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Militärgeschichte |
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Militärische Sperrstellen von nationaler Bedeutung |
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Als Reaktion auf die zunehmende militärische Bedrohung durch die Deutsche Wehrmacht und die politische Krise in Europa, welche 1939 zum 2. Weltkrieg führten, veranlasste die politische und militärische Führung der Schweiz, in allen Landesteilen ein aufeinander abgestimmtes Netz von militärischen Verteidigungsanlagen aufzubauen. Herzstück dieser Verteidigungsbemühungen waren zahlreiche in Felskavernen gebauten Artilleriewerke, welche von vielen Bunkern für die infanteristische Verteidung umgeben waren. Die Standorte dieser Sperrstellen waren bis zum Ende des 20. Jahrhunderts ein streng gehütetes Geheimnis.
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Militärische Verteidigungsanlagen von nationaler Bedeutung |
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Der Aufbau des Abwehrsystems folgte der Strategie, einem möglichen militärischen Gegner den Zugang zum bevölkerungsreichen Mittelland zu verunmöglichen und einen Vorstoss in den zentralen Alpenraum mit allen Mitteln zu verhindern. Zu diesem Zweck wurden entlang der Rheingrenze zu Deutschland und im ganzen Juragebiet ein nach Süden gestafeltes Verteidigungssystem mit dem Ziel errichtet, mechanisierte und infanteristische feindliche Vorstösse auf den Verkehrsachsen und über die zahlreichen Passübergänge zu stoppen. Im Mittelland selbst galt das Hauptaugenmerk der schweizerischen Militärstrategen den Flussübergängen und Engnissen. Im Voralpengebiet folgte der Bau der Sperrstellen der Logik der Reduitstrategie.
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Die bereits bestehenden militärischen Verteidigungsanlagen wurde ausgebaut und verstärkt. Die mit infanteristischen Mitteln geschützten Artilleriewerke hatten die Aufgabe, wichtige, Verkehrswege und Infrastrukturbauwerke wie Elektrizitätswerke, Staumauern, Flugplätze usw. vor feindlichen Angriffen zu schützen sowie die Reduitstrategie der Armeeführung zu stützen.
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Zu Beginn der 1940er Jahre entstanden schweizweit Hunderte von zusätzlichen Verteidigungsstellungen. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs im September 1945 begann die Zeit des Kalten Krieges, in welchem sich die Siegermächte aus West und Ost gegenseitig bedrohten und ihre Armeen kräftig aufrüsteten. Die militärischen Verteidigungsanlagen in der Schweiz behielten vorerst noch ihre militärstrategische Bedeutung. Die Artilleriewerke und Festungen wurden in dieser Zeit aufgerüstet und modernisiert. Gegen Ende des letzten Jahrhunderts verloren die meisten Bauwerke ihren militärischen Nutzen. Ihr Unterhalt wurde zu teuer. Sie wurden ab dem Jahr 2000 vermehrt aus der Geheimhaltung entlassen (deklassifiziert) und auf Anweisung des Bundesrates Schritt für Schritt stillgelegt. Einige Jahre nach der Schliessung wurden diese Anlagen meistens abgebaut, geräumt und die Zugänge versiegelt. Bei einigen Stellungen wurden die militärische Tarnung bewusst entfernt. Heute thronen diese Geschütznischen (Scharten) oft hoch über den Tälern in den Felswänden.
Einige militärische Festungsanlagen wurden von politischen Gemeinden und privaten Vereinigungen gekauft und anschliessend restauriert. Heute stehen diese Bauwerke der Öffentlichkeit als mahnende Zeitzeugen zum Besuch offen.
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Militärische Verteidigungsanlagen von nationaler Bedeutung |
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