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Pfäffikersee soll frei bleiben von Neobiota 2016
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Pfäffikersee soll frei bleiben von Neobiota

Bekämpfung der invasiven Tierarten

Immer mehr Lebewesen, die ursprünglich nicht bei uns heimisch sind, werden unbeabsichtigt in unsere Seen verschleppt oder absichtlich dort ausgesetzt. Darunter sind Arten, die sich stark ausbreiten und grosse Probleme verursachen. Haben sich diese so genannten invasiven Neobiota einmal etabliert, sind sie kaum mehr aus den Gewässern zu entfernen. Darum hat das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) das Pilotprojekt «Neobiota-Freihaltezone Pfäffikersee» lanciert. Es hat zum Ziel, den bis anhin kaum betroffenen Pfäffikersee auch weiterhin frei von gebietsfremden Arten zu halten, das wertvolle Ökosystem zu erhalten und Erkenntnisse zum Schutz anderer Gewässer zu liefern.

In der Schweiz verbreiten sich zunehmend gebietsfremde Arten - sogenannte Neobiota. Diese eingeschleppten oder eingewanderten Tiere und Pflanzen können Mensch, Tiere, Infrastrukturanlagen und die Umwelt erheblich schädigen. Auch in Gewässern können sie Probleme bereiten, indem sie sich stark ausbreiten und etwa einheimische Arten verdrängen. Dies gefährdet die Artenvielfalt in erheblichem Masse. Durch Übertragung der Krebspest haben beispielsweise Amerikanische Grosskrebse die einheimischen Edelkrebse bereits heute lokal zum Aussterben gebracht. Andere Neobiota wie Schwarzmeergrundeln verdrängen heimische Fischarten von ihren Laich- und Futterplätzen. Gebietsfremde Muscheln wie die Körbchen- oder Quaggamuschel wiederum verstopfen Leitungssysteme.

Pfäffikersee als ideales Testgebiet für Pilotprojekt

Der Pfäffikersee im Zürcher Oberland ist ein beliebtes Naherholungsgebiet. Er ist heute ein funktionierendes Ökosystem und bietet zahlreichen seltenen und gefährdeten Pflanzen und Tieren einen Lebensraum. Glücklicherweise ist er bis heute kaum von gebietsfremden Arten besiedelt. Da der nahe gelegene Greifensee und der Zürichsee bereits von einigen invasiven Neobiota befallen sind, sind neue Arten auch im Pfäffikersee zu erwarten. Um dies zu verhindern, setzt das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) in Absprache mit den lokalen Gemeinden und Vereinen das Pilotprojekt «Neobiota-Freihaltezone Pfäffikersee» um. Ziel des Projekts ist es, den See möglichst von schädlichen gebietsfremden Arten freizuhalten und das wertvolle heutige Ökosystem zu erhalten. Denn haben sie sich einmal etabliert, können sie kaum mehr entfernt werden.

Sensibilisieren und richtiges Verhalten aufzeigen

Eine wichtige Rolle bei dem Pilotprojekt spielt die Sensibilisierung von Fischern, Bootsbesitzern und Wassersportlern. Sie können unbeabsichtigt invasive Arten aus anderen Gewässern einschleppen, da Neobiota an Booten, anderen Schwimmkörpern und Ausrüstungsgegenständen haften bleiben oder im Bilgenwasser - dem Restwasser im unteren Bootsrumpf - oder in Wasserrückständen in der Ausrüstung mittransportiert werden können. Daher müssen Boote vor dem Einwassern in den Pfäffikersee sorgfältig gereinigt werden, dasselbe gilt für das restliche Material. Zudem dürfen lebende Köderfische nicht von anderen Seen in den Pfäffikersee gelangen. Daneben wird die lokale Öffentlichkeit für das Thema Neobiota und für die Folgen von illegalen Aussetzungen von Aquarien- und Gartenteichbewohnern sensibilisiert. Die Massnahmen werden von 2016 bis 2018 umgesetzt, gegebenenfalls angepasst und evaluiert. 2019 wird Bilanz gezogen und darüber entschieden, ob die Massnahmen weitergeführt und allenfalls auf weitere Gewässer im Kanton Zürich ausgedehnt werden. Das Pilotprojekt am Pfäffikersee liefert wichtige Erkenntnisse für die kantonale Neobiota-Strategie, die auch gesamtschweizerisch genutzt werden können.

Quelle: Text Baudirektion des Kantons Zürich , September 2016

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Die Ufer des Pfäffikersees - eine archäologische Schatzkammer
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Greifensee - Naturstation Silberweide
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