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Sieben neue Maissorten für 2019 empfohlen

Die technische Kommission «Mais» von swiss granum hat die Liste der empfohlenen Maissorten für die Ernte 2019 erstellt. Als Grundlage dienten die Ergebnisse der von Agroscope koordinierten Sortenversuche. Obwohl 2018 teilweise schwierige Wachstumsbedingungen für den Mais herrschten, war eine ausreichende und zuverlässige Datengrundlage der Jahre 2017 und 2018 verfügbar. Von den ursprünglich 54 zur Prüfung gemeldeten Sorten konnten die besten für den Anbau in der Schweiz eruiert werden. Im Vergleich zur letztjährigen Liste werden sieben Sorten neu empfohlen. Zehn Sorten wurden von der Liste gestrichen.

Zwei neue Körnermaissorten für die Alpennordseite

Die neue Sorte in der mittelfrühen Reifegruppe heisst P8307 (Pioneer). Sie zeichnet sich durch einen sehr guten Ertrag und die früheste Abreife im Vergleich aller Sorten in der mittelfrühen Reifegruppe aus. Letzteres kann sie aufgrund ihres hohen Zahnmaisanteils insbesondere bei längeren Ausreifemöglichkeiten im Herbst ausspielen oder bei späteren Saaten in für Körnermais sehr günstigen Anbaulagen. Ihre Jugendentwicklung wurde als «mittel bis gut» eingestuft. Da in den vergangenen zwei Jahren an keinem Versuchsstandort zum Erntezeitpunkt Schwächen bei der Standfestigkeit beobachtet werden konnten, sind diesbezüglich keine Informationen vorhanden. Aufgrund vorliegender Informationen wurde sowohl die Standfestigkeit während der Vegetation als auch die Eigenschaft Stängelbruch zum Erntezeitpunkt als «mittel bis gut» beurteilt. Die Resistenz gegen Beulenbrand und Stängelfäule ist «mittel», hingegen diejenige gegen Helminthosporium-Blattflecken «gut». Beim Pufa-Index wurde P8307 als «tief» eingestuft.

Kidemos KWS (KWS), die neue Sorte in der mittelspäten Reifegruppe, ist basierend auf den zweijährigen Ergebnissen eine der späteren Sorten dieser Reifegruppe. Sie überzeugte mit einem sehr guten Kornertrag und einer mittleren bis guten Jugendentwicklung. Die Standfestigkeit während der Vegetation war «mittel bis gut», diejenige zum Zeitpunkt der Ernte hingegen «mittel bis schwach». Die Eigenschaften «Stängelbruch zum Zeitpunkt der Ernte» sowie «Resistenz gegen Stängelfäule» sind «mittel bis gut». Die Resistenz gegen Beulenbrand ist «mittel», diejenige gegen Helminthosporium-Blattflecken «gut». Die Analysen des Fettgehalts im Korn sowie die Anteile der Fettsäuren führten zu einem «sehr tief» beim Pufa-Index.

Neue Silomaissorten für die Alpennordseite

Die Liste der empfohlenen Silomaissorten für die Ernte 2019 enthält fünf neue Sorten. Da vor zwei Jahren keine Sorten für die Liste südlich der Alpen gemeldet wurden, sind alle neuen Empfehlungen für den Anbau nördlich der Alpen.

KWS Colonnada (KWS) und LG 31205 (Limagrain) sind die neuen frühen Silomaissorten. Bernardino KWS (KWS) ist die neue mittelfrühe Sorte. P8666 (Pioneer) und Vitalico KWS (KWS) sind die Neuheiten in der mittelspäten Reifegruppe.

Alle neuen Sorten zeigten im Vergleich zu den Referenzsorten der jeweiligen Reifegruppen über alle in der Sortenbeurteilung mitberücksichtigen Merkmale einen Mehrwert. Gemeinsam ist den im 2019 neu eingeschriebenen Sorten aber auch, dass alle einen sehr guten Ertrag erzielt haben und so zu den besten ihrer Reifegruppe gehören.

In der Gruppe der frühreifen Sorten sind bei KWS Colonnada zusätzlich die sehr gute Verdaulichkeit, der sehr hohe Stärkegehalt sowie der hohe NEL-Gehalt erwähnenswert. Diese neue Sorte wurde als früheste Sorte in dieser Reifegruppe in die Liste eingetragen.

Sowohl die Jugendentwicklung als auch die Standfestigkeiten (Vegetation und Ernte) wurden als «gut» beurteilt. Der Stängelbruch bei der Ernte wurde als «mittel», die Resistenz gegen Beulenbrand sowie Helminthosporium-Blattflecken hingegen als «mittel bis gut» eingestuft.

Ähnlich wie KWS Colonnada überzeugte auch LG 31205 mit einer sehr guten Verdaulichkeit, einem sehr hohen Stärkegehalt und guten NEL-Werten. Sie braucht jedoch etwas mehr Tage bis zur Abreife, weshalb sie im hinteren Mittelfeld dieser Reifegruppe aufgeführt wird. Ihre Jugendentwicklung und die Standfestigkeit während der Vegetation bis hin zum Erntezeitpunkt sind gut. Da bei der Ernte nur wenig gebrochene Stängel und im Infektionsversuch mit Helminthosporium-Blattflecken nur wenig befallene Pflanzen festgestellt werden konnten, gab es für diese beiden Eigenschaften ein «gut». Die Resistenz gegen Beulenbrand war hingegen etwas weniger gut und resultierte in der Einstufung «mittel».

Bernardino KWS ist die einzige neue Sorte in der mittelfrühen Reifegruppe und wurde aufgrund der beobachteten Abreife im hinteren Mittelfeld eingeteilt. Die Beschreibung dieser Sorte ist einfach: Sie zeigte keine Schwächen und überzeugte nicht nur beim Ertrag («sehr gut»), sondern auch bei anderen Merkmalen. Diese wurden alle als «gut» befunden. Ihr Stärkegehalt ist «hoch».

Die beiden neuen Sorten in der mittelspäten Reifegruppe sind bezüglich Ertrag («sehr gut») und Verdaulichkeit («sehr gut») sehr ähnlich. Auch bezüglich Abreife sind sie bei den frühesten dieser Reifegruppe. Dennoch unterscheiden sie sich bei einigen Merkmalen deutlich.

Der Erntezeitpunkt von Vitalico KWS war leicht früher als P8666. Ihr Stärke- («mittel») sowie ihr NEL-Gehalt («mittel bis gut») war leicht tiefer als bei der Sorte P8666 (Stärkegehalt: «hoch»; NEL-Gehalt: «gut»). Vitalico KWS zeigte im Vergleich zur Sorte P8666 («mittel») eine etwas schnellere Jugendentwicklung («mittel bis gut»). Bei der Standfestigkeit (Vegetation und Ernte; «mittel bis gut») und auch bezüglich Stängelbruch zum Zeitpunkt der Ernte («gut») unterschieden sich die Sorten nicht. Während Vitalico KWS sowohl gegen Beulenbrand als auch gegen Helminthosporium-Blattflecken eine gute Resistenz aufweist, ist dies bei P8666 nur bei den Helminthosporium-Blattflecken der Fall. Im Gegensatz dazu wurde die Einstufung bei Beulenbrand mit «schwach» vorgenommen.

Quelle: Text Agroscope, 5. Februar 2019

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