Forscher
der ETH Zürich haben berechnet, dass das Klima in Mitteleuropa
im Sommer zukünftig nicht nur wärmer, sondern auch unbeständiger wird. Hitzeperioden wie im letzten Jahr wären demnach in siebzig oder
achtzig Jahren nichts Aussergewöhnliches mehr.
Es
war ein Sommer 2003, der in jeder
Hinsicht alle Rekorde schlug. Über Monate hinweg wurden Mittel- und
Südeuropa letztes Jahr von einer aussergewöhnlichen Hitzewelle heimgesucht. "Statistisch gesehen hätte es einen solchen Sommer eigentlich
gar nicht geben dürfen", meint Christoph Schär, Professor am
Institut für Klima und Atmosphäre der ETH Zürich .
Doch
was heute noch ein Extremfall ist, könnte in absehbarer Zeit zum Normalfall
werden. Darauf deuten jedenfalls die Modellrechnungen hin, die Schär
und seine Mitarbeiter in der Zeitschrift "Nature"
veröffentlichten.
Ausserhalb
der Statistik |
Die
Forscher haben im Rahmen eines Projekts des Nationalen Forschungsschwerpunktes
"Klima" die Temperaturen des Sommer 2003 mit Messdaten der letzten 150 Jahre verglichen. "Der letzte Sommer liegt
weit ausserhalb dessen, was man je registriert hat. Auch das Jahr 1947,
das bisher als aussergewöhnliches Rekordjahr galt, wurde übertroffen",
erklärt Schär.
Basierend auf den vorhandenen Daten hat Schär
berechnet, dass sich unter der Annahme eines konstanten Klimas eine solche
Hitzeperiode höchstens alle 10'000 Jahre erreignen sollte. "Natürlich
ist das eine fiktive Zahl", relativiert er. "Aber sie zeigt doch, wie aussergewöhnlich
die Situation war."
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