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Trockenheit in der Schweiz: Die Schweiz lechzt nach Wasser

Drei Monate Sonnenschein und keinen Tropfen Regen. Das ist der Sommer der Zukunft. Schon heute müsste bis zu zehn Mal mehr Fläche bewässert werden, um die trockenheitsbedingten Ernteausfälle zu vermeiden.

Im Zuge der Klimaerwärmung werden manche Regionen der Schweiz immer trockener. Darunter leidet vor allem der Ackerbau. Denn durch den Mangel an Wasser im Boden kann bis zur Hälfte der Ernte ausfallen. Nun analysierte Agroscope Reckenholz-Tänikon ART Klimadaten von 1980 bis 2006 und erstellte eine Risikokarte, welche die von Trockenheit gefährdeten Gebiete zeigt.

Demnach muss heute auf 26 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Schweiz regelmässig mit längeren Trockenperioden gerechnet werden. Ernteeinbussen sind die Folge.

Das gilt vor allem für das westliche Mittelland, das Rhone-Tal, die tieferen Tallagen des Tessins, einige Graubündner Alpentäler sowie für das Nordostschweizer Mittelland.

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Verdunstungsverhältnisse in der Schweiz Trockenheit in der Schweiz
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Trockenheitsperioden in der Schweiz

Zehn Mal mehr Bewässerung nötig

Den betroffenen Kulturen könnte mit Bewässerung geholfen werden. Heute werden in der Schweiz lediglich 38 000 Hektaren der landwirtschaftlichen Nutzfläche regelmässig bewässert - zuwenig, um alle trockenheitsbedingten Ernteausfälle zu vermeiden. Dazu müssten bis zu 400 000 Hektaren künstlich mit Wasser versorgt werden, also rund zehn Mal mehr.

In Zukunft wird die Schweiz im Sommer sogar noch trockener werden. Klimaszenarien zeigen, dass bis zum Jahr 2050 die Niederschläge im Sommer bis zu 20 Prozent abnehmen werden (siehe Klima Schweiz 2050). Damit vergrössert sich auch die Fläche des Ackerlandes, die häufig von Trockenheit betroffen ist. Einen Vorgeschmack gab der Extremsommer 2003. Damals lagen die Ertragseinbussen in der ganzen Schweiz durchschnittlich bei einem Fünftel und in manchen Regionen fiel sogar die Hälfte der Ernte aus.

Längere Trockenheitsperioden

Die sommerliche Austrocknung der Böden in der Schweiz schreitet nicht überall gleich schnell voran.

Modellrechnungen zeigen, dass zwischen 1980 und 2006 vor allem die Regionen Rheintal, Ostschweiz, Zentralschweiz und Teile des Juras betroffen waren.

Die Karte zeigt, dass sich das Problem von den traditionell trockeneren Gebieten wie dem Wallis oder Teilen der Westschweiz zunehmend auf die bisher weniger betroffene Ostschweiz ausbreitet. Es ist wahrscheinlich, dass sich dieser Trend in Zukunft fortsetzt.

Quelle: Text Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, Oktober 2009

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