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Aargau Radonmessungen in Schulen und Kindergärten Fakten zu Radon
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Radonmessungen in Schulen und Kindergärten
Aargau
Gesundheit
Juni 2010

Resultate der Kampagne zeigen hohen Sanierungsbedarf auf

Das Amt für Verbraucherschutz (AVS) im Departement Gesundheit und Soziales (DSG) hat im Winter 2009/10 umfangreiche Messungen des natürlichen radioaktiven Edelgases Radon in Schulen und Kindergärten durchgeführt. 48 Gebäude in 38 Gemeinden müssen saniert werden.

Die Messkampagne fand während drei Monaten in rund 600 Schulen und Kindergärten beziehungsweise über 1'000 Gebäuden mit Radondosimetern statt. Auslöser für die Kampagne war die neue Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), den Grenzwert für Wohn- und Aufenthaltsräume massiv zu senken.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und der Kanton Aargau haben aus diesem Grund im Rahmen des neuen Aktionsplans Radon des Bundes ein Pilotprojekt lanciert. Dies, nachdem das AVS in den vergangenen zwei Jahren bereits drei Schulen mit zu hohen Radonkonzentrationen in Schulräumen saniert hat.

Sanierungspflicht bei Grenzwertüberschreitung

Der aktuelle Grenzwert für die Radonkonzentration in bewohnten Räumen liegt gemäss Strahlenschutzverordnung (StSV) bei 1'000 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m3). Gemäss der neuen WHO-Empfehlung soll die Radonkonzentration nicht über 300 Bq/m3 liegen. Die entsprechende Anpassung der StSV ist in den nächsten Jahren zu erwarten.

Grundsätzlich gilt: wird der Grenzwert überschritten, ist der Hauseigentümer gemäss StSV verpflichtet, das Haus zu sanieren. Von 1993 bis 2009 wurden im Aargau rund 3'700 Gebäude gemessen. Dabei wurden zwölf Überschreitungen des Grenzwerts in bewohnten Räumen von Privathäusern oder in Schul- beziehungsweise Kindergartenräumen gefunden.

Handlungsbedarf in zahlreichen Gemeinden

Die Messkampagne hat in Bezug auf Schulhäuser und Kindergärten folgende Resultate ergeben:

38 Gemeinden weisen insgesamt 48 Gebäude mit Grenzwertüberschreitung auf (1'000 Bq/m3 und mehr).
40 Gemeinden weisen insgesamt 44 Gebäude mit Radonkonzentrationen von mehr als 600 und weniger als 1'000 Bq/m3 auf.
77 Gemeinden weisen insgesamt 115 Gebäude von mehr als 300 und weniger als 600 Bq/m3 auf.
87 Gemeinden weisen keine Gebäude über 300 Bq/m3 auf.
Das AVS empfiehlt, Räume mit Radonkonzentrationen über dem aktuellen Grenzwert bis zur Sanierung nicht mehr als Unterrichtsräume zu benutzen und Räume mit Radonkonzentrationen über 600 Bq/m3 so rasch als möglich zu sanieren. Bis zur Sanierung sollten diese Räume nur eingeschränkt benutzt und vor einer allfälligen Benutzung gut gelüftet werden. Bei Räumen mit Werten zwischen 300 und 600 Bq/m3 wird empfohlen, die Sanierung mit Blick auf den neuen Grenzwert in den nächsten Jahren vorzusehen und die Räume vor der Benutzung regelmässig zu lüften. Eine Radonsanierung ist in der Regel mit einfachen Mitteln und bescheidenen Kosten möglich.



Radon
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Radon in der Raumluft ist nach dem Rauchen die häufigste Ursache für Lungenkrebserkrankungen. Besonders für Wohnräume im Kellergeschoss, Häuser in Hanglage, ohne Keller oder mit Naturkeller ist das Radonrisiko erhöht. Die Radonkonzentration wird im Aargau seit 1993 in periodischen Messkampagnen erhoben. Dabei wurden bisher nur wenige Grenzwertüberschreitungen in bewohnten Räumen gemessen. Das radioaktive Edelgas Radon kommt natürlich in unserer Umwelt vor. Es ist ein Zerfallsprodukt aus uranhaltigem Gestein, das über Risse und andere undichte Stellen der Gebäudehülle oder direkt über Naturboden in Wohn- und Schulräume eindringen kann.
Die Zerfallsprodukte des Radons setzen radioaktive Strahlung frei, die beim Einatmen auf das Lungengewebe wirkt. Jährlich sterben in der Schweiz 200 bis 300 Menschen an Lungenkrebs, der von Radon in der Raumluft ausgelöst wurde

Fakten zur radioaktiven Erdstrahlung Radon

- Radon ist ein natürliches radioaktives Edelgas und kommt aus dem Boden.

- Radon entsteht beim radioaktiven Zerfall von Uran im Erdreich.

- Radon kann vom Boden her in Häuser eindringen.

- Radon verursacht Lungenkrebs: Nach dem Rauchen ist Radongas, die häufigste Ursache für Lungenkrebs.

- Jährlich sterben in der Schweiz genauso viele Menschen an Lungenkrebs, der durch Radon verursacht wurde, wie an Verkehrsunfällen.

- Die Radonkonzentration in Wohnhäusern kann mit einer einfachen und kostengünstigen Methode gemessen werden: mit Dosimetern

- Durchführung einer Standard-Messung in einem Wohnhaus: Radondosimeter werden für 1-3 Monate in einen Kellerraum und in einen Wohnraum im darüberliegenden Stockwerk gestellt.

- Die Radonkonzentration sollte in den Wintermonaten gemessen werden.

- Von den unteren Stockwerken zu den oberen hin nimmt die Radonkonzentration in einem Haus ab.

- Radonrisikogebäude sind älteren Häuser, Häuser ohne Keller, Häuser mit Naturkeller und Häuser in Hanglage, Häuser mit Kellerräumen, die als Wohn-und Aufenthaltsräume umgebaut wurden.

- In Radonrisikogebäuden sollte die Radonkonzentration gemessen werden.

- Kein Haus gleicht dem anderen - nur eine Messung gibt Aufschluss über die Radonkonzentration in einem Haus.

- Man kann sich vor Radon schützen:

z.B. Bei Neubauten den Stand der Technik beim Bau von Kellern einhalten.
- durchgehende Betonplatten und Leitungsdurchführungen gut abdichten;
Bei Lüftungssystemen z.B. Minergie die Luft nicht in Bodennähe ansaugen.

- Werden in einem Haus hohe Radonkonzentration gemessen, kann man diese bereits mit einfachen und kostengünstigen Massnahmen senken: z.B. Abdichten von Öffnungen, Einbau von Luftaustauschern und speziellen Ventilatoren.

Quelle: Text Kanton Aargau, Departement Gesundheit und Soziales, Juni 2010
Informationen über radioaktive Strahlen und die gesundheitlichen Risiken
Radioaktive Strahlungen
Radioaktive Strahlungen 2,1 MB
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Kanton Aargau BAG Radon
Weitere Informationen
Kanton Aargau: Dicke Luft in den Schulzimmern Kanton Aargau: Radon in Schulen 2009
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