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Naturpärke ziehen erfolgreich Touristen an |
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Eine ETH-Studie belegt die touristische Wirkung Regionaler Naturpärke
Die ETH Zürich hat mittels einer umfangreichen Gästebefragung untersucht, welche touristische Wertschöpfung die vier Schweizer Naturpärke Landschaftspark Binntal, Parc Ela, Naturpark Gantrisch und Parc Jura vaudois ihrer Region bringen. Die Auswertung zeigt, dass jeder der beteiligten Pärke eine beträchtliche touristische Wertschöpfung erzielt und diese um ein mehrfaches höher liegt, als die von der öffentlichen Hand investierten Gelder. Besonders anziehend für die Touristen wirken die schönen und intakten Naturlandschaften der Pärke.
Von Mai 2017 bis April 2018 hat ein Team der ETH Zürich, unter der Leitung von Florian Knaus, im Auftrag des Netzwerk Schweizer Pärke in den Regionalen Naturpärken Landschaftspark Binntal, Parc Ela, Naturpark Gantrisch und Parc Jura vaudois Gäste gezählt und Fragebögen verteilt. 4577 Fragebögen gingen ausgefüllt an die ETH Zürich zurück. Die Studie sollte unter anderem zeigen, welche Gäste in die Region reisen, weshalb sie dies tun und welche touristische Wertschöpfung dank der Pärke resultiert. Es ist die erste Studie, in der umfassende Informationen zu Besucherinnen und Besuchern von mehreren Naturpärken aus drei Sprachregionen erfasst und ausgewertet wurden.
Arbeitsplätze dank erhöhter Wertschöpfung
Die Studie zeigt, dass die vier Naturpärke ihrer jeweiligen Region eine erhebliche touristische Wertschöpfung bringen: Beim Landschaftspark Binntal beträgt diese 3,7 Millionen Franken pro Jahr, beim Parc Ela 8,8 Millionen Franken pro Jahr, beim Naturpark Gantrisch 7,3 Millionen Franken pro Jahr und beim Parc Jura vaudois 1,7 Millionen Franken pro Jahr. Im Vergleich zu den eingesetzten öffentlichen Geldern von Bund, Kanton und Gemeinden entspricht dies dem 1.5 bis 6-fachen. Werden die Wertschöpfungszahlen in Arbeitsstellenäquivalente umgerechnet, ergeben sich folgende Ergebnisse: In den tourismusbezogenen Wirtschaftskreisen entstehen dank den Parkaktivitäten im Landschaftspark Binntal 40 zusätzliche Vollzeitstellen, im Parc Ela 82, im Naturpark Gantrisch 87 und im Parc Jura vaudois 18. Die Pärke sind für die öffentliche Hand also eine lohnenswerte Investition, zumal nur ein Teil der öffentlichen Gelder für touristische Massnahmen eingesetzt werden. «Hinsichtlich der alle zehn Jahre fälligen Charta-Erneuerung bedeutet diese Erkenntnis ein stichhaltiges Argument für den Fortbestand der einzelnen Pärke», sagt Christian Stauffer, Geschäftsführer des Netzwerk Schweizer Pärke.
Schweizer Gäste suchen Natur und Ruhe
Ein weiteres Resultat der Studie betrifft die Art der Gäste und ihr Motiv für den Parkbesuch: In allen vier Pärken stammen die Gäste zu 80 bis 90 Prozent aus der Schweiz, der Rest aus dem angrenzenden Ausland. Ein wichtiger Teil der Schweizer Gäste stammt aus den urbanen Zentren. Die typischen Gäste sind etwa 50 Jahre alt und reisen zu zweit oder mit der Familie in den Park, in den meisten Fällen um (Winter-) wandern zu gehen. Die Besucherzahlen zeigen, dass die Regionen sowohl im Sommer wie auch im Winter attraktiv sind. Während die Gäste meist für einen Tag in den Naturpark Gantrisch und den Parc Jura vaudois reisen, verweilen sie im Landschaftspark Binntal und im Parc Ela meist für einige Tage in einem Hotel oder einer Ferienwohnung. Die Gäste schätzen an den besuchten Parkregionen, dass diese nahe bei ihren Wohnorten liegen und Ruhe in schönen und intakten Naturlandschaften bieten. 10 bis 20 Prozent der Gäste reisen aufgrund der Angebote und Aktivitäten der Naturpärke in die Region.
Hohe Zufriedenheit und zukünftige Potenziale: ÖV-Ausbau und lukrative Angebote
Mit ihrem Aufenthalt sind 77 Prozent der befragten Gäste sehr zufrieden. Diese Angabe wird dadurch bekräftigt, dass viele der Gäste regelmässig in die Parkregionen reisen und Stammgäste sind. Leicht weniger zufrieden sind sie mit dem Angebot des öffentlichen Verkehrs in den Regionen sowie mit der Zugänglichkeit von Informationen. Darin liegt ein erstes Potenzial zur Verbesserung: Die Naturpärke setzen sich für verbesserte Angebote des öffentlichen Verkehrs ein, damit die Besucherinnen und Besucher weniger oft mit dem Auto anreisen.
Die Studie zeigt, dass Tagesgäste je nach Park durchschnittlich zwischen 15 und 50 Franken ausgeben, Übernachtungsgäste zwischen 75 und 110 Franken pro Tag. Um die touristische Wertschöpfung weiter zu erhöhen, stehen die Pärke somit vor der Herausforderung, vermehrt kostenpflichtige Angebote und attraktive Übernachtungsmöglichkeiten zu schaffen, dies insbesondere für die bestehenden Tagesgäste. Auch in der Bekanntmachung ihrer Angebote verfügen die Pärke noch über Potenzial.
Zusammenfassend belegt die Studie der ETH Zürich, dass die Regionalen Naturpärke ihr Ziel erreichen: Sie verbinden Natur-und Landschaftsschutz mit der Förderung einer nachhaltigen Wirtschaft und sind damit ein echter Mehrwert für ihre Regionen.
Unterlagen: Die gesamte Studie der ETH Zürich «Charakteristiken von Gästen in vier Schweizer Naturpärken und deren touristisch induzierte Wertschöpfung» liefert spezifische Angaben zu den vier Parkregionen. Sie finden sie im Anhang oder auf der Website des Netzwerk Schweizer Pärke: www.parks.swiss
Die Schweizer Pärke
Die Schweizer Pärke gehören zu den ursprünglichsten Natur-und Kulturlandschaften der Schweiz. Sie sind weitgehend intakte, vielfältige, natürliche oder vom Menschen naturnah gestaltete Lebensräume.
Neben dem Schweizerischen Nationalpark im Engadin gibt es in der Schweiz drei weitere Kategorien von Pärken:
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Nationalpärke |
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Die Nationalpärke neuer Generation besitzen Kernzonen, in denen sich die Natur uneingeschränkt entfalten kann, und eine Umgebungszone, in welcher die Kulturlandschaft zum Zweck einer nachhaltigen Entwicklung naturnah bewirtschaftet und vor nachteiligen Eingriffen geschützt wird. Nach dem Scheitern des Nationalparkprojekt des Locarnese im Juni 2018 gibt es in dieser Kategorie kein Projekt mehr. |
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② |
Regionalen Naturpärke |
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Die Regionalen Naturpärke zeichnen sich durch hohe Natur-und Landschaftswerte aus. Hier werden Kulturlandschaften von hoher Qualität und biologischem Reichtum erhalten und die nachhaltig betriebene Wirtschaft gestärkt. |
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③ |
Naturerlebnispärke |
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Die Naturerlebnispärke liegen in der Nähe von Städten und bieten in ihren Kernzonen der einheimischen Tier-und Pflanzenwelt unberührte Lebensräume zur dynamischen Entfaltung. In ihren Übergangszonen werden der Bevölkerung Naturerlebnisse ermöglicht. Alle Pärke zusammen bieten unzählige attraktive, naturnahe und sanfte Tourismusangebote, welche die Bevölkerung einladen, die Einzigartigkeit der Regionen zu entdecken. |
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Das Netzwerk Schweizer Pärke
Das Netzwerk Schweizer Pärke ist der nationale Dachverband aller Pärke und Parkprojekte der Schweiz. Als solcher vertritt es die Pärke politisch auf Bundesebene, in nationalen Kooperationen und internationalen Verbänden. Es fördert die positive Wahrnehmung, die Bekanntheit, die Identität und fachliche Entwicklung der Pärke. Es führt für die Pärke verschiedene Projekte zu Geoinformation, Tourismus, Landschaft oder Bildung durch.
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Quelle: Text Netzwerk Schweizer Pärke , 17. Dezember 2018 |
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Progetto
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