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IPCC Report 2011: Spezialbericht Extremwetter
«Managing the Risks of Extreme Events and Disasters to Advance Climate Change Adaptation»
«Risikomanagement bei extremen Naturereignissen und Naturkatastrophen zur Förderung der Anpassung an den Klimawandel»

Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) hat an seiner Sitzung vom 18. November 2011 in Kampala die Zusammenfassung zumSpezialbericht über extreme Wetterereignisse und Katastrophen (Managing the Risks of Extreme Events and Disasters to Advance Climate Change Adaptation (SREX)) genehmigt.

Rajendra Pachauri, Präsident des IPCC, sagte, dass die Zusammenfassung zuhanden der politischen Entscheidungsträgern einen Einblick vermittelt, wie Katastrophen-Risikomanagement und rechtzeitige Anpassungsmassnahmen es den vom Klimawandel besonders gefährdeten Gemeinschaften möglich machen, sich auf die Veränderungen vorzubreiten.

Der Bereicht hebt hervor, dass es sehr unterschiedliche und komplexe Vorgänge sind, welche ein Naturereignis für die einen Lebensgemeinschaften und Länder zu einer Katastrophe machen, während andere die Auswirkungen weniger stark zu spüren bekommen.

Die IPCC-Arbeitsgruppe I hat in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe II den Bericht erarbeitet.

Qin Dahe, Ko-Präsident der Arbeitsgruppe I, erklärte, dass sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die weltweiten Temperaturminima und -maxima infolge der steigenden Treibhausgas-Konzentration in der Atmosphäre verkleinert bzw. vergössert haben.

Die Wissenschaftler können über die künftige Intensität, die Dauer und die Häufigkeit der tropischen Wirbelstürme keine zuverlässigen Aussagen machen. Für die Zunahme von Dürren fanden die Forscher keine erhärteten wissenschaftlichen Erkenntnisse.

Mit fast 100%tigerWahrscheinlichkeit wird es in Zukunft mehr und häufiger heisse Tage geben. Falls der Ausstoss von Treibhausgasen weiter ansteigen wird, rechnen die Wissenschaftler weltweit mit zehn mal mehr Hitzetagen als heute.

Starkniederschläge werden sich künftig vermutlich häufen. Die Windgeschwindigkeit von tropischen Wirbelstürmen werden zunehmen. Ihre Anzahl wird wahrscheinlich konstant bleiben oder sogar abnehmen.

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IPCC Report 2011: Spezialbericht Extremwetter

Der Bericht liefert Informationen wie ...

- natürliche Klimaveränderungen und der von Menschen erzeugte Klimawandel die Häufigkeit, die Intensität, die Ausbreitung in die Atmosphäre, die Dauer solcher extremen Wetter- und Klimaereignisse beeinflussen.

siehe: Extremereignisse

- die Anfälligkeit von exponierten menschlichen Gesellschaften und Ökosystemen mit solchen Ereignissen zusammenhängen, um mit diesem Wissen die Einflüsse und die Wahrscheinlichkeit von Naturkatastrophen zu bestimmen.

- die verschiedenen Entwicklungswege die künftige Bevölkerung gegenüber solchen Extremereignissen anfälliger oder weniger verletzbar machen.

- aus Erfahrungen mit extremen Klimaereignissen und sowie den Anpassungsmassnahmen die Lehren gezogen werden können, damit bessere Wege zur Risikoverminderung, zur Vorbereitung und zum Umgang mit künftigen wetterbedingten Extremereignissen gefunden werden können.

- sich die Bevölkerung vor dem Eintreten einer Katastrophe vorbereiten kann.

siehe: Hochwasser-Management in der Schweiz
Spezifische Erkenntnisse im Bericht

Extremereignisse

- Beobachtungen zeigen seit 1950 bei einigen Extremereignissen Veränderungen wie die das Ansteigen der Tagestemperaturhöchstwerte und das Auftreten von Hitzewellen.

siehe: Hitzewelle in Mitteleuropa

- Es ist wahrscheinlich, dass in einigen Regionen Starkniederschläge in geringeren Zeitabständen auftreten werden.

siehe: Starkniederschlagsereignis in der Schweiz

- Es ist ziemlich gewiss, dass im 21. Jahrhundert die Anzahl der Tage mit hohen Tagestemperaturhöchstwerten und die Tage mit extrem tiefen Tagestemperaturtiefstwerten zunehmen werden.

- Es ist sehr wahrscheinlich, dass die die Häufigkeit, die Dauer und die Stärke von Hitzewellen über allen Landflächen zunehmen werden.

- Es ist wahrscheinlich, dass die durchschnittliche maximale Windgeschwindigkeit von tropischen Wirbelstürmen zunehmen wird. Mit einer 66% bis 100%-Wahrscheinlichkeit wird sich die Anzahl der Stürme nicht wesentlich verändern.

siehe: tropische Wirbelstürme - Hurrikane - Taifune - Zyklone

- Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Trend zu einem höheren Meeresspiegel an den Küsten zu höheren Flutwellen führen wird.

siehe: Kiribati - An der Frontlinie des Klimawandels

- Es gibt Anzeichen mit mittlerer Gewissheit, dass Dürreperioden im südlichen Europa und in der Mittelmeerregion, in Mitteleuropa, dem zentralen Nordamerika, in Zentralamerika und Mexiko, im Nordosten Brasiliens und im südlichen Afrika stärker und ausgeprägter werden.

siehe: Dürre in Ostafrika

- Die zu erwartenden Niederschlags- und Temperaturänderungen werden Auswirkungen auf das Verhalten der Flüsse haben. Mit den zur Verfügung stehenden Daten lassen jedoch keine zuverlässige Aussagen über eine mögliche Zunahme der Häufigkeit oder der Stärke der Flutereignisse machen. Die regionalen Unterschiede sind zu komplex für verlässliche Vorhersagemodelle.

siehe: Überschwemmungen in Pakistan
Trends für die Katastrophenschäden

- Die wirtschaftlichen Schäden nach wetter- und klimabedingten Naturkatastrophen ändern sich von Jahr zu Jahr und von Ort zu Ort. Mit grosser Gewissheit kann gesagt werden, dass die Schäden und ihre Kosten in jüngster Vergangenheit zugenommen haben.

- Die Schäden und Kosten nach wetter- und klimabedingten Naturkatastrophen werden in den besser entwickelten Staaten mit grosser Gewissheit grösser sein als in den weniger entwickelten Regionen. Sie werden in den besser entwickelten Staaten einen höheren Anteil am Bruttoinlandprodukt (BIP) ausmachen.

- Die Grösse der Schäden und Kosten nach wetter- und klimabedingten Naturkatastrophenin den besser entwickelten Staaten hängen damit zusammen, dass die Siedlungsräume in diesen Regionen stärker den Naturereignissen ausgesetzt sind und sich dort mehr Vermögenswerte angesammelt haben.

siehe: Naturkatastrophen: Immer mehr Ereignisse - immer höhere Schäden

- Die Todesopfer nach wetter- und klimabedingten Naturkatastrophen werden in den besser entwickelten Staaten mit grosser Gewissheit höher sein als in den weniger entwickelten Regionen.Von 1970 bis 2008 wurden 95% aller Todesopfer nach Naturkatastrophen in den besser entwickelten Ländern gezählt.

Quelle: IPCC Special Report on Managing the Risks of Extreme Events and Disasters to Advance Climate Change Adaptation
FACT SHEET - November 2011 (Text: RAOnline)
IPCC-Bericht 2011- Wahrscheinlichkeiten - Terminologie
ziemlich gewiss 99-100% Wahrscheinlichkeit
sehr wahrscheinlich. 90-100% Wahrscheinlichkeit
wahrscheinlich 66-100% Wahrscheinlichkeit
ziemlich wahrscheinlich (wahrscheinlicher als nicht) 33-66% Wahrscheinlichkeit
unwahrscheinlich 0-33% Wahrscheinlichkeit
extrem unwahrscheinlich 0-10% Wahrscheinlichkeit
ausserordentlich unwahrscheinlich 0-1% Wahrscheinlichkeit

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