Berichte über den Klimawandel |
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Norddeutsches
Wattenmeer im Klimawandel |
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Im
norddeutschen Wattenmeer sind deutliche Anzeichen des Klimawandels zu erkennen.
Zu diesem Ergebnis kommen 25 Umweltwissenschaftler, die sich in der Wattenmeerstation
Sylt des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung trafen,
um die Veränderungen im nördlichen Wattenmeer über die letzten
Jahrzehnte zusammen zu fassen.
Sylter
Wattenmeer |
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Alfred Wegener Institut AWI auf Helgoland |
Besorgt
registrieren die Forscher einen Rückzug des Schlickwatts und eine
Ausdehnung grobkörniger Sandböden. Darin sehen sie Anzeichen
einer langfristig problematischen Entwicklung. Weil sich genügend
neue Sedimente ablagerten, vermochte das Watt über Jahrtausende dem
langsamen Anstieg des Meeresspiegels zu folgen. Doch dieses Mitwachsen
des Wattbodens scheint nun gestört. Der Meeresspiegel steigt schneller. |
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"Das
verändert nicht nur die Ökologie des Wattenmeeres. Auch der Mensch
muss seine Besiedlung an der Küste dieser neuen Situation anpassen",
so Prof. Dr. Karsten Reise, Leiter der Wattenmeerstation Sylt.
Miesmuschelbank |
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Die Klimaerwärmung
verändert schon jetzt das Plankton. Die Sommersaison
ist um einen Monat länger geworden und verlagert die Planktonproduktion bis in den Herbst. Dann nützt
sie vor allem den zu Kulturzwecken eingeführten Pazifischen Austern,
die jetzt viele Muschelbänke überwachsen. Vor zwanzig Jahren
glaubte man noch, diese Austern können sich im kalten Nordseewasser
nicht vermehren. Doch durch die Erwärmung der Nordsee nahm die Invasion
der Austern ihren Lauf.
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Erfreulich
sind die rückläufigen Nährstoffeinträge. Noch
vor zwanzig Jahren zeigten die Küstengewässer Auswirkungen einer
gravierenden überdüngung. Massive Algenmatten treten im Watt
zwar immer noch auf, aber die Seegrasbestände scheinen sich zu erholen.
Das wird sich allerdings nur so lange fortsetzen, bis der Klimawandel durch
höhere Wasserstände und mehr Seegang das Seegras in die ökologische
Enge treibt. |
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Das Wattgebiet im Norden von Sylt |
Seegraswiesen
sind ein bedeutender Lebensraum und als Kinderstube vieler Fische eine
Schlüsselkomponente im Ökosystem. "Solche Analysen sind eine
Voraussetzung für solide Trendabschätzungen, wie es mit dem Ökosystem
Wattenmeer weitergehen wird", erläutert Reise.
Das
flache Wattenmeer reagiert äusserst sensibel auf den Klimawandel und die dadurch kommenden höheren Wasserstände. |
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Die
Warnsignale von der Küste geben einen Hinweis auf die Notwendigkeit,
die Emissionen an Treibhausgasen drastisch zu verringern.
Quelle:
Text Alfred-Wegener-Institut AWI, März 2007
Das
Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen
der mittleren sowie hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in
Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher
Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die internationale
Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines
der fünfzehn Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der grössten
Wissenschaftsorganisation Deutschlands.
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