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Klima in der Schweiz: Wetter 2015
Wetter im Sommer 2015

Die Schweiz erlebte den zweitwärmsten Sommer seit Messbeginn im Jahr 1864. Extreme Hitzeperioden brachte vor allem der Juli. Auf der Alpennordseite war es regional zudem der zweit- oder dritttrockenste Sommer in den über 100jährigen Messreihen. Schliesslich verzeichneten einige Messstandorte auf der Alpennordseite den zweitsonnigsten Sommer in den seit über 50 Jahren verfügbaren Sonnenmessreihen.

Extrem heisser Sommer

Der Schweizer Sommer 2015 geht als Zweitwärmster in die 152jährige Mess-Geschichte ein. Im Mittel über die ganze Schweiz brachte er einen Wärmeüberschuss von 2.4 Grad im Vergleich zur Norm 1981-2010. Damit liegt der Sommer 2015 mehr als ein Grad über allen bisherigen Rekordsommern, mit Ausnahme des legendären Hitzesommers 2003. Dieser lag nochmals rund ein Grad über dem aktuellen Sommer 2015.

Der sommerliche Wärmeüberschuss lag in den meisten Gebieten2.0 bis 2.5 Grad über der Norm 1981-2010. Auf der Alpensüdseite bewegte er sich zwischen 1.6 und 2.3 Grad.

Die grosse Wärme setzte bereits zum Sommerbeginn ein. Mit einem Überschuss von 1.8 Grad gegenüber der Norm 1981-2010 wurde der viertwärmste Juni seit Messbeginn 1864 aufgezeichnet. Der Juli war auf der Alpensüdseite, im Engadin, im Wallis und in der Westschweiz verbreitet der heisseste Monat seit Messbeginn. In den übrigen Gebieten gehörte er meist zu den drei heissesten Monaten in den über 150jährigen Aufzeichnungen. Die Monatstemperaturen lagen 3 bis 4 Grad über der Norm 1981-2010. Und zum Abschluss lieferte der Sommer 2015 den viertwärmsten August seit Messbeginn. Über die ganze Schweiz gemittelt stieg dieAugusttemperatur .

Hitzewellen in Rekordnähe

Vom 01. bis zum 07. Juli 2015 erlebte die Schweiz eine der extremsten Hitzewochen seit dem Messbeginn vor über 150 Jahren. Die durchschnittliche Tagesmaximum-Temperatur erreichte im Flachland der Alpennordseite 33 bis über 36 Grad. Am Messstandort Genf war es mit 36.3 Grad praktisch gleich heiss wie während der Rekordwoche im Sommer 2003, welche 36.7 Grad brachte. An anderen Messstandorten lieferten die Sommer 2003, 1952 und 1947 heissere Wochen.

Zum Abschluss der Hitzewoche registrierte Genf am 7. Juli 2015 mit 39.7 Grad die höchste je auf der Alpennord.seite gemessene Temperatur. Sie liegt fast 1 Grad über dem bisherigen Rekord von 38.9 Grad vom 28. Juli 1921, gemessen ebenfalls in Genf.

Auf der Alpensüdseite folgte die grosse Hitze ab Julimitte. Die heisseste Woche erstreckte sich vom 17. bis am 23. Juli. In Locarno-Monti stieg die durchschnittliche Tagesmaximum-Temperatur auf 34.7 Grad. Auch hier war es praktisch gleich heiss wie während der Rekordwoche vom August 2003, welche 35.0 Grad zeigte. Das diesjährige südalpine Hitzemaximum wurde am 22. Juli mit einem Tagesmaximum von 36.8 Grad am Messstandort Locarno-Monti gemessen. Das ist der dritthöchste Messwert in der seit 1935 verfügbaren Messreihe von Locarno-Monti.

Verbreitet wenig Niederschlag

Alle drei Sommermonate lieferten verbreitet unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen. Einzig im August verzeichneten das Wallis und regional auch die Alpensüdseite deutlich überdurchschnittliche Werte. Es sind auch diese Gebiete, welche für den Sommer normale oder überdurchschnittliche Niederschlagssummen ausweisen. Im Wallis lieferte der Sommer verbreitet zwischen 100 und 145 Prozent, lokal aber auch nur um 90 Prozent der Norm 1981-2010. Auf der Alpensüdseite waren es lokal 100 bis 115 Prozent der Norm, sonst lagen die Werte zwischen 45 und 90 Prozent.

In den übrigen Regionen der Schweiz erreichten die Sommerniederschläge verbreitet zwischen 60 und 80 Prozent der Norm 1981-2010. Je nach Gewittertätigkeit gab es lokal auch Mengen von 90 bis 100 Prozent oder unter 50 Prozent der Norm.

Elm und Altdorf registrierten mit 55 Prozent der Norm den zweit- bzw. dritttrockensten Sommer seit Messbeginn 1878 bzw. 1864. Ähnlich trocken war an diesen beiden Messstandortenletztmals der Sommer 1983. In Locarno-Monti erreichte die Sommertrockenheit 2015 mit nur 45 Prozent der Norm Rang 5 seit Messbeginn im Jahr 1883. Eine vergleichbare Trockenheitbrachten hier letztmals die Sommer 2013 und 1983.

Regional viel Sonne

Die Sonnenscheindauer erreichte in den meisten Gebieten zwischen 110 und 130 der Norm 1981-2010. Das Wallis, die Alpensüdseite und das Engadin verzeichneten 100 bis 115 Prozent.

Vor allem dank des sehr sonnigen Monats Juli war es auf der Alpennordseite regional der zweitsonnigste Sommer in den seit 1961 homogen verfügbaren Messreihen, so an den Messstandorten Neuchâtel, Luzern, Altdorf, Zürich-Fluntern, St. Gallen und Säntis. In Bern war es der dritt-, in Basel und Genf der viertsonnigste Sommer in den seit 1961 homogen verfügbaren Messreihen.

Informationsquelle: Text Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz , 8. September 2015
Auszug aus: MeteoSchweiz 2015: Klimabulletin Sommer 2015. Zürich

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Wetter im Winter 2016

Kurzer und warmer Winter mit 18 Lawinenopfern

Trockenheit und rekordhohe Temperaturen im Dezember, dann intensive Schneefälle, Regen und Sturm - der Winter 2015/16 war wechselhaft und es ereigneten sich etwas weniger tödliche Lawinenunfälle als im Durchschnitt.

Auf weisse Weihnachten wartete man diesen Winter nicht nur im Mittelland, sondern auch in vielen Berggebieten vergebens. Einige Orte in den Bündner Bergen, wie Bivio, Davos oder St. Antönien, präsentierten sich sogar erstmals an Neujahr im grünen Kleid. Dies hing nicht nur mit den rekordwarmen Temperaturen im Dezember sondern auch mit der grossen Trockenheit im Frühwinter zusammen.

Im Tessin lag oberhalb von 1'500 m ü. M. so wenig Schnee wie noch nie zuvor am Jahresende. Laut MeteoSchweiz waren in den Berggebieten die Temperaturen im Dezember um 4-6 °C höher als im Durchschnitt. Insgesamt handelt es sich um den zweitwärmsten Winter*1 (November bis April) seit Messbeginn 1864.

Erst Anfang Januar kam in den Bergen der langersehnte Schnee. Klar im Vorteil in Bezug auf die Schneemengen war die Westschweiz. Dort hatte es im November schon so viel geschneit, dass der Schneemangel im Dezember weniger ins Gewicht fiel. Ab Mitte Januar lag an Orten oberhalb von 1'400 m ü. M. sogar überdurchschnittlich viel Schnee. Nur für wenige Tage weiss wurde es hingegen im Mittelland. Der Winterausklang gestaltete sich wechselhaft: Nach frühlingshaften Verhältnissen anfangs April kehrte der Winter Mitte des Monats mit Schnee und Kälte nochmals zurück.

Insgesamt weniger lawinengefährlich

Die Schneeoberfläche war verbreitet bis in hohe Lagen von Rillen gezeichnet, die durch den Wasserabfluss entstanden

Die Zeit mit verbreitet erhöhter Lawinengefahr beschränkte sich auf die Periode von Januar bis Anfang März. In den schneereichen Gebieten (z.B. Unterwallis, Alpennordhang) führten intensive Schneefälle, Regen und Sturm zu kritischen Lawinensituationen. In den schneearmen Gebieten (z.B. südliches Oberwallis, nördliches Tessin, Graubünden) war es vor allem wegen des schwachen Schneedeckenaufbaus lawinengefährlich.

Ab der zweiten Märzwoche nahm die Lawinengefahr überall ab. Mit Nassschneelawinen wurde es Anfang April zwar nochmals kritisch sowie mit Neuschnee ab Mitte April, aber insgesamt war es im Winter 2015/16 weniger gefährlich als im Durchschnitt: Die Gefahrenstufe 1 „gering“ wurde fast doppelt so häufig herausgegeben wie durchschnittlich in den letzten 10 Jahren.

Etwas weniger Lawinenopfer

Bis jetzt (Stichtag 30. April 2016) verunglückten diesen Winter 18 Personen tödlich in Lawinen. Dies ist etwas weniger*2 als in anderen Wintern bis zum selben Stichtag. Bei den verunglückten Personen handelt es sich um 13 Tourengeher und 5 Variantenfahrer. Im langjährigen Durchschnitt sterben in einem ganzen Jahr*2 23 Personen in Lawinen.

*1 Beim bisher wärmsten Winter seit Messbeginn handelt es sich um den Winter 2006/07.

*2 Der langjährige Mittelwert von 23 Todesopfern bezieht sich auf ein ganzes hydrologisches Jahr, das jeweils vom 1. Oktober des Vorjahrs bis Ende September dauert. Bis Ende April liegt der langjährige Mittelwert bei 21 Todesopfern. Die Opferzahl kann bis zum Ende des hydrologischen Jahres noch weiter steigen.

Quelle: Text WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF , 2. Mai 2016
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