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Plattform zum Thema Walliser Auswanderung
Die Serviceplattform Vallesiana eröffnet in Zusammenarbeit mit dem Verein «Walliser in aller Welt» die neue Plattform Walliser Auswanderung. Zu dieser gehört eine Referenzbibliothek, aber auch Archivbestände und Sammlungen im Kulturzentrum Arsenaux, sowie einen virtuellen Zugang zu Dokumenten zum Thema Walliser Auswanderung. Es handelt sich um eine neuartige Zusammenarbeit zwischen Fachleuten und Interessierten des Bereichs Kulturgut.
Eine innovative Form der Zusammenarbeit
Die Eröffnung der Plattform Walliser Auswanderung ist der Beginn einer neuartigen Zusammenarbeit zwischen den drei kantonalen Kulturinstitutionen (Staatsarchiv Wallis, Mediathek Wallis und Walliser Kantonsmuseen), die in der Serviceplattform Vallesiana vereint sind, und «Walliser in aller Welt», ein im Bereich Kulturgut tätiger Verein. Ziel ist es, die professionellen und methodologischen Kompetenzen der Fachleute im Bereich Konservierung von Kulturgut mit den Ressourcen des Vereins im Bereich Kulturgut, zu vereinen. Diese Partnerschaft steht im Zeichen der Bewahrung der Erinnerung an die Walliser Auswanderung.
Vielfältige Inhalte und Dienstleistungen
Die Plattform Walliser Auswanderung ist in erster Linie in einem physischen Raum verankert, nämlich bei der Serviceplattform Vallesiana, im 2. Stock des Kulturzentrums Arsenaux in Sitten, wo man nicht nur eine Referenzbibliothek zum Thema Walliser Auswanderung benutzen, sondern auch Archivbestände und Sammlungen zu diesem Thema einsehen kann. Zu den Beständen gehört unter anderem der reich dokumentierte Bestand Klaus Anderegg. Darin enthalten sind Interviews mit Nachkommen ausgewanderter Walliser, Fotografien, die auf verschiedenen Reisen nach Argentinien entstanden sind, sowie eine bedeutende Dokumentation zum Thema Auswanderung.
der physischen Dokumentation ist die neue Plattform auch virtuell zugänglich: www.walliserauswanderung.ch. Als weitere Dienstleistung möchte die Plattform Walliser Auswanderung Ausstellungen anbieten, sowie Vorträge zum Thema organisieren.
Die Erforschung der Walliser Auswanderung fördern
Die Serviceplattform Vallesiana wurde im Mai 2016 im Kulturzentrum Arsenaux eröffnet. Über das Internet-Portal www.vallesiana.ch kann man die Beschreibungen des Kulturerbes der drei kantonalen Kulturinstitutionen abfragen. Das Portal hat das Ziel, zur Walliser Geschichtsschreibung beizutragen und Begegnungen und den Austausch zwischen Berufsleuten und Interessierten rund um die Themen Gesellschaft, Territorium und Kulturgut des Wallis zu fördern. Die Plattform Walliser Auswanderung ist nun eine Fortsetzung dieser gemeinsamen Arbeit zu bedeutenden Themen der Walliser Geschichte.
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| Quelle:
Text Kanton Wallis, 25. April 2017 |
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| Organisation und Inhalt der Plattform Walliser Auswanderung |
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| von Alain Dubois, Kantonsarchivar |
Die Plattform Walliser Auswanderung ist die erste Einrichtung dieser Art, die im Rahmen der Vallesiana umgesetzt wird. Sie ist einerseits in einem physischen Raum, im Kulturzentrum Arsenaux in Sitten, verankert, anderseits im virtuellen Raum, in Form einer Website (www.walliserauswanderung.ch). Diese doppelte Verankerung macht verschiedene Vorgehensweisen möglich, sodass die Plattform Walliser Auswanderung zu einem eigentlichen Raum für Bildung, Information und Wissen über die Walliser Auswanderung werden kann.
1. Die Plattform Walliser Auswanderung - ein physischer Raum
Die Plattform Walliser Auswanderung nimmt erstens einen physischen Raum im Bereich der Vallesiana ein. Dort umfasst sie zwei Einrichtungen:
•Eine Bibliothek in Freihandaufstellung.
Dem interessierten Publikum soll eine Referenzbibliothek zum Thema Walliser Auswanderung geboten werden mit wesentlichen Werken von Fachleuten aus dem Wallis, aus der Schweiz und aus dem Ausland.
• Ein Konsultationsraum für Archivbestände.
Das interessierte Publikum kann die Archivbestände und Sammlungen zur Auswanderung in den Konsultationsräumen der Vallesiana einsehen. Zurzeit sind beispielsweise die entsprechenden Bestände des Kantons Wallis zugänglich, insbesondere jener des Departements des Innern zu den Rahmenbedingungen der Bundes-, Kantons- und Gemeindebehörden, welche die Auswanderung nach Nordafrika und Amerika regeln sowie die Betreuung der Auswanderer, von der Abreise über allfällige Umwege bis zur Ankunft im neuen Land. Ausserdem sind die Bestände mehrerer Gemeinden und Privatpersonen zugänglich, die ergänzende Informationen zur Walliser Auswanderung liefern. Besonders erwähnenswert ist der reich dokumentierte Bestand Klaus Anderegg, der aufgrund von Nachforschungen in schweizerischen und argentinischen Archiven, Interviews mit Nachkommen ausgewanderter Walliser, Fotoalben der Auswanderungsorte und Briefwechsel zustande gekommen ist.
Auf allgemeiner Ebene ist die Plattform Walliser Auswanderung Teil der Kulturvermittlungspolitik des Kulturzentrums Arsenaux. In den nächsten Jahren ist nämlich die Durchführung von Studientagen oder Tagungen, aber auch Ausstellungen und Vortragsreihen über die Walliser Auswanderung vorgesehen. Dadurch soll in einer positiven Dynamik die Erforschung von Fragen im Zusammenhang mit der Walliser Auswanderung gefördert werden, insbesondere durch die Ergründung bislang noch wenig bekannter Bereiche, aber auch indem bekannte Kapitel neu interpretiert werden. Letztlich besteht das Ziel, es einem möglichst breiten Publikum zu ermöglichen, sich mit einem wesentlichen Kapitel der Walliser Geschichte besser vertraut zu machen.
Dazu gehört auch das Sammeln von Archivdokumenten im Zusammenhang mit der Walliser Auswanderung. Die Plattform Walliser Auswanderung plant während der kommenden Jahre eine Sammlungskampagne.
2. Die Plattform Walliser Auswanderung - ein virtueller Raum
Die Plattform Walliser Auswanderung ist aber auch im virtuellen Raum verankert, in Form einer Website (www.walliserauswanderung.ch). Diese soll es Personen, die sich nicht physisch in den Bereich Vallesiana begeben können, ermöglichen, sich dennoch mit der Geschichte der Walliser Auswanderung zu befassen und sich weltweit virtuell zu treffen, daheimgebliebene Walliser wie Nachkommen der in die ganze Welt ausgewanderten Walliser. Deshalb umfasst die Website:
• Einen Suchmotor für die Walliser Auswanderung.
Dieser speziell der Walliser Auswanderung gewidmete Suchmotor gibt Zugang zu den Beschreibungen der Ressourcen, die zu diesem Thema vom Staatsarchiv Wallis und von der Mediathek Wallis aufbewahrt werden. 2017 werden die Ressourcen der Kantonsmuseen dazukommen und letztlich die einschlägigen Beschreibungen anderer Suchmotoren.
• Eine kurze Geschichte der Walliser Auswanderung.
Die Geschichte der Walliser Auswanderung beschränkt sich nicht nur auf das 19. Jahrhundert und Südamerika. Ganz im Gegenteil: Anhand einer Zeittafel schildert dieser Teil die Geschichte drei verschiedener Arten von Auswanderung, die im Wallis in den letzten acht Jahrhunderten vorgekommen sind und die einander zeitlich ablösen: die militärische Auswanderung im Rahmen der Fremden Dienste für den Heiligen Stuhl, Frankreich, Savoyen, Spanien, das Königreich Sardinien-Piemont, Neapel, Österreich, das Heilige Reich, die Niederlande; die Auswanderung zur Besiedlung von Brasilien, Algerien, Argentinien, Chile, Amerika und Kanada und schliesslich die religiöse Auswanderung im Rahmen von Missionen.
• Virtuelle Ausstellungen und Dokument des Monats.
Dieser Bereich soll Dokumente des Staatsarchivs Wallis, der Mediathek Wallis und der Kantonsmuseen über die Walliser Auswanderung zur Geltung bringen. Ausserdem sind hier regelmässige Ausstellungen zu verschiedenen Aspekten der Auswanderung geplant. Die erste virtuelle Ausstellung umfasst emblematische Dokumente zur Walliser Auswanderung in allen möglichen Formen.
• Geolokalisierung ausgewanderter Walliser in aller Welt.
Die Plattform Walliser Auswanderung bietet ausserdem den ausgewanderten Wallisern die Möglichkeit, sich auf einer Weltkarte einzutragen. Ziel dieses Teilbereichs ist es in erster Linie, Verbindungen zwischen daheimgebliebenen und ausgewanderten Wallisern in der ganzen Welt zu schaffen und zu stärken.
• Ressourcen zur Walliser Auswanderung teilen.
Dieses Formular gibt interessierten Personen die Möglichkeit, Reproduktionen von Dokumenten, die einen Zusammenhang mit der Walliser Auswanderung haben, in digitaler Form zu teilen.
• Hilfe.
Diese Rubrik richtet sich in erster Linie an die Nachkommen ausgewanderter Walliser und bietet einerseits eine Methodologie für Familiennachforschungen, Informationen darüber, wie man einen Familienstammbaum zusammenstellt und allgemeiner, wie man anhand der Bestände des Staatsarchivs Wallis und der Mediathek Wallis Nachforschungen zur Geschichte der Walliser Auswanderung anstellt. Die Rubrik bietet ausserdem Links zu weiteren Ressourcen zu diesem Thema.
Die Plattform Walliser Auswanderung ist zurzeit auf Französisch, Deutsch und Englisch verfügbar. Im Sommer 2017 sollen die spanische und portugiesische Version aufgeschaltet werden.
Letztlich möchte die Plattform, physisch wie virtuell, zur Geschichtsfabrik der Walliser Auswanderung beitragen sowie Begegnungen und Austausch zwischen Berufsleuten und interessierten Laien rund um dieses wesentliche Kapitel der Geschichte unseres Kantons fördern.
Eine repräsentative Auswahl der Objekte wurde digitalisiert, verschlagwortet und online gestellt - für Lehre, Forschung und als Inspirationsquelle für zeitgenössische Designerinnen und Designer. «Mit ‹Silk Memory› wollen wir historische Textilbestände archivieren und gezielt nutzen, um so neue Formen der Wissensvermittlung zu schaffen. Das Webportal ist auch eine hervorragende Quelle für Designerinnen und Designer», sagt Andrea Weber Marin, Co-Leiterin des Projekts.
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| Quelle:
Text Kanton Wallis, 25. April 2017 |
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