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Bildungsreformen
auf nationaler Ebene: Gymnasiale Ausbildung
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Bildungsreformen
Schweiz Gymnasien |
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Evaluation
der Schweizer Maturitätsreform EVAMAR II |
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EVAMAR:
Erstmals nationale Leistungstests an Gymnasien
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3800
Maturandinnen und Maturanden aus der ganzen Schweiz haben im vergangenen
Jahr kurz vor ihrer Maturaprüfung nationale Leistungstests in verschiedenen
Fächern absolviert. Dabei zeigen sich insgesamt gute Ergebnisse.
EVAMAR
(Evaluation des Maturitätsanerkennungsreglementes MAR) untersucht
im Auftrag von Bund und Kantone die seit 1995 veränderte gymnasiale
Ausbildung. Ziel ist es, den politischen Behörden von Bund und Kantonen
gesichertes Wissen für eine allfällige Weiterentwicklung der
gymnasialen Ausbildung zur Verfügung zu stellen. Die Ergebnisse der
ersten Evaluationsphase wurden 2004 veröffentlicht. Sie zeigen eine
grundsätzlich positive Aufnahme der Reform bei den Direktbeteiligten.
Eine erste Korrektur haben Bund und Kantone im Juni 2007 mit einer Teilrevision
des MAR (u.a. Stärkung der naturwissenschaftlichen Fächer) vorgenommen.
Bei
der nun abgeschlossenen zweiten Phase von EVAMAR lag das Schwergewicht
auf der objektivierten Erfassung des Ausbildungsstandes der Schülerinnen
und Schüler am Ende des Gymnasiums. Dabei wurde u. a. untersucht,
ob das bei Maturandinnen und Maturanden vorhandene Wissen und Können
den aktuellen Anforderungen der verschiedenen Studienrichtungen an Schweizer
Universitäten genügt.
Verantwortlich
für die Durchführung von EVAMAR II war Prof. Dr. Franz Eberle
vom Institut für Gymnasial- und Berufspädagogik der Universität
Zürich. |
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Der
Ausbildungsstand der Maturandinnen und Maturanden wird in den untersuchten
Fächern Erstsprache, Mathematik und Biologie als zufriedenstellend
beurteilt. Die besten Ergebnisse wurden in der Erstsprache erzielt, vor
Mathematik und Biologie. Es zeigen sich jedoch grosse Leistungsunterschiede
sowohl zwischen Personen als auch zwischen ganzen Klassen. Weiter wird
ein Zusammenhang zwischen den Testergebnissen und Faktoren wie Maturitätsquote,
Dauer des Gymnasiums oder individuell gewähltem Schwerpunktfach aufgezeigt.
Die mit dem MAR 1995 eingeführte Maturaarbeit erhält insgesamt
gute Noten und stellt aus Sicht der Forschungsgruppe eine sinnvolle und
ertragreiche Lern- und Prüfungsform dar.
Bildungspolitische
Schlussfolgerungen aus EVAMAR II liegen zurzeit noch nicht vor. Eine Fachgruppe
der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK)
erarbeitet bis Ende des Jahres Empfehlungen zuhanden der politischen Behörden.
Die EDK und das Eidgenössische Departement des Innern werden sich
ab 2009 mit diesen auseinandersetzen und das weitere Vorgehen zu diskutieren
haben.
Kanton
Zürich: EVAMAR II, Schlussbericht
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Zürcher
Mittelschülerinnen und Mittelschüler erreichen am Ende des Gymnasiums
im nationalen Vergleich gute Ergebnisse in Deutsch und Mathematik sowie
sehr gute Ergebnisse in Biologie. Der grösste Teil der Zürcher
Maturandinnen und Maturanden verfügt damit über geeignete Voraussetzungen
für ein Hochschulstudium. Dies ergibt die Studie EVAMAR II, welche
die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK)
und das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) in Auftrag gegeben
haben.
Nach
einer ersten Evaluation des neuen Maturitätsanerkennungsreglements
im Jahr 2003 (EVAMAR I) wurden im Frühling 2007 nationale Leistungstests
an Gymnasien durchgeführt. In dieser zweiten Evaluationsphase (EVAMAR
II) wurde überprüft, über welche Kenntnisse Lernende am
Ende ihrer Mittelschulzeit verfügen. Die Ergebnisse basieren auf Leistungserhebungen
in drei von neun Maturitätsfächern (Erstsprache, Mathematik und
Biologie) und auf einem überfachlichen Test. Schweizweit haben 3800
Lernende an den Tests teilgenommen; aus dem Kanton Zürich waren es
1200 Lernende.
Die
Lernenden aus dem Kanton Zürich erzielen in Deutsch und Mathematik
im Vergleich mit anderen Kantonen der Deutschschweiz mindestens gleich
gute Resultate. In Biologie weist Zürich im Deutschschweizer Vergleich
sehr gute Resultate auf. Beim überfachlichen Fähigkeitstest schneidet
Zürich besser ab als andere Kantone aus der Deutschschweiz. Im Vergleich
mit der Romandie weist der Kanton Zürich in Biologie bessere Leistungen
auf. Auf nationaler Ebene schneiden in fast allen Testbereichen die Langgymnasien
im Vergleich zu den Kurzgymnasien leicht besser ab, im Besonderen in Biologie
und in der Erstsprache.
Leistungsunterschiede
zwischen den Maturitätsprofilen |
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Die
EVAMAR II-Studie zeigt, dass zwischen den Lernenden an Mittelschulen und
auch zwischen den Klassen beachtliche Leistungsunterschiede in allen getesteten
Bereichen bestehen. Die Unterschiede fallen im Kanton Zürich geringer
aus als in der gesamten Schweiz. Leistungsunterschiede gibt es auch zwischen
den im Kanton Zürich angebotenen Maturitätsprofilen: Vergleicht
man über alle Testbereiche hinweg, schneiden Lernende mit altsprachlichem
Profil am besten ab. Lernende mit mathematisch-naturwissenschaftlichem
Profil haben erwartungsgemäss in Mathematik und Biologie, aber auch
beim Test zu überfachlichen Fähigkeiten besser abgeschnitten
als solche der anderen Maturitätsprofile.
Die
beachtlichen Leistungsunterschiede weisen darauf hin, dass ein Teil der
jungen Erwachsenen nicht in allen Testbereichen genügend auf alle
Studienrichtungen an einer Hochschule vorbereitet ist. Problematisch ist
dies insbesondere in Fächern wie Deutsch und Mathematik, die wichtige
Grundlagen für ein erfolgreiches Studium schaffen. Damit wird die
hohe Bedeutung des Zürcher Projekts HSGYM (Hochschulreife und Studierfähigkeit)
unterstrichen, das für alle Fächer gemeinsame Anforderungen seitens
der Hochschulen und der Mittelschulen formuliert. Mit dem anfangs 2008
gestarteten Projekt «Selbst organisiertes Lernen - neue Lehr- und
Lernformen an gymnasialen Mittelschulen» (SOL) beabsichtigt die Bildungsdirektion
zudem, die Fähigkeit der Mittelschülerinnen und Mittelschüler
zu selbstständigem Lernen und Arbeiten gezielt zu fördern. Damit
sollen sie auch im Bereich der überfachlichen Kompetenzen besser auf
das Hochschulstudium vorbereitet werden.
Publikation
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EVAMAR
II, Schlussbericht |
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