Klima im Wandel
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Klima und Wetter Deutschland
DWD Wärmstes Jahrzehnt seit 130 Jahren 2009
DWD 2009 war kein Rekordjahr in Deutschland
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2000-2009: Das wärmste Jahrzehnt seit 130 Jahren
Jahresdurchschnittstemperatur Jahresdurchschnittstemperatur
Deutschland 2000-09 Bundesländern 2009
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Das Jahrzehnt 2000 bis 2009 war in Deutschland die wärmste Dekade seit mindestens 130 Jahren. Die Jahresdurchschnittstemperatur lag in diesem Zeitraum bei 9,4 Grad Celsius (°C). Das ergaben Berechnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD). In das vergangene Jahrzehnt fallen auch die Jahre 2000 und 2007 mit jeweils 9,9°C - die beiden wärmsten Jahre seit Beginn der flächendeckenden Messungen in Deutschland. Ein Blick ins Nationale Klimaarchiv des DWD zeigt zugleich: Selbst 2004, das kühlste Jahr des vergangenen Dezenniums, lag mit einer Durchschnittstemperatur von 9,0°C deutlich über dem langjährigen klimatologischen Mittel für Deutschland von 8,2 °C.

Das vergangene Jahrzehnt brachte laut DWD auch neue Rekorde bei allen Jahreszeiten. So überbot der Hitzesommer 2003 mit einer Durchschnittstemperatur von 19,7°C den bisherigen Spitzenreiter aus dem Jahr 1947 um 1,2 Grad. Dieser Jahrhundertsommer sorgte zugleich für neue absolute Rekordtemperaturen in Deutschland: 40,2 °C am 9. August in Freiburg sowie am 13. August in Freiburg und Karlsruhe. Der bisher wärmste Herbst seit Beginn der Messungen fällt mit 12,0°C in das Jahr 2006. Für den Winter 2006/2007 ermittelte der nationale Wetterdienst eine Durchschnittstemperatur von 4,4°C - kein Winter war je so warm. Beim Frühling gab es in den vergangenen zehn Jahren sogar zwei neue Spitzenreiter: zunächst der Frühling 2000 mit 10,0°C. Doch noch im selben Jahrzehnt brachte der Frühling 2007 mit 10,6°C den nächsten Rekord.

Auch beim Niederschlag hat sich laut DWD das Jahrzehnt 2000-2009 mit jahresdurchschnittlichen 827 Litern pro Quadratmeter (l/m2) an die Spitze gesetzt. Das grosse Elbehochwasser im Jahr 2002 macht sich hier allerdings kaum bemerkbar, da dieses Ereignis zu einem grossen Teil durch sehr starke Niederschläge in Tschechien ausgelöst wurde. In Deutschland wiesen 2002 nur Sachsen und einige angrenzende Gebiete extreme Niederschläge auf. Das sorgte im August 2002 im Gebietsmittel von Sachsen mit 205 l/m2 für einem neuen Rekord bei den monatlichen Niederschlägen. Zugleich wurde am 12. August 2002 an der DWD-Station Zinnwald-Georgenfeld im östlichen Erzgebirge mit 312 l/m2 in 24 Stunden ein deutschlandweiter Rekord für Tagesniederschläge aufgestellt.

Seit dem Jahr 2000 gab es auch einige markante Sturmereignisse. Vor allem das Orkantief Kyrill am 18. und 19. Januar 2007 kostete Menschenleben und verursachte grosse Schäden. Insgesamt ist laut DWD im vergangenen Jahrzehnt aber keine Zunahme der grossräumigen Stürme festzustellen.

Quelle: Text Deutscher Wetterdienst DWD, Dezember 2009

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2009 war kein Rekordjahr - aber doch ein Grad zu warm

Ein Rückblick auf die Witterung des vergangenen Jahrs zeigt: 2009 kam weder bei der Temperatur noch beim Niederschlag oder der Sonnenscheindauer unter die Topten seit Beginn deutschlandweiter Messungen im Jahr 1901. "Das an Rekorden so reiche erste Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts klingt zwar recht durchschnittlich aus. Trotzdem war das Jahr 2009 mit einer Durchschnittstemperatur von 9,2 Grad Celsius (°C) ein Grad zu warm - verglichen mit dem langjährigen Mittel für Deutschland", fasst Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD), die ersten Auswertungen der Ergebnisse der rund 2 100 Messstationen der Bundesbehörde zusammen.

2009 brachte in Deutschland auch wieder einen ausgeprägten Winter mit strengen Frösten im Januar und starken Schneefällen im Februar. Im Frühjahr folgte ein aussergewöhnlich warmer und sonnenscheinreicher April. Der vergangene Sommer verlief zunächst sehr wechselhaft, später dann trocken und recht warm. Der Herbst begann mit Altweibersommerwetter, zeigte sich danach niederschlagsreich und im Oktober etwas zu kalt. Im November war es dann deutlich zu mild. Auch der Dezember brachte anfangs milde und nasse Witterung, kurz vor Weihnachten aber eine kurze, intensive Kältewelle. Die Klimatologen des DWD zählten im Jahr 2009 vier zu kalte Monate: Januar, Juni, Oktober und Dezember. Dem gegenüber standen allerdings acht zu warme Monate. Deutlich zu warm fielen der August, November und besonders der April aus. Am 20. August, der fast deutschlandweit der heisseste Tag des Jahres war, kletterte das Quecksilber in Rahden-Varl in Nordrhein-Westfalen mit 37,8°C am höchsten. Die kälteste Nacht wurde am 6. Januar in Dippoldiswalde-Reinberg südlich von Dresden mit -27,7°C gemessen.

Auf der Zugspitze fiel am meisten Regen und Schnee

Nahezu ausgeglichen war die Niederschlagsbilanz des zurückliegenden Jahres. 2009 fielen bundesweit im Mittel 783 Liter pro Quadratmeter (l/m2). Der langjährige Durchschnitt liegt bei 789 l/m2. Am meisten Niederschlag gab es auf der Zugspitze mit 2 094 l/m2. Im Flachland wurde der höchste Wert von der DWD-Station Reit im Winkl mit 1 852 l/m2 gemessen. Am trockensten war es 2009 bei Arkona auf der Insel Rügen mit 462 l/m2. Bad Kohlgrub-Rosshof nördlich von Oberammergau konnte am 2. Juli mit 94,6 l/m2 die höchste Tagesmenge verbuchen.

Seit 2003 war jedes Jahr sonniger als der Durchschnitt

Die Sonnenscheindauer lag 2009 mit rund 1 664 Stunden erneut über dem Klimawert von 1 528 Stunden -wie jedes Jahr seit 2003. Sonnenscheinreichster Ort war die Greifswalder Oie, eine kleine Insel vor Rügen, mit 2 003 Stunden. Am wenigsten schien die Sonne laut DWD auf dem Kahlen Asten im Sauerland mit 1 342 Stunden.

Das Wetter in den Bundesländern im Jahr 2009
(In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte)

Schleswig-Holstein und Hamburg: In Schleswig-Holstein lag die Temperatur 2009 bei durchschnittlich 9,4°C (8,3°C); Hamburg wurde mit 9,9°C (8,8°C) neben Berlin und dem Saarland zweitwärmstes Bundesland. Die mittlere Niederschlagsmenge traf in Hamburg mit 744 l/m2 (739 l/m2) fast das Soll, während sie in Schleswig-Holstein mit 726 l/m2 (781 l/m2) etwas darunter blieb. In Schleswig-Holstein wurden 1 789 (1 582 Stunden) und in Hamburg 1 716 Sonnenstunden (1 532 Stunden) registriert. Westermarkelsdorf auf Fehmarn gehörte mit 1 928 Stunden zu den sonnenscheinreichen Stationen Deutschlands.

Niedersachsen und Bremen: Niedersachsen kam auf ein Temperaturmittel von 9,7°C (8,6°C), Bremen auf 10,1°C (8,9°C). Damit war, so der DWD, Bremen im Jahr 2009 das wärmste Bundesland. Am 20.8. meldeten Nienburg und Barsinghausen-Hohenbostel westlich von Hannover je 36,9°C, am 7.1. sank das Quecksilber in Göttingen auf -24,1°C.Die Niederschlagsmenge betrug in Niedersachsen 730 l/m2 (764 l/m2) und in Bremen 682 l/m2 (718 l/m2). Niedersachsen mit 1 689 Stunden (1 473 Stunden) und Bremen mit 1 713 Stunden (1 482 Stunden) lagen 2009 deutlich über dem Sonnenscheinsoll.

Mecklenburg-Vorpommern: Hier errechneten die Meteorologen des DWD eine Durchschnittstemperatur von 9,0°C (8,0°C). Bei der Niederschlagsmenge fehlten mit rund 561 l/m2 zwei Prozent zum Soll (576 l/m2). Arkona auf Rügen blieb mit 462 l/m2 im Jahr 2009 die trockenste deutsche Station. Mecklenburg-Vorpommern war im Jahr 2009 mit 1 835 Stunden (1 682 Stunden) das sonnenscheinreichste Bundesland und die Greifswalder Oie, eine Insel bei Rügen, mit 2 003 Stunden bundesweit die sonnenscheinreichste DWD-Station.

Brandenburg und Berlin: Das zweitwärmste Bundesland neben Hamburg und dem Saarland war Berlin mit 9,9°C (9,0°C); Brandenburg kam auf 9,4°C (8,5°C). Baruth südlich von Berlin meldete am 7.1. -26,1°C. Beim Sonnenschein lagen Berlin mit 1 786 Stunden (1 645 Stunden) und Brandenburg mit 1 790 Stunden (1 618 Stunden) jeweils über dem Klimawert, ebenso wie bei der Niederschlagsmenge mit 616 l/m2 (566 l/m2) in Berlin und mit 573 l/m2 (548 l/m2) in Brandenburg.

Sachsen-Anhalt: Hier verbuchte der DWD eine mittlere Jahrestemperatur von 9,4°C (8,4°C) und in Köthen nördlich von Halle am 6.1. ein Minimum von-26,5°C. 2009 brachte in Sachsen-Anhalt im Durchschnitt 647 l/m2 (577 l/m2) Niederschlag und die Sonne schien 1 700 Stunden lang (1 516 Stunden).

Sachsen: Mit 8,7°C (7,7°C) war Sachsen neben Thüringen und Bayern im Jahr 2009 das kälteste Bundesland. Auch die absolut tiefste Temperatur wurde 2009 in Sachsen gemessen: Am 6.1. zeigte das Thermometer in Dippoldiswalde-Reinberg -27,7°C. Am 27.2. meldete Zinnwald-Georgenfeld im östlichen Erzgebirge 154 cm Schnee. Das Niederschlagssoll (719 l/m2) wurde mit 758 l/m2 überschritten und auch der Sonnenschein lag mit 1 626 Stunden über dem langjährigen Mittel (1 525 Stunden).

Thüringen: Beim Niederschlag erreichte Thüringen 758 l/m2 (679 l/m2). Am 6.1. sank das Quecksilber in Tegkwitz nordöstlich von Gera auf -26,2°C. Thüringen ordnete sich mit 8,7°C (7,5°C) zusammen mit Sachsen und Bayern als kältestes Bundesland am Ende der Tabelle ein. Auch beim Sonnenschein rangierte es mit 1 543 Stunden (1 513 Stunden) auf dem letzten Platz.

Nordrhein-Westfalen: Für Nordrhein-Westfalen berechnete der DWD eine Durchschnittstemperatur von 9,8°C (8,9°C). Die absolut höchste Temperatur des Jahres 2009 wurde am 20.8. in Rahden-Varl im nördlichen Nordrhein-Westfalen mit 37,8°C gemessen. Andererseits zeigte das Thermometer am 7.1. in Eslohe im Sauerland -24,9°C. Mit einer Niederschlagsmenge von 858 l/m2 (892 l/m2) gehörte Nordrhein-Westfalen zu den nasseren und mit 1 604 Stunden (1 448 Stunden) zu den sonnenscheinärmeren Bundesländern. Der Kahle Asten im Sauerland war mit 1 342 Stunden die sonnenscheinärmste deutsche Station.

Hessen: Hier errechneten die Meteorologen im Jahr 2009 eine mittlere Temperatur von 9,3°C (8,4°C). Das Quecksilber kletterte am 20.8. in Frankfurt auf 36,4°C und fiel am 7.1. in Fulda auf -23,9°C. Die gesamte Niederschlagsmenge betrug 748 l/m2 (751 l/m2). Mit 1 582 Stunden (1 468 Stunden) zählte Hessen zu den sonnenscheinärmeren Bundesländern.

Rheinland-Pfalz: Die Durchschnittstemperatur überstieg in Rheinland-Pfalz mit 9,6°C das Mittel (8,5°C) um 1,1 Grad. Am 20.8. meldete Bad Kreuznach südwestlich von Mainz 37,0°C. Die Niederschlagsmenge lag mit 746 l/m2 leicht unter dem langjährigen Klimawert (761 l/m2); die Sonne schien mit 1 636 Stunden (1 480 Stunden) dagegen länger als üblich.

Saarland: Das Saarland war 2009 mit 9,9°C (9,1°C) zusammen mit Berlin und Hamburg das zweitwärmste Bundesland. In Saarbrücken-Burbach konnten am 20.8. 36,6°C abgelesen werden. Beim Niederschlag belegte das Saarland mit 876 l/m2 (888 l/m2) neben Baden-Württemberg den zweiten Platz. Die Sonnenscheindauer kam auf 1 728 Stunden (1 613 Stunden).

Baden-Württemberg: In Baden-Württemberg erreichte das Jahr 2009 durchschnittlich eine Temperatur von 9,4°C (8,5°C). Die zweitheisseste deutsche Station war am 20.8. Waghäusel-Kirrlach südwestlich von Heidelberg mit 37,5°C. Die Niederschlagsmenge summierte sich auf 876 l/m2 (903 l/m2), womit Baden-Württemberg zusammen mit dem Saarland auf dem zweiten Rang landete. Freudenstadt im Nordschwarzwald zählte dabei bundesweit mit 1405 l/m2 zu den nassesten Stationen. Die Sonne zeigte sich 1 744 Stunden (1 626 Stunden) lang.

Bayern: Bayern gehörte mit 8,7°C (7,7°C) zu den kälteren Regionen. Die höchste Temperatur wurde am 23.7. mit 37,0°C in Piding nordöstlich von Bad Reichenhall und die tiefste am 19.2. mit -24,2°C in Oberstdorf gemessen. Mit durchschnittlich 887 l/m2 (904 l/m2) war Bayern das nasseste Bundesland. Hier lagen auch die nassesten Orte des Jahres 2009: Oberhalb von 920 m war dies die Zugspitze mit 2094 l/m2, unterhalb Reit im Winkl mit 1852 l/m2. Bad Kohlgrub-Rosshof nördlich von Oberammergau meldete mit 94,6 l/m2 am 2.7. die grösste Tagesmenge. Mit 1 685 Stunden wurde in Bayern das Sonnenscheinsoll (1 590 Stunden) überschritten.

Quelle: Text Deutscher Wetterdienst DWD, Dezember 2009

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