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Schweiz SVP Volksschule: Der SVP-Lehrplan
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Volksschule: Der SVP-Lehrplan als Gegenprojekt zum Lehrplan 21
Schweiz
Volksschule
November 2010
Die SVP hat h einen 96-seitigen detaillierten Lehrplan als Gegenprojekt zum Lehrplan 21 vorgelegt. Der SVP-Lehrplan, der von einer parteiinternen Lehrerarbeitsgruppe erarbeitet wurde, definiert die zu erreichenden Leistungsziele, lässt den Lehrern den Weg zur Zielerreichung hingegen frei. Der Lehrplan der SVP orientiert sich an der Leistung, nicht an der Gleichmacherei.

Berufsverbände und Unternehmen definieren, was sie von den Schulabgängern erwarten, die Schule hat die Schüler darauf vorzubereiten, mit jährlichen Abschlussprüfungen und Noten. Der Lehrplan der SVP ist Werkzeug für den Lehrer im Alltag. Für folgende Fächer wurden je mehrseitige Lehrpläne bzw. Unterrichtsanleitungen erarbeitet: Mathematik, Deutsch, Fremdsprachenunterricht, Geschichte, Realien, Werken und Sexualkunde.

Der SVP-Lehrplan trägt dem Grundsatz Rechnung, wonach die Eltern die volle Verantwortung tragen für die Erziehung ihrer Kinder. Die Schule ist für deren alters- und begabungsgerechte Ausbildung verantwortlich. Viele Lehrmeister beklagen heute, dass es an Arbeitshaltung fehle. Die Lücken bei den mathematischen Grundlagen und bei der Sprachbeherrschung sind gross. Der systematische und solide Erwerb von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten ist mit dem Lehrplan zu organisieren und auf die Berufswelt auszurichten. Die Zielvorgaben sind pro Jahrgang vorgegeben - nicht bloss pro Bildungsstufe. Damit bleibt die kantonale Schulhoheit unangetastet und der Mobilität der Bevölkerung wird Rechnung getragen. Hingegen belässt der SVP-Lehrplan den Lehrern die Freiheit zur Zielerreichung - das gilt auch für die Wahl der Lehrmittel und der Lehrmethoden. Eltern und Schüler sollen wissen, welches die zu erreichenden Jahresziele sind, für den Lehrer gehören sie zum verbindlichen Berufsauftrag. Die Überprüfung des Leistungsstandes erfolgt jährlich in Form von Abschlussprüfungen. Der SVP-Lehrplan ist Praxis-Werkzeug statt zentralistisch auf Gleichmacherei hin orientierte Theorie.

Der SVP-Lehrplan verzichtet auf Fremdsprachen-Unterricht in der Primarschule, weil dieser Früh-Fremdsprachenunterricht, seit er eingeführt worden ist, kaum positive Resultate verzeichnen kann. Statt des frühen Fremdsprachen-Unterricht werden Deutsch, Mathematik und Realien aufgewertet. Letzteres zwecks früher Weckung naturwissenschaftlicher Interessen bei Jugendlichen. Diese Schwerpunktverlagerung ist unabdingbar, wenn die gravierenden Lücken im Nachwuchs von Naturwissenschaftlern für den Forschungsplatz Schweiz geschlossen werden sollen.

Die erarbeiteten Lehrpläne zeigen klar auf, dass es wieder gilt, die grundsätzlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten einzuüben. Das heisst, dass die einzelnen Fächer-Lehrpläne auch viel Zeit reservieren fürs Üben. Der Grundsatz "Nur Übung macht den Meister" bringt dies klar auf den Punkt. Im Deutschunterricht sollen wieder Aufsätze und auch Diktate geschrieben werden. Diese sind immer zu korrigieren, was natürlich auch für alle anderen Schularbeiten gilt. In der Mathematik setzt der SVP-Lehrplan auf der Unterstufe wieder auf realitätsnahe Übungen; Kopfrechnen und Dreisätze gehören dazu. Die SVP hält klar am Grundsatz Pestalozzis fest, dass die Bildungsvermittlung in der Volksschule Kopf, Herz und Hand anzusprechen hat. Gerade auch deshalb legt der SVP-Lehrplan Wert auf Unterricht in Werken, Geschichte, Geographie, Pflanzen- und Tierkunde (Realien). In der Unterstufe soll die unmittelbare Umgebung (Gemeinde, Bezirk, Kanton) erkundet werden, später die Schweiz und dann Europa und Teile der Welt.


Das Gewerbe und die Leistungsanforderungen an die Schule

Nationalrat Füglistaller Lieni, Ruoldfstetten-Friedlisberg (AG)

I. Kritik am Lehrplan 21

Mit dem Lehrplan 21 konstruiert die EDK offensichtlich ein Trojanisches Pferd. Sie spricht von einem neuen Lehrplan, strebt aber für die Umsetzung die Durchsetzung gesamtschweizerisch vereinheitlichter Vorgaben sowohl für den Unterricht als auch für das Unterrichten an. Sie will mit dem Lehrplan 21 eine «moderne» und «veränderte Sichtweise auf das Lehren und Lernen» verwirklichen, womit eine grundlegende Veränderung der Unterrichtsmethoden in den Schweizer Schulzimmern durchgesetzt werden soll.

Im Bildungspolitischen Kontext soll der neue Lehrplan "Ausdruck sein, des politisch breit abgestützten Willens, das Schulwesen in der Schweiz stärker zu harmonisieren".Der Deutschweizer Lehrplan soll laut Auftrag der deutschsprachigen EDK-Konferenz ein "gebrauchsfertiges Produkt" und kein Rahmenlehrplan werden.

Nun zielt dieser Lehrplan auf vollkommene Gleichschaltung. Ein eigentliches Prestige-Objekt, welches nebst den bisherigen sehr hohen Projektkosten wesentliche Folgekosten auslösen wird, indem dann auch in erheblichem Umfang neue Lehrmittel zu entwickeln sein werden.

II. Der Sinn eines leistungsorientierten Lehrplans

Eigentlich wären Lehrpläne dazu da, klare, überprüfbare Leistungsanforderungen für Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen festzulegen. Aufgabe der Lehrkräfte ist es dann, ihre Klassen so zu unterrichten und zu führen, dass die Schüler die ihnen gesetzten Ziele erreichen können. Von den jungen Leuten werden altersgerechte Leistungen verlangt, die zu erreichen sind, damit die Promotion in die nächst höhere Klasse erfolgen kann.

In der Pädagogik gibt es keine einfache Formel für den komplexen Begriff "Leistung", denn bei der Bewertung schulischer Leistungen geht es zum einen um das Ergebnis einer Tätigkeit, ein Produkt im weitesten Sinne, dass Qualität an einem bestimmten Massstab gemessen wird; zum andern aber auch um den Verlauf, den Lern- und Aneignungsprozess, eine geistige oder körperliche Tätigkeit, die eben mit einer gewissen Anstrengung verbunden ist.

Und wenn nun wir Eltern, Lehrmeister oder unsere Lehrkräfte von unseren Kindern und Jugendlichen "Leistung" verlangen, dann tragen wir von aussen an sie bestimmte Erwartungshaltungen heran. Gleichzeitig ist es aber auch der Wunsch jedes Menschen - auch unserer Kinder - selbst etwas herzustellen, zu bearbeiten, zu lernen, zu erreichen und dies mit Freude zu tun. Eine gelungene Leistung schafft dem Menschen Befriedigung, vermittelt Achtung und Anerkennung, stärkt Selbstbewusstsein und Identität.

Die ehemalige Kultusministerin von Baden-Württemberg hat 2002 nach den Veröffentlichungen der Pisa-Resultate zum Bildungsgefälle in Deutschland gesagt:"Leistung ist das Prinzip der Gerechtigkeit".

III. Erwartungen an die Volksschule

Bei den Schülern ist diese Leistungsbereitschaft zu wecken. Denn nur was jemand gerne tut, tut er recht. Kinder sollen, ja müssen Leistung zeigen - und sie werden dafür gelobt. Das stärkt und unterstützt junge Menschen, eine positive Einstellung zur Arbeit zu gewinnen.

Aller Unterricht aber bleibt nutzlos, wenn dieser Stoff nicht gefestigt, geübt, mit einleuchtenden, altersgerechten Beispielen veranschaulicht wird. Richtiges Üben vermittelt dem jungen Menschen Sicherheit in der Anwendung, also Selbstvertrauen, Spass an der Arbeit. Soll in der Schule nicht gelten, was in Freizeit, Sport, Mussezeit selbstverständlich ist? Altersgerechtes Üben in der Schule als «Drill» abzutun - das bringt nur fertig, wer von menschlicher Natur und Bildungsvermittlung nichts versteht.

Der Frage: «Wie wär's mit Üben?» wird ausgewichen.

Als Lehrmeister, und diese Erfahrung dürfte nicht neu sein, stelle ich einfach fest, dass klare Defizite bestehen bei den Grundfertigkeiten, also Lesen, Rechnen, Schreiben einerseits, aber auch bei den Sozialkompetenzen wie Ausdauer, Sorgfalt, Ordnung, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit.

Es kann doch nicht sein, dass wir laufend mehr Mittel, monetäre und personelle in die Bildung investieren, ohne damit das Niveau und die Leistung nicht zu verbessern. Es kann doch nicht sein, dass die Lehrbetriebe den Auszubildenden beibringen müssen, wie beispielsweise der Sparrenabstand bei einem Dachstuhl zu berechnen ist, oder wie der "Pythagoras" funktioniert, um einen Rechten Winkel zu definieren. Oder das Verstehen der deutschen Sprache. Man kann wohl lesen, versteht aber den Text eines Briefes nicht, um entsprechend Antwort zu geben. Es kann auch nicht sein, dass den jungen Menschen Dinge beigebracht werden müssen, die eigentlich in den Erziehungsbereich der Eltern fallen.

Feststellung 2: Die nunmehr geleiteten, sprich von Bildungs- Direktion und Verwaltung ferngesteuerten Schulen haben keine Handlungsfreiheit mehr. Der wuchernde administrative Aufwand lässt weder den lokalen Schulbehörden noch den Lehrkräften Zeit für pädagogische Überlegungen.

Feststellung 3: Es braucht eine klar definierte Leistungsmessung, also Prüfungen und Noten, die ehrlich über das Erreichte Auskunft geben. Eine Leistungsschule also.

IV. Leistungsschule hat Erfolg

Dass die Leistungsschule Erfolg hat, beweist die Georg-Weerth-Oberschule, eine von 84 Realschulen in Berlin. Diese Schule wird von Schülern im Alter von 13-17 Jahren besucht. Die Schule garantiert jedem Schüler nach Abschluss einen Ausbildungsplatz. Die Schule vereinbart mit den Schülern klare Ziele, alle halten sich an Spielregeln und die Unterrichtsqualität sei hervorragend. Laufend wird da die Leistung gemessen und verglichen. Wo stehen wir? Was haben wir erreicht? Wo müssen Stunden oder Pensen neu verteilt oder anders gewichtet werden. Sie habe begriffen, sagt die Schulleiterin, dass Schule Profil braucht, wie ein Unternehmen, das ein gutes Produkt anbietet, das es messen, bewerten, verbessern muss. Die Schule hat im Kollegium ein Expertenteam Berufsorientierung gebildet, welches sich nur um Ansprechpartner, Praktikumsplätze, Betriebsführungen und Lehrstellen kümmert. Die Eltern werden voll in diesen Prozess miteinbezogen. Im 2004 wurde dieser Oberstufe der Titel "Leistungsschule" vom Verein Berliner Kaufleute und Industrieller verliehen. Mittlerweile kommen die Unternehmen selber auf die Schule zu und bieten Ausbildungsplätze an. Die Schule befragt regelmässig Unternehmen, was ihren Absolventen noch fehlt. Das Feedback wird genutzt, um Schwachstellen im Lehrplan aufzudecken und zu eliminieren.

V. Unabdingbare Voraussetzung

Wir müssen uns tatsächlich überlegen, ob wir lieber ein solches System wollen oder überall eine gleiche "harmonisierte" Volksschule, wo nur noch gleich gerichtete und ebenso harmonisierte Lehrkräfte mehr oder weniger lustvoll unterrichten.

Eine gute Schule lässt sich nur verwirklichen und aufrecht erhalten mit guten, motivierten Lehrern. Statt laufend mit kurzatmigen organisatorischen Neuerungen Unruhe in den Schulbetrieb zu bringen, müsste die Politik alles daran setzen, jene Lehrer für die Schule zu gewinnen, die hohe Unterrichtsqualität sichern. Das heisst, Abschied-Nehmen von der zunehmend universitär ausgerichteten Lehrerbildung. Unterrichtserteilung ist eine Führungsaufgabe. Man muss dazu nicht bloss ausgebildet, man muss dazu berufen sein.

Es bleibt also noch viel zu tun, also tun wir es.
Oder mit Pestalozzi: " Das Leben bildet, und das bildende Leben ist nicht Sache des Worts, es ist Sache der Tat, es ist Tatsache."


Publikationen
RAOnline Download
Quelle: SVP Schweiz
Volksschule: Der SVP-Lehrplan
Gegenprojekt zum Lehrplan 21
November 2010
296 KB PDF Download
Quelle: SVP Schweiz, November 2010
Lehrplan 21: Lehrplan für die Volksschule
SVP Schweiz: Volksschule - Zurück zum Leistungsprinzip
Harmonisierung der obligatorischen Schule (HarmoS)
Economiesuisse: Volksschule - Fokus auf das Wesentliche
Links
Externe Links
SVP Schweiz
Projekt Lehrplan für die Volksschule
Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer LCH
Lehrplan CH EDK Schweiz
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