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Volksschule |
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Mehr
Fachkompetenz und Weitsicht, bitte! |
An
einer Orientierungsversammlung zum Thema "Schulleitung" wurden die Anwesenden
darüber aufgeklärt, dass nach dem neuen "Gesetz zur Anstellung
der Lehrpersonen GAL" die Lehrerferien erheblich gekürzt würden.
Statt zwölf Wochen Ferien würden die Aargauer Lehrkräfte
nur noch vier Wochen Ferien geniessen dürfen. Die Zeitung schrieb
nicht, dass Untersuchungen in einigen Kantonen ergaben, dass die Lehrpersonen
vor allem auf den Sekundarstufen 1 und 2 bereits heute im Durchschnitt
Ferien bereinigt bis zu 200 Überstunden im Jahr verrichten (siehe Studie
im Kanton Zürich). Im Klartext heisst das, das die Lehrpersonen
jetzt schon nur 2 Wochen Ferien haben. 2 Wochen Ferien minus 8 Wochen Ferien
gibt minus 6 Wochen Ferien. |
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Bezogen
auf die Zahlen, welche im Kanton Zürich (im Kanton Aargau sind entsprechende
Zahlen nie veröffentlicht worden) erhoben wurden, würde
dies heissen, dass Lehrpersonen der Sekundarstufe I 2'173 Jahresarbeitsstunden
geteilt durch 39 Zürcher Arbeitswochen mal 48 Aargauer Arbeitswochen
gleich rund 2674 Aargauer Jahresarbeitsstunden unterrichten müssten. Das
gibt rund 56 Aargauer Wochenarbeitsstunden. |
In
einer Zeit, wo die männlichen Jugendlichen dem Schuldienst den Rücken
kehren und in vielen Kantonen akuter Lehrpersonenmangel herrscht, startet der Kanton
Aargau eine gewagte Promotion für den Lehrerberuf. Die Schulleitung
soll es dann richten. Während in der PISA-Studie viele Ländern
mit institutionalisierter Schulleitung nicht gerade vorteilhaft abgeschnitten
haben, glauben die Aargauer an den "Superman" oder wahrscheinlich eher
an eine "Superwoman".
Anton
Strittmatter, Leiter der Pädagogischen Arbeitstelle des Dachverbandes
der Schweizer Lehrerinnen und Lehrer, wies an der Veranstaltung auch daraufhin,
dass die Anforderungen an einen Schulleiter immens sind. Die Schulleiter
müssen gute menschliche Qualitäten, viel Organisationstalent
, grosses Fachwissen und Sachkompetenz und zudem noch Führungsqualitäten
aufweisen. "Diese Kombination von Fähigkeiten sind kaum in einer Person
zu vereinigen", meinte der Referent.
PISA
und die
Aargauer
Bildungspolitik |
Offen
sein für andere Aspekte und Meinungen |
In
einem Artikel in der "Aargauer Zeitung" hat der freisinnige Grossrat
und Bildungspolitiker Daniel Heller einige seiner Gedanken veröffentlicht.
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Heller's
Festellungen:
Das
Schweizer Schulsystem hat es verpasst, die Leistungsschwachen zu stärken.
Das
Schweizer Schulsystem hat es geschafft, die Leistungsstarken zu schwächen.
Strukturen
haben keinen Einfluss auf das Bildungssystem.
Die
erfolgreichen Länder in der PISA-Studie haben ganz unterschiedlich
strukturierte Schulsysteme.
Das
Dogma "mehr Geld und weniger Schüler pro Lehrer gleich gute Bildungsresultate"
ist falsch.
Eine
erfolgreiche Integration wachsender Ausländeranteile ist eine Erfolgsvorausssetzung.
Länder
mit hohem Integrationsdruck auf die Immigranten haben in der
Studie
erfolgreicher abgeschlossen.
Das
"Feindbild Leistungsschule" ist falsch und kontraproduktiv.
Die
Rekrutierung und die Qualität der Lehrpersonen ist zentral.
Heller's
Folgerungen:
Inhalte
und Methoden sind wichtig, und nicht Strukturen
Das
Schweizer Schulsystem hat es geschafft, die Leistungsstarken zu schwächen.
Strukturen
haben keinen Einfluss auf das Bildungssystem.
Die
erfolgreichen Länder in der PISA-Studie haben ganz unterschiedlich
strukturierte Schulsysteme.
Ein
Nachweis der Beherrschung der Landessprache ist eine Voraussetzung für
eine Einschulung.
Die
bildungsfreie Zeit muss für die Kinder durch eine frühere Einschulung
eingeschränkt werden.
Gewalt
und Disziplinarprobleme an den Schulen verlangen nach einem strengeren
und von den Eltern mitgetragenen Kurs der Lehrkräfte.
Schaffung
von freiwilligen Ganztagesschulen mit innovativen Finanzierungsmodellen.
Je
höher die Schulstufe, desto wichtiger werden Autonomie und Wettbewerb.
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