die den Rückgang der Einschläge als Erfolg verbucht: "Die neuen Zahlen sind kein Grund zum Aufatmen. Die Kettensägen wüten weiter. Auch wenn das Tempo der Waldzerstörung nicht weiter zunimmt, ist es traurig, wenn man das schon als Erfolg werten muss", sagt Roberto Maldonado, Lateinamerika-Referent beim WWF Deutschland.

Stattdessen warnt der WWF vor der zunehmenden Bedrohung des Amazonas. "Der weiter wachsende Hunger nach billigem Rindfleisch ist eine grosse Gefahr für die Region. Die industrielle Viehzucht frisst sich immer tiefer in den brasilianischen Wald hinein", so Roberto Maldonado. Einen Dammbruch befürchtet der WWF an dieser Stelle durch ein gerade im brasilianischen Parlament behandeltes Waldgesetz. Das Gesetzesvorhaben weiche den Waldschutz in Brasilien massiv auf und diene allein der Agrarwirtschaft. Sie würde unter anderem von der Verpflichtung befreit, Millionen Hektar illegal abgeholzten Wald wieder aufzuforsten. Insgesamt stehe eine Regenwaldfläche auf dem Spiel, die die Grösse der Bundesrepublik Deutschland überrage. Neben katastrophalen Folgen für den Artenschutz würde das Weltklima um viele Milliarden Tonnen Kohlendioxid belastet, was die Bemühungen im Klimaschutz im um Jahre zurückwerfen würde.

Quelle: Text WWF Deutschland November 2012

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Brasiliens Wälder schwinden

WWF: Zunahme der Entwaldung im Amazonas um fast ein Drittel

Angesichts der gestiegenen Entwaldungszahlen im Amazonas übt der WWF scharfe Kritik an der brasilianischen Regierung. Die Zunahme des Waldverlustes um 28 Prozent im vergangenen Jahr sei eine Folge des Versagens der Politik. "Die aktuellen Zahlen sind eine Quittung für die Aushöhlung des Umweltschutzes. Präsidentin Rousseff hat ein vorbildliches Waldgesetz kastriert, um den kurzfristigen Interessen Agrarindustrie zu dienen", kritisiert Roberto Maldonado, Südamerika-Referent beim WWF Deutschland. Wie die brasilianische Umweltministerin Izabella Teixeira am Donnerstag mitteilte, wurden von August 2012 bis Juli 2013 insgesamt 5'843 Quadratkilometer Wald gerodet. Das entspricht mehr als der doppelten Grösse des Saarlandes und eine Zunahme um rund 1'200 Quadratkilometer im Vergleich zum Vorjahr.

Entscheidenden Anteil an der negativen Entwicklung hat laut WWF die Reform des Waldgesetzes vom Oktober 2012, die den Schutz von Wäldern auf privatem Grund massiv verschlechtert habe. So wurden vorgeschriebene Schutzwälder rund um Gewässer massiv verkleinert sowie illegale Rodungen aus der Vergangenheit von einer Strafverfolgung freigestellt. "Wer Kahlschlägern die Amnestie schenkt, darf sich über einen Anstieg der Abholzung nicht wundern", sagt Maldonado. Eine besonders starke Zunahme der Entwaldung verzeichnete mit 52 Prozent der Bundesstaat Mato Grosso. Roberto Maldonado sieht sich bestätigt: "In Mato Grosso liegt der Wald fast ausschliesslich in Privathand. Es ist kein Zufall, dass Abholzung und Brandrodung gerade hier nach oben geschnellt sind."

Sollte die Macht der Agrarlobby nicht gebrochen werden, rechnet der WWF mit einer düsteren Zukunft für den Amazonas. Eine derzeit im Parlament in Verhandlung stehende Reform habe zum Ziel, Unternehmen den Zugriff auf staatliche und indigene Schutzgebiete zu ermöglichen. So sei geplant, dem Bau von Infrastruktur wie Strassen und Kraftwerken sowie neuen Agrarflächen und Bergbauprojekten grundsätzlich Vorrang vor dem Umweltschutz einzuräumen. "Die Industrie bläst zum Angriff auf den Amazonas und die Regierung ist ihr Verbündeter - gegen das erklärte Interesse der brasilianischen Bevölkerung. Es bedarf mehr denn je eines Aufstandes der Zivilgesellschaft, um die Zerstörung der Umwelt aufzuhalten", so WWF-Mann Maldonado.

Quelle: Text WWF Deutschland November 2013

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