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Arktis Eis- und Klimaforschung |
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Arktische
Gewässer
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CO2-Gehalt
im Meer beeinflusst das Klima
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In
den Meeren ist die CO2-Konzentration sechzigmal höher als in der Atmosphäre.
Im globalen Kohlenstoff-Kreislauf bindet das Meer einen Teil des atmosphärischen
CO2, gibt aber auch wieder CO2 in die Atmosphäre ab. Etwa die Hälfte
des menschlichen CO2-Ausstosses wird auf natürliche Art und Weise
von den Meeren absorbiert. Umso wichtiger ist es zu verstehen, wie der
CO2-Austausch zwischen Ozean und Atmosphäre funktioniert. Neuste Forschungsergebnisse
zeigen nun, dass während der Eiszeit mehr CO2 im Ozean gespeichert
werden konnte als heute.
Praktisch
stillstehende Wassermassen |
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Ein
Forscherteam der ETH Zürich nahm gemeinsam mit nordamerikanischen
Kollegen Messungen an Sedimenten des Meeresbodens vor. Diese Sedimente
stammen von Bergen, die sich in einer Tiefe von zirka drei Kilometern unter
der Wasseroberfläche des subarktischen Pazifik befinden. Dort sind
die Wassertemperaturen nahe dem Gefrierpunkt und die tiefen Wassermassen
mischen sich praktisch nicht mit dem Wasser der Oberfläche.
Um
die Zirkulation des Wassers zu bestimmen, wurde die Radiokarbonmethode
angewandt, die auf dem radioaktiven Zerfall des Kohlenstoff-Isotops C14
basiert. Messungen haben ergeben, dass das tiefe Pazifikwasser seit über
2000 Jahren nicht mehr an der Oberfläche war.
Winzige
Einzeller verraten CO2-Austausch |
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Um
zu sehen, wie sich die CO2-Situation im Vergleich zur letzten Eiszeit verändert
hat, untersuchten die Forschenden Schlamm aus dem subarktischen Pazifik,
der sich zirka einen Meter unter dem heutigen Meeresgrund befindet und
etwa 20'000 Jahre alt ist. Dabei analysierten sie winzige kalkschalige
Einzeller, sogenannte Foraminiferen. Diese schlossen während der Eiszeit
in ihren Schaen den Kohlenstoff des sie umgebenden Meerwassers ein. Dem
Forschungsteam gelang es nun, den C14-Gehalt genau zu messen. So konnten
sie zeigen, dass das Wasser in den Tiefen der Ozeane während der Eiszeit
weniger CO2 mit der Atmosphäre ausgetauscht hatte als heute.
Ernüchterndes
Resultat |
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Das
Team fand zudem klare Beweise, dass das Eiszeit-Wasser in der Tiefe mehr
an CO2 aus der Atmosphäre gebunden hatte als die Meere unserer Zeit.
Die
neusten Forschungsergebnisse zeigen, dass das Meer heute deutlich mehr
CO2 in die Atmosphäre ausgasen als während der letzten Eiszeit.
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Ozeane
können zudem im Allgemeinen mehr CO2 binden, wenn sie kalt sind. Ozeane,
die sich durch die Klimaveränderung erwärmen, geben mehr CO2
in die Atmosphäre ab. |
Für
das Klima hat diese Erkenntnis weitreichende Folgen. Die vom Menschen verursachte
Erwärmung der Ozeane trägt zur zusätzlichen Bildung von
Treibhausgasen bei, allen voran an CO2. Die Erderwärmung könnte
sich also noch stärker beschleunigen als bisher angenommen.
Samuel
Jaccard, Assistent an der ETH Zürich und einer der beiden Hauptautoren
der Studie meint: "Auch wenn wir bei einem derart komplexen System wie
dem Klimasystem nicht direkt von der natürlichen kalten Vergangenheit
auf die durch Menschen veränderte, warme Zukunft schliessen können,
zeigen unsere Resultate eines auf: Die durch den Menschen verursachte Erwärmung
hat einen Rückkopplungseffekt auf den CO2-Austausch zwischen Ozeanen
und der Atmosphäre, der sich negativ auf die globale CO2-Bilanz auswirken
könnte."
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Quelle:
Text ETH Zürich, Oktober 2007 |
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