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Alpenregion: Regionale Entwicklungen
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Urnerboden und Fisetenbachtal: Der Kanton Uri hier, der Kanton Glarus da
Ennetmärcht, Urnerboden, und Fiseten
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Bewirtschaftung von Alpgebieten

Urnerboden - Alpgebiet am Klausenpass

Wie in vielen anderen inneren Alpentälern wie beispielsweise dem Obergoms im Kanton Wallis sind auch auf dem Urnerboden die nach Norden gerichteten Hanglagen in Talnähe stark bewaldet. Erst oberhalb der Waldgrenze befinden sich Alpbetriebe, welche als Ober Stafeln (oder Oberstafel) genutzt werden. An den nach Süden zur Sonne hin ausgerichteten Hängen wächst weniger Wald. Die Hänge werden stärker als Weidegebiete genutzt. Waldflächen blieben dort bestehen, wo sie als Lawinen- und Steinschlagschutz für Siedlungen benötigt werden. In Ennetmärcht befinden sich zahlreiche Oberstafeln auf einer teilweise mit Gras bewachsenen Felsenterrasse 400 - 500 m auf der nördlichen Seite über dem Talgrund.

Die Nutzung der Region Ennetmärcht, zu dem auch der Urnerboden gehört, war bereits zwischen den Talschaften westlich und östlich des Klausenpasses umstritten. Der Konflikt schwelte auch weiter als die drei einflussreichsten Talschaften in der Zentralschweiz 1291 ein Bündnis untereinander eingingen und so den Grundstein für die Alten Eidgenossenschaft legten. Die Glarner auf der Ostseite des Klausenpasses standen in dieser Zeit trotz einigen Uneinigkeiten im regem Kontankt mit ihren Nachbarn im Westen.
Die Bekräftigung des Bündnisses und der Beitritt des Standes Glarus 1352 zum Bündnis der Eidgenossen entschärften den Konflikt. Die Glarner akzeptierten den Gebietsverlust mit dem Verstand, aber nie so ganz richtig mit ihren Herzen.

Erst 1877 erlaubte der Bundesrat der "neuen" Schweizerischen Eidgenossenschaft die ganzjährige Besiedlung auf dem Urnerboden.

Der Urnerboden gehört aus historischen Gründen nicht zur Gemeinde Unterschächen am Fuss des Klausenpasses sondern zur politischen Gemeinde Spiringen weiter westlich im Schächental.

Die Wälder, Gewässer und Alpweiden in den beiden Gemeinden Unterschächen und Spiringen gehören der Korporation Uri. Die Korporation Uri wird von einer Korporationkanzlei in Altdorf aus verwaltet.

Zwischen den Korporationsbürgerräten der beiden Korporationsbürgergemeinden von Unterschächen und Spiringen besteht eine enge Zusammenarbeit. Die beiden Räte betreiben gemeinsam die Hirtenverwaltungen der beiden Alpen Alplen im oberen Bisistal und Fiseten im oberen Fisetenbachtal.

Die Korporationsbürgergemeinden sind die Vertreter der Koporation Uri.

In den Sommermonaten betreuen etwa 5 Dutzend Älpler auf dem Urnerboden über 1'000 Milchkühe. Zusätzlich befinden sich in den Gebieten Gemsfairen und Fiseten jedes Jahr einige hundert Rinder.

Die Älpler, welche die Ennetmärcht bewirtschaften, haben eine Alpgenossenschaft gegründet und bringen ihre Milch, solange sich die Kühe auf der Unterstafeln befinden, in die Alpkäserei Urnerboden, wo sie zu Käse verarbeitet wird. Auf den Oberstafeln verarbeiten die Älpler in der Regel die Milch an Ort und Stelle zu Käse oder anderen Milchprodukten.

Die Bergbauernfamilien verbringen rund 3,5 Monaten auf der Unter- bzw. Oberstafel im Urnerboden und den angrenzenden Hangzonen. Das Datum der Alpfahrt und der Alpabfahrt wird von der Korporation Uri bestimmt.

Alpengebiete, auf welchen die Älpler mit ihrem Vieh nur für eine beschränkte Zeitdauer verweilen, wird als Stafel oder auch Stäfeli bezeichnet. Die tiefer gelegene Alp heisst Unterstafel, die höher gelegene Oberstafel.

In der Region Urnerboden gibt es 11 Stafeln. Auf einer Stafel können sich mehrere Alpbetriebe befinden. So arbeiten auf der Alp Wängi, einer Oberstafel, drei Alpbetriebe. Die Alp Wängi ist die am östlichsten gelegene Alp im Kanton Uri. Die Alpbetriebe bewirtschaften Weiden bis an die Grenze zum Kanton Glarus. Die Chameralp ist die Nachbaralp der Alp Wängi auf der Glarner Seite. Zwischen der Chameralp und der Alp Wängi gibt es keine befahrbare Wegverbindung. Auch zwischen der Alp Unterwang (Kanton Uri) und dem Glarner Alpgebiet Friteren besteht keine dirkete Verbindung.

Berglandwirtschaft - Bewirtschaftung alpiner Regionen
Ennetmärcht, Urnerboden, und Fiseten Bilder
Altenoren - Alpgebiet im Glarnerland Bilder

Die im unteren Teil des vom Fisetenbach durchflossenen Tales auf Glarner Kantonsgebiet liegenden Alpen Ober Bärenboden (1'782 m ü.M.) und Unter Bärenboden (1'595 m ü.M.) werden von Linthal (662 m ü.M.) im Kanton Glarus her über das Gebiet Stutz (1'253 m ü.M.) am nördlichen Ende der Geländeterrasse Altenoren versorgt. Die bewirtschafteten Alpen im Fisetenbachtal beidseits der Kantonsgrenze sind mit keinem befahrbaren Weg verbunden. Dazu bestand offensichtlich zu keiner Zeit ein Bedürfnis.

Text: RAOnline
Quellen: Korporation Uri und Gemeinde Spiringen 2020
Alpenflora
Evolution in Aktion: Neue Pflanzenart im Urnerboden (Kanton Uri)
RAOnline
RAOnline EDU
Wandergebiet Urnerboden - Fisetenpass
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Berglandwirtschaft - Bewirtschaftung alpiner Regionen
Bewirtschaftung von Alpen und Talböden Obergoms (Wallis)
Alpwirtschaft im Riemenstaldner Tal (Uri - Schwyz)

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Informationen über die Kantone Uri und Glarus
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Wandergebiet Urnerboden - Fisetenpass (Kantone Uri und Glarus)

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