Die Studie wurde mit Unterstützung der EU-Kommission in 23 Ländern
durchgeführt: Australien, Belgien (Flämische Gemeinschaft), Brasilien,
Bulgarien, Dänemark, Estland, Island, Irland, Italien, Litauen, Malaysia,
Malta, Mexiko, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Slowakei, Slowenien,
Spanien, Südkorea, Türkei und Ungarn.
In jedem Land wurden ca. 200 Schulen zufällig ausgewählt. Dort
wurde der Schulleitung und 20 zufällig ausgewählten Lehrerinnen
und Lehrern ein Fragebogen zur Beantwortung vorgelegt.
Die Fragen behandelten Themen wie z.B. die Unterrichtsvorbereitung, die
angewandten Lehrmethoden sowie Anerkennung und Anreizsysteme für Lehrkräfte.
Die
Studie kam unter anderem zu den folgenden Ergebnissen:
in Australien, Belgien (Flandern), Dänemark, Irland und Norwegen gaben
mehr als 90 Prozent der Lehrer an, dass sie für einen besseren Unterricht
keine Gegenleistung erwarten können;
Lehrerinnen und Lehrer in Bulgarien, Malaysia und Polen sind weniger pessimistisch,
aber auch dort sieht fast die Hälfte keinen Anreiz, den Unterricht
zu verbessern;
in Mexiko, Italien, der Slowakei, Estland und Spanien geben mehr als 70
Prozent aller Lehrerinnen und Lehrer in der Sekundarstufe I an, dass der
Unterricht durch Störungen "in gewissem Masse" oder "erheblich" behindert
wird;
durchschnittlich 38 Prozent der befragten Lehrer arbeiten in Schulen, die
unter einem Mangel an qualifiziertem Personal leiden; in Polen waren nur
12 Prozent der Schulen betroffen, in der Türkei dagegen 78 Prozent;
durchschnittlich 13 Prozent der Unterrichtszeit verbringen Lehrerinnen
und Lehrer damit, Ordnung in der Klasse zu bewahren; in Brasilien und Malaysia
sind es mehr als 17 Prozent der Unterrichtszeit; in Bulgarien, Estland,
Litauen und Polen gehen dagegen weniger als zehn Prozent der Unterrichtszeit
auf diese Weise verloren;
neben Störungen während des Unterrichts berichten Lehrerinnen
und Lehrer über weitere Behinderungen des Lehrbetriebs: Schwänzen
(46 Prozent), Verspätungen (39 Prozent), Fluchen (37 Prozent) und
Einschüchterung und Beleidigungen anderer Schüler (35 Prozent);
in einigen Ländern klagen Lehrerinnen und Lehrer nicht nur über
fehlende Anreize für Verbesserungen, es fehlt dort auch jegliche Form
systematischer Beurteilung oder Rückmeldung. Dies ist der Fall bei
mehr als 25 Prozent aller Lehrerinnen und Lehrer in Irland und Portugal,
in Spanien sind es 45 Prozent, in Italien 55 Prozent. |