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Marmorierte Baumwanze ( Halyomorpha halys ) |
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Asiatische
Baumwanze erstmals in der Schweiz entdeckt
Im Sommer 2007 wiesen Wissenschaftler der Eidgenössischen Forschungsanstalt
für Wald, Schnee und Landschaft WSL an fünf Fundorten im Raum
Zürich erstmals die Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys) nach. Diese in Ostasien heimische Art kam bisher in Europa nicht vor. Sie
befällt vor allem Ziergehölze und Obstbäume. Das Insekt
dürfte sich in den kommenden Jahren weiter ausbreiten.
Wissenschaftler
der WSL wiesen 2007 insgesamt an fünf Orten im Raum Zürich die Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys) nach. In einem Fall führte
der starke Befall sogar zum Absterben eines Zierstrauchs. Die gefundenen
Wanzen besiedelten insgesamt acht verschiedene Pflanzenarten.
Interessanterweise
stammen fünf davon, wie die Wanze selbst, ursprünglich aus Ostasien.
Im übrigen Europa wurde diese Insektenart bisher noch nicht beobachtet.
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Schäden an Obstbäumen und Gartenpflanzen |
bis 2008 beobachtete Schäden |
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Aprikosen-, Kirsch-, Pflaumen-
und Apfelbäumen |
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Weiden-, Ahorn-, Zedern- und Zypressenarten |
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Sommerflieder,
den Feuerdorn und das Geissblatt |
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Die
Wanze hat in verschiedenen Ländern Ostasiens schon starke Schäden
an Obstbäumen und Gartenpflanzen verursacht. Sie befällt vor
allem Blätter und Früchte von Aprikosen-, Kirsch-, Pflaumen-
und Apfelbäumen.
Gerne sucht sie auch Ziergehölze wie den Sommerflieder,
den Feuerdorn und das Geissblatt auf. Unter den Waldbäumen wurde sie
bisher an Weiden-, Ahorn-, Zedern- und Zypressenarten gefunden, wobei sie
nicht nur an Blättern und Nadeln, sondern auch an Früchten und
Zapfen saugt.
Langsame
Ausbreitung erwartet
Im
Vergleich zu anderen Insektenarten vermehrt sich die 12-17 mm grosse Baumwanze
nicht allzu rasch. Das Wanzenweibchen deponiert im Sommer an der Unterseite
von Blättern maximal 150 Eier, in Gruppen zu etwa 20. Obwohl die geschlüpften
Larven sich noch vor dem Winter bis zum erwachsenen Tier entwickeln, beginnt
die Eiablage erst wieder im nächsten Sommer. Es ist davon auszugehen,
dass die Baumwanze ihr Verbreitungsgebiet im Raum Zürich langsam vergrössern
wird.
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Die Marmorierte Baumwanze ist 12-17 mm lang. |
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Wanzenweibchen deponiert im Sommer an der Unterseite
von Blättern maximal 150 Eier, in Gruppen zu etwa 20 Eier. |
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Die geschlüpften
Larven entwickeln sich noch vor dem Winter bis zum erwachsenen Tier. |
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Die Eiablage erfolgt erst wieder im nächsten Sommer. |
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Aus
Ostasien und Amerika ist bekannt, dass die Marmorierte Baumwanze auch im
Siedlungsbereich häufig auftreten kann. Besonders im Herbst findet
sie sich oft massenweise an den Wänden und Fenstern von Häusern,
wo sie geschützte Orte zum überwintern sucht.
Globale
Trends begünstigen Exoten
Wie
bei vielen neu auftretenden Insektenarten, ist auch bei der Marmorierten
Baumwanze nicht bekannt, wie sie in den Raum Zürich gekommen ist.
Die Wissenschaftler der WSL vermuten, dass sie mit Zierpflanzen aus Asien
eingeschleppt wurde. Generell verbreiten sich heute Insektenarten infolge
des zunehmenden globalen Warenhandels und der Mobilität des Menschen
schneller und unkontrollierter als früher. Allein letztes Jahr wurden
in der Schweiz 5 neue Insektenarten auf Ziergehölzen bekannt. Die
zunehmenden Temperaturen, vor allem aber die milderen Winter, dürften
die èberlebenswahrscheinlichkeit dieser und anderer einwandernder
Insektenarten grundsätzlich erhöhen. Die zunehmend häufiger
in der Schweiz festgestellten neuen Insektenarten sind ein klares Zeichen
in diese Richtung.
Quelle:
Text Eidg. für Wald, Schnee und Landschaft
WSL 2008 |
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