Klima im Wandel - Climate Change
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Wetter und Klima Klimawandel
WMO Globales Klima 2006
Längere Dürreperiodene
Entwicklung eines moderaten El Niño
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Regionale Temperaturananomalien
Schwere Regenfälle und Überflutungen
Verheerende Taifune in Südostasien
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Klimawandel
WMO - Globales Klima 2006

Die globale Mitteltemperatur war im Jahre 2006 um 0,42 °C über dem Durchschnitt der Temperaturen, welche im Zeitabschnitt von 1961 bis 1990 gemessen wurden. Von 1961 bis 1990 betrug die Durchschnittstemperatur 14°C.

Für die Nordhalbkugel betrug der Temperaturüberschuss sogar 0,58 °C (1961-1990: 14,6°C), auf derSüdhalbkugel 0,26 °C (1961-1990: 13,4°C). 2006 war das siebentwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1861.

Seit Beginn des 20 Jahrhunderts hat sich weltweit die Temperatur der Erdatmosphäre um 0,7 °C erhöht. Die Temperatursteigerung war jedoch nicht gleichmässig. Seit 1976 ist die Erwärmung der Luft markant messbar. Im Durchschnitt erhöhte sich die Temperatur alle 10 Jahren um je +0.18 °C.

Auf der Nordhalbkugel erhöhte sich die Durchschnittstemperatur von 1997 bis 2006 allein um +0,53 °C im Vergleich zum Mittelwert der Messperiode 1961-1990, auf derSüdhalbkugel um +0,26 °C .

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Regionale Temperaturananomalien

Milde Winter in grossen Teilen Nordamerikas und in den westliche arktischen Inseln in Europa. In Spitzbergen (Svalbard Lufthavn, Norwegen) wurden für Januar 2006 (+12,6 °C) und April 2006 (+12,2 °C) neue Höchsttemperaturen gemessen.

Von September 2006 bis November 2006 wurden in Australien die höchsten Temperaturen seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1950 gemessen. Sydney meldete am 1. Januar 2006 die Rekordtemperatur von +44,2 °C.

Hitzewellen suchten Brasilien von Januar bis März 2006 heim. Am 31. Januar 2006 wurden in Bom Jesus + 44,6 °C ( höchste Temperatur seit Beginn der Aufzeichnungen) gemessen.

Die USA und weite Teile Europa registrierten im Juli bis August 2006 ausgeprägte Hitzeperioden. Die Lufttemperaturen erreichten in den USA Werte über 40 °C.

Im Juli 2006 überstieg in Europa die mittlere Lufttemperatur an der Erdoberfläche die langjährigen Durchschnittswerte um + 2,6 °C.

In Europa war der Herbst 2006 (September bis November 2006) nördlich der Alpen und in Norwegen mit +3 °C über den langjährigen Durchschnittswerte war viel zu warm.
England (Klimaaufzeichnungen seit 1659), Niederlande (seit 1706) und Dänemark (seit 1768) registrierten Rekorddurchschnittstemperaturen.

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Längere Dürreperioden

Die Region um das Horn von Afrika, eingeschlossen Burundi, Djibouti, Eritrea Äthiopien, Kenia, Somalia und Tansania waren von langanhaltender Trockenheit geprägt.

In Australien blieben 2006 die üblichen tropischen Regenfälle weitgehend aus. Die Trockenzeiten werden in dieser Region immer länger. In bestimmten Teilen Australiens dauern diese Perioden bereits 5 bis 10 Jahre, im südwestlichen Westaustralien bereits schon 30 Jahre.

In den USA wurden in den südwestlichen Wüsten, der Region um die Grossen Seen und in den südlichen Central Plains moderate bis ausserordentliche Trockenheiten registriert.

Im Frühjahr 2006 fiel die Sojabohnen-Ernte in Brasilien wegen der langanhaltenden Trockenheit um 11 % geringer aus als erwartet.

In Ostchina wurde im Nordsommer und die Provinz Sichuan im Herbst von einer ausserordentlichen Dürrepriode heimgesucht. Die wirtschaftlichen Schäden, vor allem in der Landwirtschaft, waren beträchtlich.

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Schwere Regenfälle und Überflutungen

Afrika wurde im Jahre 2006 teilweise von ausgeprägten Niederschlagsperioden heimgesucht. Überschwemmungen mit grossen Infrastrukturschäden wurden aus Marokko, Algerien, Niger, Äthiopien, Kenia und Somalia gemeldet. In der algerischen Sahara wurde im Februar 2006 einer der in dieser Region seltenen Überflutungsfälle gemeldet. In Bilma (Niger) wurden die stärksten Regenfälle seit 1923 registriert. Am Horn von Afrika (Äthiopien, Somalia, Eritrea) wurden teilweise die stärksten Niederschläge seit Beginn der Klimaaufzeichnungen gemessen.

In Südamerika gingen zu Beginn des Jahres 2006 in Bolivien und Equador schwere Regenfälle nieder, welche Erdrutsche auslösten und über Tausende von Menschen Not und Leid brachten. Im Mai 2006 war Surinam von einer sein der schwersten Flutkatstrophen in seiner Geschichte betroffen.

In Asien waren die Monsunregenfälle im Nordsommer 2006 teilweise ausserordentlich. An einigen Orten wurde die höchsten je in 24 Stunden gefallenen Regenmengen gemessen. Auf den Philippinen lösten heftige Regenfälle Erdrutschen an den Hängen der Vulkane aus. Rund 1000 Menschen verloren dabei ihr Leben.

In Europa war die Donauregion (Rumänien, Ungarn, Serbien und Bulgarien) und Nordeutschland nach den verheerenden Überflutungen im Sommer 2005 erneut von weiträumigen Überschwemmungen betroffen. Die Wasserstände der Donau erreichten Jahrhunderthöchstwerte.

In Nordamerika registrierte Vancouver im November 2006 mit 351 mm Niederschlag den feuchtesten Monat seiner Geschichte. In den Neuengland-Staaten an der Nordostküste der USA wurden im Mai 2006 die schlimmsten Überflutungen seit 70 Jahren registriert.

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Entwicklung eines moderaten El Niño

Die Bedingungen im äquatornahen Pazifik zeigten von Dezember 2005 bis ins erste Quartal 2006 Einflüsse, welche mit La Niña-Ereignissen im Zusammenhang standen. Der La Niña-Effekt verschwand im April 2006 wieder. Im August 2006 waren im zentralen und westlichen Pazifik Ereignisse beobachtet worden, welche einer frühen Aufbauphase eines El Niños zugeordneten werden mussten. Das El Niño-Meeresoberflächenwasserphänomen hatte sich gegen Ende des Jahres 2006 über das gesamte Gebiet des äquatornahen Pazifiks ausgedehnt. Der El Niño wird vermutlich bis ins erste Quartal 2007 bestehenbleiben.

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Verheerende Taifune in Südostasien

Im Jahre 2006 haben sich im Nordwest-Pazifik 22 mit Namen versehene, tropische Wirbelstürme (im langjährigen Durchschnitt: 27 pro Jahr) entwickelt. 14 dieser Stürme wurden als Taifune klassiert.
Besonders häufig war Ostchina von einem Landfall eines Taifuns betroffen.China beklagte 2006 über 1000 Todesopfer durch Taifune.

Im Jahre 2006 haben sich im Nord-Pazifik 19 mit Namen versehene, tropische Wirbelstürme (im langjährigen Durchschnitt: 16 pro Jahr) entwickelt. 11 dieser Stürme wurden als Hurrikane klassiert. Sechs dieser Hurrikane gehörten zur Kategorie "3 und höher".

Der Taifun Durian brachte gegen Ende November 2006 Tod und Verderben auf die Philippinen. über 500 Menschen verloren wegen Durian ihr Leben.

Im Atlantik haben sich im Jahre 2006 neun mit Namen versehene, tropische Wirbelstürme (im langjährigen Durchschnitt: 10 pro Jahr) entwickelt. 5 dieser Stürme wurden als Hurrikane (im langjährigen Durchschnitt: 6 pro Jahr) klassiert. Zwei dieser Hurrikane gehörten zur Kategorie "3 und höher".

Source: World Meteorological organisation (WMO), December 2006,WMO is the United Nations' authoritative voice on weather, climate and water
Text: RAOnline
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