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Der Dhofar-Krieg

Von 1962 bis 1976 tobte im Südwesten des Sultanats von Oman der «Dhofar-Krieg». Einzelne Scharmützel fanden in der Region noch bis 1979 statt. Zu jener Zeit war Oman ein unterentwickeltes Land, welche von Sultan Said bin Taimur mit eiserner Faust regiert wurde. Der Sultan gestand den Untertanen in den Südwestecke des Landes noch weniger Rechte zu als den Einwohnern im Rest des Landes. Der Sultan betrachtete Dhofar als Privatbesitz. Die wirtschaftliche Situation der Bevölkerung war in Dhofar noch schlechter als im übrigen Oman.

In den Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts entwickelte sich im Süden Omans ein Krieg, welcher von verschiedenen Einflussfaktoren und Interessengruppen unterstützt und genährt wurde.

Ab 1962 unternahm eine sogenannte «Dhofar-Befreiungsfront», welche von einem unzufriedenen Stammesführer geleitet und von Saudi-Arabien logistisch sowie mit Waffen versorgt wurde, Anschläge auf die Infrastruktur von Ölförderfirmen sowie auf Anlagen der britischen Protektoratstruppen im Grossraum Salalah. Nach einem ausgedehnten Kampftraining intensivierten die Rebellen ab 1964 ihre überfallartigen Angriffe auf Ölfirmen und Regierungseinrichtungen. Im Dreick Thumrait-Duqm-Haima befinden sich zahlreiche Ölförderanlagen.

In den Fünfzigerjahren des letzten Jahrhunderts kam es bei Buraymi und beim Jebel Akhdar zu Kampfhandlungen zwischen saudischen und omanischen Truppen.

Nach einem missglückten Mordanschlag zog sich Sultan Said bin Taimur in seinem Palast in Salalah zurück und befahl, entgegen den Ratschläge der Briten harte Säuberungsaktionen in der Region um Salalah. Die mangelhaft ausgerüsteten Truppen des Sultans brannten Dörfer ab und schütteten Wasserstellen zu.

Nach dem Sechstagekrieg von 1967 im Sinai radikalisierten sich die Dhofar-Rebellen zusehends. Der Einfluss von marxistisch-leninistischen Kadern aus dem kommunistischen Südjemen auf die Kommandostruktur der Rebellengruppe vergrösserte sich stark. Die Dhofar-Kämpfer wurden nun durch Experten aus dem damaligen Ostblock besser ausgebildet und erhielten reichlich moderne Waffen aus der damaligen Sowjetunion und aus China. Die sich an traditionellen Zielen orientierenden Stammesführer distanzierten sich von der doktrinären Linie der straff organisierten kommunistischen Rebellengruppe. Die Dhofar-Rebellion geriet in den Strudel des Ostwestkonflikts des «Kalten Kriegs».

Der rund 1'000 Mann starke, schlecht trainierte und bewaffnete Truppenverband des Sultans hatte den kommunistischen Rebellen nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen. 1968 erlitten die Truppen des Sultans eine verheerende Niederlage bei einem Angriff auf einen Rebellenstützpunkt bei Difa. Die Rebellen hatten bei Hawf nahe der Grenze zu Oman ein Trainingszentrum und eine logistische Basis eingerichtet. Dank der Unterstützung der britischen Armee, welche in Salalah und Mirbat (Panoramabild) je einen Stützpunkt unterhielt, konnte sich der Sultan weiterhin die Kontrolle über die Küstenebene sichern. Die Mörser- und Raketenstellungen der Rebellen auf den Höhen des Dhofargebirges wurden mit Artillerieunterstützung der britischen und jordanischen Armee zum Schweigen gebracht. Die wichtige Strassenverbindung von Salalah (Video) nach Thumrait im Norden war allerdings durch Rebellentruppen blockiert.

Bis 1970 kontrollierten die Kommunisten das gesamte Dhofargebirge (Bilder). Mit Terror und brutalen Morden wurden viele traditionelle Stammesführer beseitigt.

Am 23. Juli 1970 wurde Sultan Said bin Taimur durch seinen Sohn Qaboos bin Said abgesetzt und ins Exil nach Grossbritannien verbannt. Der neue Sultan verordnete seinem Land tiefgreifende wirtschaftliche, bildungs- und militärpolitische Reformen, welche dazu beitrugen, den Dhofar-Konflikt zu beenden.

Der neue Sultan verfolgte mit britischer und pakistanischer Unterstützung eine neue Militärdoktrin. Einerseits gewann er durch seine sozialen Programme das Vertrauen und die Sympathie der lokalen Bevölkerung zurück. Andererseits verordnete er seinen Truppen durch eine Umorganisation, eine bessere Ausbildung und wirkungsvollere Waffen eine höhere Kampfkraft. Auf den Höhen des Dhofargebirges (Video) erkämpften sich die Truppen Verteidigungslinien mit kleinen Stützpunkten, von wo aus die Nachschublinien der Rebellen unterbrochen wurden. Die britische Luftwaffe spielte dabei eine wichtige Rolle.

1973 erhielt Sultan Qaboos militärische Unterstützung durch den Schah von Persien. Ein iranisches Regiment vertrieb die Rebellen von der Strassenverbindung von Salalah nach Thumrait.

Im Oktober 1975 zerstörtenbritische, iranische und omanische Truppen in einer koordinierten Militäroperation alle Nachschubwege der Rebellen aus dem Jemen. Bis Ende 1975 ergaben sich die meisten der nun isolierten Rebellengruppen oder setzten sich in den Südjemen ab. Im Januar 1976 hat Sultan Qaboos den Sezessionskrieg für beendet erklärt. Laut Chronisten hat der Krieg einige tausend zivile und militärische Opfer gefordert.

Quelle: Dhofar Rebellion, Wikipedia
Text: RAOnline

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