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Hotel mit Tradition in Müstair (Kanton Graubünden) |
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Das Dorf Müstair liegt im bünerischen Val Müstair (Münstertal) südöstlich von Zernez im Kanton Graubünden. Das Dorf ist über Ofenpassstrasse erreichbar. |
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Seit vier Generationen betreibt die Familie Grond das Hotel Helvetia im Val Müstair. Doch vergangenes Jahr wäre fast Schluss gewesen. Ohne umfassende Sanierung hätte das "Helvetia" keine Zukunft mehr gehabt, und das nötige Geld fehlte. Schweren Herzens dachten Gronds schon ans Aufhören, sogar ans Wegziehen aus ihrem geliebten Münstertal. Dank der Schweizer Berghilfe kam es nun anders.
Erleichtert und stolz seien sie, sagtGrond. Und einfach glücklich. Glücklich, dass dem Hotel Helvetia in diesem aussergewöhnlich schönen Herbst ein neuer Frühling vergönnt wurde. Am Samstag stehen die Türen des neu sanierten Hotels Helvetia weit offen. Dann sind Neugierige, Gäste und die lokale Bevölkerung dazu eingeladen, sich die neuen, modernen Zimmer anzusehen, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und natürlich auf die Zukunft des "Helvetias" anzustossen. Eine Zukunft, die so erfolgreich werden soll wie die lange Vergangenheit des Hauses.
Ein Haus mit Tradition
Bereits in den 1920er Jahren verwandelte Jakob Grond sein Bauernhaus samt Stall ins Hotel Helvetia. Seither wurde laufend investiert, ausgebaut und erneuert. Jakobs Sohn Peter bot seinen Gästen einige Jahrzehnte später als erster Hotelier im Tal eine Badewanne mit fliessend Warm und Kaltwasser an, der Enkel Norbert baute in den 1980er-Jahren ein Schwimmbad mit Sauna. Und auch die beiden Brüder Pierre-René und Olivier Grond, die Urenkel von Jakob, die das Hotel seit 2009 gemeinsam mit Pierre-Renés Frau Anita führen, haben laufend investiert.
Ans Aufgeben gedacht
Doch in den vergangenen Jahren wurde immer offensichtlicher, dass das Hotel ohne Totalsanierung und Erweiterung keine Zukunft mehr haben würde. Das lag vor allem an den alten Zimmern im Haupthaus, die zwar sauber und liebevoll gepflegt waren, mit der nicht mehr zeitgemässen Einrichtung und den Etagenduschen aber nicht mehr den Ansprüchen der Gäste entsprachen. "Wir hätten sicher nochmals ein paar Jahre weiterwirtschaften können", sagt Anita Grond. "Aber früher oder später wäre der Ofen aus gewesen."
Also setzten sich Gronds zusammen und schmiedeten Pläne für das Hotel. Weil sie ein angebautes Nachbarhaus günstig kaufen konnten, ergab sich die Möglichkeit, dieses zu integrieren und von gut 30 auf knapp 50 Zimmer aufzustocken. Das versprach ein effizienteres Arbeiten, und die Nachfrage war vorhanden. "Wir waren voller Zuversicht, als wir uns auf die Suche nach Kapital machten", erinnert sich Anita.
Eine Zuversicht, die sich rasch auflöste. Die Banken gaben keine Hypotheken, weil zu wenig Eigenkapital vorhanden war. Beim Kanton war man zwar von den Ausbauplänen begeistert, konnte aber ebenfalls wegen des zu niedrigen Eigenkapitals keinen Kredit sprechen. "Wir kamen einfach nicht weiter", so Pierre-René. "Irgendwann liess dann auch die Motivation nach. Wir dachten ans Aufgeben, überlegten uns sogar, aus dem Tal wegzuziehen und etwas ganz anderes zu machen. Und dies, obwohl unsere Familie seit dem 13.Jahrhundert im Val Müstair daheim ist.
Aber alles in ihnen sträubte sich gegen diese Vorstellung. Die Schliessung des "Helvetias" wäre nicht nur für sie ein Verlust gewesen, sondern für das ganze Münstertal. Schliesslich bietet das Hotel 15 Personen eine Arbeit. Und weil Gronds in der Küche wenn immer möglich lokale Produkte verarbeiten und den Rest im Tal einkaufen, profitieren auch die Landwirte und Läden im Val Müstair vom "Helvetia".
Nach der Zusage der Berghilfe ging es schnell
Einen letzten Versuch wollten Gronds also noch machen. Da kamen sie auf die Schweizer Berghilfe. "Ich weiss nicht mehr, wer uns diesen Tipp gegeben hat, aber er war unsere Rettung", sagt Anita. Kurz nachdem sie ein Gesuch gestellt hatten, besuchte sie der ehrenamtliche Experte Hans Hagenbuch vor Ort. "Er war sehr kritisch, wollte alles genau erklärt haben. Es imponierte mir, dass er sofort verstand, worum es uns ging", sagt Pierre-René. Gronds konnten Hagenbuch von ihrem Projekt überzeugen.
Dann ging alles ganz schnell. Bank, Kanton, die Schweizerische Gesellschaft für Hotelkredit: Weil nach der Zusage der Berghilfe genug Eigenkapital vorhanden war, beurteilten sie alle das Projekt neu und die Kredite wurden gesprochen.
Bald darauf fuhren schon die Bagger vor. Einen grossen Teil der Arbeiten erledigten Gronds selber. Auch die drei Kinder von Pierre-René und Anita legten Hand an. "Wir konnten so nicht nur viel Geld einsparen, es hat uns als Familie auch zusammengeschweisst", so Anita. "Und für die Qualität der Arbeiten ist es auch nicht schlecht, wenn der Bauherr selbst auf der Baustelle mitarbeitet", ergänzt Pierre-René. Auch das hat Tradition. Schon Urgrossvater Jakob hatte schliesslich sein Bauernhaus eigenhändig zum Hotel umgebaut.
Die Schweizer Berghilfe ist eine ausschliesslich durch Spenden finanzierte Stiftung mit dem Ziel, die Existenzgrundlagen und Lebensbedingungen der Schweizer Bergbevölkerung zu verbessern. Die Unterstützung trägt dazu bei, Wirtschafts- und Lebensräume zu entwickeln und der Abwanderung aus dem Berggebiet entgegenzuwirken. 2014 unterstützte die Schweizer Berghilfe 631 Projekte mit über 28 Mio. Franken und löste damit ein Mehrfaches an Investitionen aus, die lokal Wertschöpfung und Arbeitsplätze schaffen. Die Berghilfe trägt das ZEWO-Gütesiegel und ist von SQS/VMI für NPO Management Qualität zertifiziert.
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