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Frauenmangel in Wissenschaft und Technologie (W&T) in der Schweiz
W&T: Sieben-Punkte-Programm aus Sicht der Wirtschaft
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Frauenmangel in Wissenschaft und Technologie (W+T) in der Schweiz
Frauenmangel in Wissenschaft und Technologie (W+T) in der Schweiz
F+E-Ausgaben sind ein vorauseilender Indikator. Es sind Investitionen in die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Insofern zeigen die eindrücklichen Zahlen für 2004 zweierlei: Einerseits sind sie Ausdruck eines lebendigen Bewusstseins unserer Unternehmen, dass es für die Aufrechterhaltung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit keinen besseren Weg gibt, als selbst aktiv F+E und Innovation zu betreiben. Anderseits legt das erhebliche Engagement der Wirtschaft auch ein Bekenntnis zum Forschungs- und Wirtschaftsplatz Schweiz ab.

Innovationen gelten als Motor jeder Volkswirtschaft. In der marktwirtschaftlichen Ordnung ist es deshalb primär die Aufgabe von Unternehmen, für Wachstum zu sorgen. Dabei ist es nicht die "Schweiz", die Innovationen schafft, sondern es sind vielmehr Personen, die Risiken eingehen, Wagemut zeigen und Neues suchen. Am meisten Innovationen erfolgen in und zwischen Unternehmen sowie im Verbund mit Hochschulen. Damit es genügend dynamische Unternehmen gibt, müssen deshalb auch die staatlichen Rahmenbedingungen und viele Weichenfaktoren wie Offenheit gegenüber neuen Technologien, Wertschätzung von Unternehmertum, Akzeptanz von Gewinn und Vertrauen in Märkte und Wettbewerb usw. stimmen. Die Politik bestimmt damit entscheidend mit, wie sich in einer Volkswirtschaft die Innovationsaktivitäten und damit die Wachstumskräfte entfalten können.

Zu wenige Frauen in den naturwissenschaftlichen und technischen Bildungsgängen
Im Jahr 2001 unterstrich die Europäische Union die Notwendigkeit, die Jugendlichen zur Aufnahme eines naturwissenschaftlichen oder technischen Studiums zu ermutigen. Neben dem Ziel, die Gesamtzahl der erteilten Diplome bis 2010 um 15 Prozent für alle Mitgliedländer der EU zu erhöhen, misst die EU der Verringerung des Ungleichgewichtes zwischen männlichen und weiblichen Diplomierten ebenfalls grosse Bedeutung bei.
In der Schweiz ist dieses Ungleichgewicht besonders gross: Mit weniger als 15 Prozent diplomierten Frauen in den naturwissenschaftlichen und technischen Bildungsgängen landet die Schweiz knapp auf dem vorletzten Rang, gerade noch vor Japan. Die Frauenquote ist somit in der Schweiz gerade halb so hoch wie im Europa der 25 (31%).

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Wissenschaft & Technologie: Nicht nur ein Frauennachwuchsproblem
Sieben-Punkte-Programm aus Sicht der Wirtschaft
Dezember 2005

Innovation setzt vor allem auf Bildung und Forschung.

Handlungsbedarf besteht aus Sicht der Wirtschaft vor allem in den folgenden Punkten:

Die Berufsbildung ist ein Rückgrat für die Leistungskraft unserer KMU dominierten Wirtschaft. Wenn dies auch in Zukunft so sein soll, ist eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Schulen und Unternehmen notwendig (z.B. Ausbildungsverbünde), um die Ausbildungsinhalte laufend mit den sich wandelnden Anforderungen der Berufsbilder abzustimmen.

In der breiten Gesellschaft ist das Konzept des lebenslangen Lernens noch nicht angekommen, auch wenn viele gut qualifizierte Personen regelmässig an solchen Veranstaltungen teilnehmen. Das Problem liegt bei den weniger Qualifizierten. Hier braucht es neben einer gezielten Aufklärungsarbeit und einer Sensibilisierung durch die Unternehmen auch entsprechende Anreize, um die Weiterbildung auf breiter Basis zu stärken.

Wir brauchen Hochschulen, die im internationalen Wissenswettbewerb bestehen können. Wettbewerb bedeutet Differenzierung und nicht ein einheitliches Ausbildungsangebot. Das verlangt ein grösstmögliches Mass an Autonomie im Finanz-, Personal- und Forschungsbereich. Spitzenleistungen müssen zum institutionellen Ziel unserer universitären Hochschulen gemacht werden und nicht einfach eine breite Qualifikation von Absolventen. Im Zentrum der Eliteförderung können nicht ganze Hochschulen stehen, sondern nur Exzellenzzentren mit den besten Köpfen eines Fachs. Unsere Hochschulen (vor allem die Fachhochschulen) sind noch allzu stark in einem staatlich-administrativen Planungssystem gefangen, das eine eigene Profilierung erschwert. Und höhere Studiengebühren bleiben eine heilige Kuh der schweizerischen Hochschulpolitik. Damit wird nicht nur auf ein wirksames Element der Nachfragesteuerung, sondern auch auf eine zusätzliche Einnahmequelle verzichtet. Damit wird auch die Option aufgegeben, für das Studium von Ausländern einen Preis zu verlangen und damit hochwertige Arbeitsplätze in der Wissensgesellschaft aufzubauen.

Nationalfonds und KTI sind und bleiben die Pfeiler der staatlichen Forschungsförderung. Es ist die Rolle des Nationalfonds, optimale Voraussetzungen für hoch stehende Grundlagenforschung zu schaffen, die den Grundstein legt für Innovationen. Der KTI obliegt die Verbreitung und Anwendung von neuen Technologien durch eine möglichst enge Koppelung Hochschulen/Wirtschaft. Dabei ist ihr Status, ob innerhalb oder ausserhalb der Verwaltung, weniger wichtig als die Flexibilität, Professionalität und unbürokratische Administration. Da Kooperationen immer mehr zum vorherrschenden Innovationsmuster werden, verdient der KTI-Ansatz für pushund pullseitige Wissens- und Technologietransferzentren eine Chance. Dringend zu verbessern sind die Zusammenarbeit zwischen den nationalen Forschungsschwerpunkten und den Kompetenzzentren der Fachhochschulen einerseits so wie zwischen den schweizerischen und den europäischen Forschungsaktivitäten anderseits.

All dies braucht entsprechende staatliche Finanzmittel, eine Ausgabenstruktur, welche die Priorität von Bildung und Forschung reflektiert, und leistungsfähige Strukturen. Mit der neuen Bildungsverfassung kann hoffentlich die komplexbarocke Struktur unseres Bildungs- und Forschungssystems mit einer Vielzahl von Gremien, Kommissionen, Räten ausgedünnt werden. Was es sicher nicht braucht, sind neue Innovationsräte und/oder -kommissionen. Denn am grünen Tisch lässt sich nicht feststellen, welche Technologien und Innovationen zukunftsträchtig und wettbewerbsfähig sind. Ein Bildungs- und Forschungsdepartement macht nur im Rahmen einer grundlegenden Reorganisation der Bundesverwaltung Sinn.

Der technologische Wandel findet in allererster Linie innerhalb bestehender Unternehmen statt. Daneben braucht eine Volkswirtschaft aber auch einen stetigen Strom von Neugründungen; vor allem technologieorientierte, schnell wachsende KMU sind ein wichtiges Element in der Erneuerung von Volkswirtschaften. Darin liegt eine wesentliche Funktion von start-up- Unternehmen, weshalb der steuerlichen Behandlung von Risikokapital besondere Bedeutung zukommt. Auf der politischen Agenda stehen wichtige Vorlagen, wo die Weichen neu gestellt werden können (BFT-Botschaft, Hochschulrahmengesetz usw.). Die Schweiz hat es selbst in der Hand, die Akzente richtig zu setzen. Humankapital ist nicht nur ein wichtiger Standortfaktor im globalen Innovationswettbewerb, sondern auch der Schlüssel zu einem höheren Wachstumspfad, auch wenn der positive Zusammenhang zwischen Humankapital und Wirtschaftswachstum empirisch nicht so leicht zu bestätigen ist .

Quelle: economiesuisse, Dr. Andreas Steiner, Präsident der Kommission von economiesuisse für Wissenschaft
und Forschung, Dezember 2005
Anstelle von «Wissenschaft und Technologie (W&T)» wird häufig der Begrif «MINT» verwendet.
MINT
Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik
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