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Geschichte des Jemens

Das alte Königreich Saba im "Arabia Felix" des Altertums

Das Königreich von Saba im "Arabia Felix" des Altertums hat die Phantasie der Menschen nicht nur im Orient angeregt. Dieses sagenumwobenen Reich wird auch in der Bibel an verschiedenen Stellen erwähnt. Im «Ersten Buch der Könige, Kapitel 10, Vers 1-3 » im Alten Testament steht: " Als die Königin von Saba von dem Ruhme Salomos hörte, kam sie, ihn mit Rätseln zu erproben. Sie kam nach Jerusalem mit grossem Gefolge, mit Kamelen, die Spezerei, Gold in Menge und Edelsteine trugen. Und als sie zu Salomo kam, fragte sie ihn alles, was sie sich vorgenommen hatte, und Salomo gab ihr auf all ihre Fragen Bescheid; es war dem König nichts verborgen, dass er ihr nicht hätte Bescheid geben können." Und weiter steht im «Ersten Buch der Könige, Kapitel 10, Vers 6-14»: "… und sprach zum König: Volle Wahrheit ist es gewesen, was ich in meinem Lande über dich und deine Weisheit gehört habe.… Und sie gab dem König 100 Talente Gold (1 Talent = 59 Kilogramm) und Spezerei in grosser Menge und Edelsteine; … auch brachten die Schiffe Hirams, die Gold aus Ophir* holten, sehr viel Sandelholz und Edelsteine aus Ophir mit."

* Ophir war vermutlich ein Volk oder eine Region in Ostafrika, Südarabien oder Indien. Die genaue Lage konnte archäologisch nie nachgewiesen werden.

Während Jahrhunderten haben die Legenden, die Schätze und der Reichtum Reisende und Eroberer nach Arabien gelockt. Bereits im 4. Jhd. v.Chr. wollte der Makedonier Alexander der Grosse (336 - 323 v.Chr.) , Sohn des Philippus, auf dem Rückweg von seinen Eroberungszügen in Indien und Persien in Arabien Siedlungen errichtet. Bevor Alexander sein Vorhaben verwirklichen konnte, starb er.

2 Jahrzehnte vor der Geburt Christi haben auch Römer unter Aellus Gallus, dem General des Kaisers Augustus, versucht, im Jemen Fuss zu fassen.

115 v.Chr. beherrschte die Himjariten-Dynastie mit ihrer Hauptstadt Zafar Südarabien.

Abenteurer, Forscher und Archäologen vermuteten in Marib, einer Stadt östlich von Sana'a das Zentrum des alten Königreichs Saba. Archäologische Funde bestätigten die Bedeutung und das Alter der Stadt. Vor der Stadt befand sich ein Staudamm, von welchem aus zahlreiche Bewässerungskanäle wegführten. Ein freigelegter grosserTempel in der Gegend lieferte ein Zeugnis für die glorreiche Vergangenheit der Stadt. Aufgefundene und später entzifferte sabräische Inschriften erwähnen die Namen von Königen bis zurück ins 5. Jhd. vor dem Beginn unserer Zeitrechnung. In den Schriften fanden die Archäologen keine Namen von Königinnen. Auch Spuren der legendären Königin von Saba konnten sie keine aufspüren.

In der Geschichtsschreibung Arabiens taucht ein Volksstamm mit dem Namen Saba auf. Der Stamm kontrollierte von 2000 bis 1500 v. Chr. den Handel mit Gold, Myrrhe und Weihrauch in Südwestarabien. Das Königreich Saba erwarben sich mit ihren Geschäften viele Reichtümer, welche in zahlreichen Schriften verherrlicht wurde.

Der in Mekka vom Propheten Mohammed offenbarte Inhalt der 34. Sure des Korans heisst «Saba». Die 34. Sure umfasst 55 Verse. In der 34. Sure wird das Volk von Saba erwähnt. Saba war der 4. jemenitische König. Sein Reich wird «Saba» genannt. Der König residierte in Marib (oder Ma'rib oder Mareb). Saba war der Sohn des Jeschad. Im 16. Vers steht: «Auch Sabas Nachkommen hatten an ihrem Wohnort ein Zeichen: zwei Gärten, …». In dieser Offenbarung geht Mohammed auf die Ungläubigen ein, welche seine Worte anzweifeln und weder an den Koran noch an frühere Offenbarungen (im Alten Testament) glauben. Als Ungläubige betrachtet Mohammed in dieser Sure Leute (er meinte hier die Mekkaner), welche an mehrere Götter glauben. In klaren Worten zeigt der Prophet die Folgen des Irrglaubens auf. Indirekt flossen auch Hinweise auf Juden und Christen sowie die Thora und das Evangelium in diese Offenbarung ein.

In der «Saba»-Sure erwähnt der Prophet Mohammed u.a. auch David und Salomo. Salomo war der Sohn Davids. David wird nach dem Tod von Saul Mitte des 10. Jahrhundert v. Chr. vorerst zum König von Juda und später von Israel. David hat Jerusalem zum religiösen und politischen Zentrum seines Reiches gemacht. Salomo hat Israel u.a durch diplomatische Beziehungen mit Ägypten, Tyrus und Saba zu einer Grossmacht entwickelt. Unter Salomo wurde das Handelsnetz stark ausgebaut und mit einträglichen Geschäften viel Reichtum angehäuft. Der zunehmende Reichtum wurde von einer regen Bautätigkeit begleitet.

Die Minäer und Sabäer waren zwei semitische Völker, in deren beiden Reiche im 1. Jahrtausend v. Chr.der Weihrauchhandel im Jemen aufblühte. Die beiden Völker hinterliessen rund 2'000 Inschriften, welche zahlreiche Königsnamen enthalten. Die Minäer und Sabäer huldigten verschiedenen Göttern. Der Mondgott nahm dabei eine wichtige Stellung ein.

Antikenmuseum Basel "Arabia Felix"

Jemen am Weg der grossen Handelsströme des Orients

Die grossen Handelsstrassen vom Mittelmeer nach Indien führten durch das alte Jemen. Die Jemeniten betrieben auch Seeverbindungen nach Ostafrika. Im Jemen wurde zur damaligen Zeit viel Gold gewonnen. Im Hadramaut wuchsen die Weihrauchbäume, das von ihnen gewonnene Harz war neben Myrrhe und Aromagewürzen ein begehrtes und daher auch kostbares Handelsgut.

Myrrhe ist das Gummiharz, welche aus den Balsambäumen und Sträuchern der Gattung Commiphora gewonnen wird. Aus dem Harz wurden Riechstoffe und Räucherstoffe herausgelöst. Das Myrrheöl wurde durch Destillation aus dem Harz extrahiert. Balsam ist ein natürliches Gemisch von festen Harzen und ätherischen Ölen. Balsamprodukte finden in verschiedenen Produktionsprozessen Verwendung wie u.a. bei Farben, kosmetischen und pharmazeutischen Produkten. Weihrauch- und Balsamprodukte haben bis in die heute für einige Anwendungsbereiche ihre Bedeutung bewahrt.

Oman Weihrauchbäume im Dhofar
Oman Ehemaliger Handelshafen Sumhuram (Khor Rori)

Der blühende Handel hat im Jemen den Aufbau einer hoch entwickelten städtischen Kultur und einer produktiven Agrargesellschaft gefördert. Die Jemeniten haben sich zu Fachleuten in Fragen der Bewässerungstechniken entwickelt. In jener Zeit hat sich das Gebiet in der Südwestecke der Arabischen Halbinsel auch den Namen "Yaman" (wörtlich: "gücklich") erworben.

Oman Sehenswürdigkeiten in Dhofar
Oman Ehemaliger Handelshafen Sumhuram (Khor Rori)

Islamisierung im Jemen

Das Christentum hat sich vermutlich im 3. Jhd. nach Christus in Nordjemen ausgebreitet. Im 6. Jhd. n.Chr. wurden die Christen in einem Machtkampf mit jüdischen Machthabern aufgerieben. Die jüdische Religion war fortan das vorherrschende Glaubensbekenntnis im Jemen. Die christlichen Herrscher von Abessinien (Äthiopien) nahmen die Christenverfolgung als Vorwand, den Jemen als Kolonie in ihr Reich einzuverleiben.

Ein Feldzug der Äthiopier nach Mekka scheiterte 570 am erbitterten Widerstand der Stadtbewohner. Im Jahr 570 wurde der Religionsstifter Mohammed geboren. 572 verliessen die Äthiopier den Jemen wieder. Für eine kurze Zeit übernahmen die Perser die Herrschaft. Ihr letzter Statthalter trat mit einem Grossteil der Bevölkerung zum Islam über.

Ab 630 n.Chr. vereinigten sich die beiden grossen arabischen Familien im Land im Zeichen des Islams. Mohammed forderte die Jemeniten auf, sich vollständig dem Islam anzuschliessen. Juden und Christen, welche sich zu der neuen Religion bekennen wollten, schlossen mit Mohammed eine Vereinbarung ab, in welcher er ihnen als Monotheisten einen Sonderstatus zubilligte.

Der zweite Kalif Omar hat Christen und Juden aus Arabien deportiert. Die Christengemeinden fielen in der Diaspora auseinander. Die jüdischen Gemeinden konnten sich an einigen Orten bis ins 20. Jahrhundert hinein behaupten. Nach der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 siedelten die meisten jemenitischen Juden in den neuen Staat um.

Die jemenitischen Stämme spielten bei der Ausbreitung des Islams ein wichtige Rolle. Nach dem Tod des Propheten Mohammed im Jahr 632 brach zwischen Schwiegersohn Ali und dem der Mehrheit des muslimischen Gemeinschaft eine Fehde aus, welche zur Bildung der schiitischen Sekte führte. Die Schiiten anerkennen nur die Nachkommen von Ali. Aus deren Reihen werden jeweils die geistigen und religiösen Führer der Gemeinden, die Imame, gewählt. Die Mehrheit der islamischen Glaubensgemeinschaft, die Sunniten, hält hingegen an der Rechtmässigkeiten der Kalifen fest. Die Kalifen sind die offiziellen Nachfolger des Propheten Mohammed in der Herrschaft über die islamische Gesamtgemeinde. Der erste Kalif war Abu Bekr, der zweite Omar, dann Othman und Ali. Die Kalifen herrschen in ihren Kalifaten als politische und religiöse Führer.

Spaltung der islamischen Glaubensgemeinschaften in Schafiiten und Zaiditen

Sunnitische Gouverneure des Kalifen von Bagdad errichteten im 9. Jahrhundert im Süden des Jemens ein unabhängiges Reich, deren religiöse Ausrichtung sich am Schafiismus orientierte. Der Schafiismus ist eine der grössten Rechtsschulen im orthodoxen sunnitisch geprägten Islam.

Die Bewohner im zentralen und nördlichen Jemen schlossen sich den Schafiiten nicht an. Sie verehren als Schiiten den jeweils ältesten Sohn der Nachfahren und Nachfolger Alis als Imam. Die Anhänger dieser Glaubensrichtung werden im Jemen als Zaiditen bezeichnet.

Die Spaltung der islamischen Glaubensgemeinschaften in Schafiiten und Zaiditen hat im Jemen bis heute seine Gültigkeit bewahrt. Die Stammesführer bekennen sich zu einer der beiden religiösen Ausrichtungen. Diese Spaltung ist neben anderen Einflussfaktoren die treibende Kraft hinter den bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen, welche zwischen 2015 und 2017 erneut zu brutalen, blutigen Kriegshandlungen zwischen den beiden Gruppen geführt haben. Eine Ende dieser Kämpfe ist leider nicht absehbar. Das schöne Land mit seinen beeindruckenden kulturellen Wurzeln versinkt im Chaos.

UNESCO-Welterbe im Jemen

Die Herrschaft der Imame im Jemen

Die Jemeniten konnten sich seit jeher mit keiner Form von Zentralismus anfreunden. Die Volksgruppen und Sippen waren vor allem ihren Stammesführern verpflichtet. Die Stammesführer regierte nach ihren eigenen Regeln. Sie orientierten sich jeweils ihren eigenen Interessen folgend situationsgerecht nach einem der bestehenden Machtzentren in der Region. Bei einer anderen Gelegenheit wiesen sie ihre Gunst wieder einem anderen Herrscher zu. Aufwiegelungen und Intrigen bestimmen bis in die heutige Zeit das politische Leben im Innern des Jemens.

Ende des 9. Jahrhunderts konnte in der Region um die Stadt Sa'ada ein Imamat unter der Führung des Imams Yayah al-Hâdî seine Macht festigen. Obwohl in der Tradition der Zaiditen die Imame von einem Rat von Religionsglehrten gewählt wurden, gelang es Imam Yayah al-Hâdîmit zusammen mit seinen Söhnen eine Herrscherdynastie aufzubauen. Trotz vielen Angriffen konnte sich die Dynastie bis zur republikanischen Revolution im Jahr 1962 an der Macht halten.

Ein Iman in einem theokratischen Imamat besass eine grössere Machtfülle als die Herrscher der absoluten Monarchien in Europa. Die religiöse Stellung des Imams brachte mit sich, dass seine Person und seine Handlungen über jeden Zweifel erhaben waren. Der Imam bestimmte allein über alle religiösen, politischen, militärischen und wirtschaftlichen Fragen. Er allein war die Gerichtsbarkeit. Die wichtigste Voraussetzung für die Wahl zu einem Imam war seine Abstammung, welche ausgehend vom Propheten Mohammed über dessen Schwiegersohn Ali und seine Tochter Fatima führen musste.

Schafiiten und Zaiditen waren sichin vielen religiösen Angelegenheiten einig. In Fragen über die Machtverteilung und die Organisation des Staates gingen jedoch ihre Ansichten weit auseinander. Die zaifitischen Imame beanspruchten eine absolute Machtfülle. Schafiitische Bewohner im Einflussbereich der Imame wurden als Bürger zweiter Klasse behandelt. Die Zaiditen wohnten oft in abgelegenen Berggebieten und Hochtälern. Ihre Lebenseinstellung war von einem traditonellen, bewahrende Charakter geprägt. Die Schafiiten besiedelten eher die Küstengebiete. Ihre Einstellung war weltoffener. Sie waren für Neuerungen empfänglicher.

Einflussnahme von ausländischen Mächten

1839 besetzten die Briten Aden, welches für den Zugang zu ihrer Kolonie in Indien von grosser strategischer Bedeutung war. Durch die Eröffnung des Suezkananals 1869 erhielt die Hafenstadt Aden noch eine grössere wirtschaftliche und militärische Bedeutung.

Der Unmut im schafiitisch geprägten Bevölkerungsteil wurde im Laufe der Zeit immer grösser. Über Jahrhunderte hinweg fühlten sich daher einige sunnitische Mächte im Ausland wie die osmanischen Türken oder die wahabitischen Saudis immer wieder dazu ermutigt, für ihre Glaubensbrüder im Jemen Partei zu ergreifen. Die Türken übten letztmals bis zum Ende des 1. Weltkriegs 1918 einen bedeutenden Einfluss im Jemen aus. Nach der Niederlage der Osmanen im 1. Weltkrieg wurde 1923 im Vertrag von Lausanne die Unabhängigkeit des Jemens besiegelt. In den Jahren nach dem Vertragsabschluss eskalierte ein Konflikt zwischen den wahabitischen Sunniten in Saudi-Arabien und den zaidistischen Schiiten im Jemen um ein Fürstentum im Süden. Der Konflikt endete mit einem siegreichen Einmarsch der Saudis. Jemen verlor dabei Gebiete im Norden um die Stadt Narjan.

1937 wurde Aden zur britischen Kronkolonie.

Politik der Imame: Brutale Härte im Innern - Abschottung gegen Aussen

Nachdem ein Nichtangriffspakt zwischen Saudi-Arabien und dem Jemen unterzeichnet worden war, begann Iman Yayah seine Macht mit absolutistischen Massnahmen im Innern zu festigen. Aus Angst vor ausländischer Einflussnahme begann er sein Land vom Ausland abzuschotten. Nur mit Ägypten und Saudi-Arabien pflegte der Imam Beziehungen. Jemen verzichtete deshalb auch darauf, bei internationalen Organisationen mitzuarbeiten. Jemeniten wurden davon abgehalten, ins Ausland zu reisen. 1945 konnten der König von Ägypten den jemenitischen Alleinherrscher überzeugen, der neu gegründeten Arabischen Liga und auch der UNO beizutreten.

1948 wurde Iman Yayah von Tätern aus seinem engsten Umkreis ermordet. Den Verschwörern gelang es nicht, eine Machtbasis im Land einzurichten, da der Erbpriz Ahmad als Gouverneur von Ta'izz sofort aktiv wurde und kriegerische, Imamat freundliche Stämme im Norden mobilisieren konnte. Die Stammeskrieger schlugen den Aufstand nieder. Gouverneur Ahmad wurde als neuer Imam gewählt. Imam Ahmad richtete im Land ein Regime ein, welches dasjenige seiner Vaters in Sachen Brutalität und unnachgiebiger Härte um einiges übertraf. Iman Ahmad verlegte den Sitz des Imamats in die weiter südlich gelegene Stadt Ta'izz. Ahmad versprach sich aus dieser Verlegung eine bessere Überwachung der schafiitischen Bevölkerung, welche sich in der Umgebung des britischen Protektorats Aden verdichtet hatte. Viele Oppositionelle hatten sich in diese Stadt abgesetzt.

Imam Ahmad konnte seine Macht im Land weiter festigen. Trotzdem kam es 1955 zu einem Staatsstreich. Wieder kamen die Urheber aus dem engsten Umfeld und wieder waren es Menschen, welche sich zuvor zum Teil für mehrere Jahre im Ausland aufgehalten hatten. Ähnlich wie beim Komplott von 1948 war es der Kronprinz, welche mit befreundeten Stämmen und einer Kriegslist den Aufstand niederschlug. Wieder wurden anschliessend die Aufständischen erbarmungslos öffentlich hingerichtet.

Nach dem Staatsstreich entschied sich der Imam unter dem Einfluss seiner ägyptischen Freunde für eine vorsichtige aussenpolitische Öffnung. In den britischen Protektoratsgebieten im Süden hatten sich bereits ausländische Unternehmen angesiedelt. Im Imamat hielten sich weiterhin kaum Ausländer auf. In den nachfolgenden Jahren gelang es den kommunistisch geprägten Staaten wie China, Bulgarien, Sowjetunion, Tschechoslawakei, usw. ihre wirtschaflichen Bande zum Jemen auszubauen.

Nord- und Südjemen: Zwei neue Staaten entstanden

Im September 1962 beseitigte ein republikanischer Staatsstreich das Imamat. Eine Militärjunta von im Ausland ausgebildeten Offizieren übernahm die Regierungsgeschäfte und rief die Arabische Republik Jemen aus.

Der nach Saudi-Arabien geflüchtete Imam organisierte von dort aus den Kampf gegen die republikanischen Kräfte in der neuen Arabischen Republik Jemen mit Hilfe der ihm treu ergebenen Nordstämme. Die Arabischen Republik Jemen konnte auf die Unterstützung von ägyptischen Soldaten zählen.

Ein sieben Jahre lang dauernder furchtbarer Bürgerkrieg hinterliess tiefe Wunden und viel Verbitterung im Land. Es gab in diesem Kampf keine militärischen Gewinner oder Verlierer.

Der Jemen im Sog des «Kalten Kriegs» zwischen den Westmächten und den Ostblockstaaten

Im Nordjemen konnten sich die ausländischen Mächte wie Ägypten und Saudi-Arabien darauf einigen, den Fortbestand des neuen republikanischen Staatswesens zu gewährleisten. Im Nordjemen installierte sich eine Machtelite, welche sich dem republikanischen Gedankengut verpflichtet fühlte. Die neuen Führer stammten allerdings aus dem alten Machtgefüge, welches im althergebrachten Stammesdenken verwurzelt war. Die neue Elite pflegte auch weiterhin die konservativen Werte aus der Zeit der zaidistischen Imamate.

Am 30. September 1967 zollten die Briten dem zermürbenden Kleinkrieg von Widerstandsbewegungen im Süden ihren Tribut und zogen sich aus dem britischen Protektorat Aden zurück. Die von den kommunistischen Staaten unterstützte Nationale Befreiungsfront füllte das Machtvakuum sofort und rief gleichzeitig die Demokratische Volksrepublik Jemen aus.

Die neue Volksrepublik organisierte den Staat nach dem Vorbild der kommunistischen Staaten und setzte sich grosse Ziele u.a. bei der Erneuerung der Infrastruktur, beim Ausbau des Bildungs- und Gesundheitswesens. Den neuen Machthabern fehlten die Staatseinnahmen für die Verwirklichung der vielen Projekte. Die Demokratische Volksrepublik Jemen war auf finanzielle und auch militärische Hilfe aus den kommunistischen Bruderstaaten im Osten von Europa angewiesen.

Im Südjemen wird die kommunistische Ideologie anstelle der Religion zur Staatsdoktrin. China, welches zuvor im Süden stark präsent war, zog sich ohne grosses Aufsehen schrittweise aus dem Land zurück. Anstelle der Chinesen bestimmten neu Experten aus dem Ostblock (Sowjetunion, DDR, usw.) die Entwicklung im Südjemen.

Unter dem Einfluss der Sowjetunion wagte es der Südjemen, sich in einen schwelenden Konflikt in der Provinz Dhofar im Nachbarland Oman einzumischen (Dhofar-Krieg). Der Bürgerkrieg im Süden des Sultanats von Oman brachte den vom Südjemen unterstützten Rebellen keinen Erfolg. Im Januar 1976 erklärte der neue, junge Staatsführer im Oman, Sultan Qaboos, den Sezessionskrieg in Dhofar für beendet.

Oman Dhofar
Oman Dhofar-Krieg

Die Arabische Republik Jemen mit der Hauptstadt Sana'a und die Demokratische Volksrepublik Jemen (Südjemen) mit der Hauptstadt Aden vereinigten sich am 22. Mai 1990 zur Islamischen Republik Jemen mit der Hauptstadt Sana'a. Der erste Präsident war Ali Abdullah Saleh.

1993 fanden die ersten Wahlen mit Beteiligung der Frauen statt. 1994 wurde ein erneuter Abspaltungsversuch des Südjemens nach einem zwei Monate lang dauernden Bürgerkrieg niedergeschlagen. 2006 wurde Präsident Ali Abdullah Saleh für eine weitere siebenjährige Amtszeit wiedergewählt. 2015 brach der Bürgerkrieg erneut aus.

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