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Klimaschwankungen in den vergangenen Jahrtausenden
War es früher wärmer als heute?
Ist das Klima, das wir gegenwärtig erleben, etwas Neues, noch nie Dagewesenes? Im Mittelalter war es in manchen Gebieten ähnlich warm wie im 20. Jahrhundert, allerdings nicht in allen Regionen gleichzeitig. Eine mit den heutigen Temperaturen vergleichbare globale Warmperiode zu dieser Zeit scheint aufgrund der heute bekannten Daten unwahrscheinlich.

In der ersten Hälfte der jetzigen Warmzeit, die vor rund 11'000 Jahren begann, war es eher etwas wärmer als heute. Allerdings werden Aussagen zur globalen Temperatur immer unsicherer, je weiter sie in die Vergangenheit zurückreichen.

Natürliche Klimaschwankungen haben im Verlauf der Erdgeschichte oft drastische Folgen für die Bewohnbarkeit der verschiedenen Regionen der Erde gezeigt. Zum Teil veränderte sich die Tier- und Pflanzenwelt völlig, im Menschenzeitalter gingen ganze Völker oder Kulturen zugrunde. Frühere Warmzeiten sind demnach kein Grund zur Entwarnung. Wir laufen jetzt Gefahr, einen solchen Umschwung noch unbekannten Ausmasses "mutwillig" auszulösen.

Seit es die Erde gibt, hat sich das Klima mehr oder weniger rasch verändert. Der Wechsel von Warm- zu Kaltzeiten oder von niederschlagsreichen zu trockenen Zeiten ist also ein natürliches Phänomen.

Die Klimaänderungen zwangen Mensch und Natur, sich immer wieder anzupassen. Wegen der starken Abkühlungen zu Beginn oder während der Eiszeit mussten ganze Völker in noch bewohnbare Gebiete auswandern. Manchmal waren sie auch zu langsam für diese Flucht und gingen zu Grunde.

Auch den Zusammenbruch verschiedener Hochkulturen wie in Mesopotamien oder Mittelamerika (Maya) bringen die Historiker mit Klimaänderungen in Verbindung.

Auch die Natur hat sich jeweils stark verändert. Vegetationszonen haben sich verschoben und Tiere zogen weg oder starben aus. Auf der dicht besiedelten Erde sind solche Wanderungsbewegungen, wie sie früher nötig waren, heute praktisch nicht mehr möglich. Drastische Klimaänderungen, wie es sie immer wieder gab, würden heute trotz viel grösserer Moblilität zu unabsehbaren wirtschaftlichen und sozialen Problemen führen.

Auch längerfristige Verschiebungen der Niederschlagszonen, wie sie in den letzten 10'000 Jahren mehrfach vorgekommen sind, hätten gravierende Auswirkungen. Verschärft sich die Trockenheit in Ländern mit Wasserknappheit, so könnte die Bevölkerung ganzer Länder dezimiert werden. Im Gegenzug würden wahrscheinlich die Lebensbedingungen in anderen Gebieten verbessert. Allerdings stellt sich da die Frage, ob für Mensch und Natur genug Zeit bleibt, sich an die neuen Bedingungen anzupassen.

Die Existenz natürlicher Klimaschwankungen ist also kaum ein Grund, eine "künstliche" änderung gelassen in Kauf zu nehmen. Die Temperatur der Erde ist einem stetigen Wandel unterworfen. Verschiedene Faktoren beeinflussen den Verlauf gleichzeitig. Das sind zum Beispiel Veränderungen der Umlaufbahn der Erde um die Sonne und der Neigung der Erdachse, die Verschiebung der Kontinente, Schwankungen der Sonnenaktivität oder Vulkanausbrüche. Zudem ist das Klimasystem selber auch eigenen Schwankungen unterworfen.

Seit rund 150 Jahren ist nun mit den menschverursachten Treibhausgas-Emissionen ein neuer, immer stärker werdender Faktor dazugekommen. Die überlagerung all dieser Einflüsse führt immerwieder zu neuen Klimaverhältnissen. Dabei gab es immer wieder längere Phasen ähnlicher Verhältnisse. Diese werden durch die verschiedenen Erdzeitalter beschrieben.

Seit mindestens rund 400'000 Jahren kommt es wegen der Schwankungen der Erdbahnparameter zu einer regelmässigen Abfolge von Eis und Warmzeiten. Dieser Zyklus dauert rund 100'000 Jahre, wobei die meisten Warmzeiten in der Vergangenheit jeweils nur wenige 1000 Jahre anhielten. Seit etwa 11'000 Jahren befinden wir uns in einer der bisher längsten Warmzeit dieser Zyklen.

Herausgeber: ProClim und OcCC (Beratendes Organ für Fragen der Klimaänderung)
Redaktion: Urs Neu

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