Bildung
und Beschäftigung - Nationales Forschungsprogramm
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Nationales
Forschungsprogramm (NFP43) |
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Geschlechterspezifische
Perspektive nicht selbstverständlich |
Frauen,
Männer, Arbeit: Gender als Variable in den Arbeiten des NFP 43
Die
Untersuchung aller im Rahmen des NFP 43 durchgeführten Forschungsprojekte
zeigt, dass eine geschlechterspezifische Perspektive noch lange nicht für
alle Forschenden selbstverständlich ist. Einige betonten, dass sie
weder Zeit noch Mittel für die Berücksichtigung der Gender-Frage
hatten; ihre Studien präsentieren so die Arbeitswelt im wesentlichen
als eine Männerdomäne.
Grosse
Unterschiede in Biographien von Frauen und Männern |
Die
Biographien von Frauen und Männern bleiben im Bereich der Ausbildung
und der Arbeitswelt weiterhin sehr unterschiedlich.
Im
Schulbereich haben die Mädchen, was die durchschnittliche Ausbildungslänge
betrifft, die Knaben fast eingeholt, aber die Berufswahl bleibt geschlechterbezogen
stereotyp. Die Untervertretung von Frauen in technischen Berufen ist ein
fortdauerndes Problem.
Auch
in der Nachholbildung gemäss Artikel 41 des Berufsbildungsgesetzes
sind Frauen benachteiligt, wie die Bildungsforscherin Regula Schräder-Naef
in ihrer Studie über den nachgeholten Lehrabschluss (eidgenössisches
Fähigkeitszeugnis) aufzeigt. Frauen, die sich in diesem Rahmen
auf ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis vorbereiten, werden
von ihren Arbeitgebern weniger unterstützt als Männer und können
sich auch weniger oft während der Arbeitszeit auf die Prüfung
vorbereiten. Was die berufliche Weiterbildung betrifft, so werden für
Frauen weniger oft als für Männer die gesamten Kosten vom Arbeitgeber
übernommen und nach der Weiterbildung steigt ihr Lohn weniger schnell.
In
Zukunft mehr Vorteile für Teilzeitarbeit |
Für
alle - von jungen Schulabgängern über Arbeitgeber bis hin zu
Arbeitnehmern - , ist die Familie weiterhin Angelegenheit der Frauen. Die
Berufswahl von Mädchen erfolgt im Hinblick auf eine zukünftige
eigene Familie, die Arbeitgeber schliessen in ihren Stellenangeboten die
Tatsache ein, dass Frauen eine Familie gründen könnten, und die
weiblichen Angestellten richten ihre Arbeits-, Aus- und Weiterbildungsstrategien
nach ihrer bestehenden oder künftigen Familie aus.
Einerseits
ist die Regelung der Geschlechterbeziehungen eine Grundlage für die
Struktur und das Funktionieren der Unternehmen, andererseits können
Arbeitswelt und Familie nicht ohne einander funktionieren. Anders gesagt: Die
Organisation der Arbeit folgt nach wie vor die Vorstellung, dass Frauen
für die Privatsphäre verantwortlich sind, und zwar mit allen
Einschränkungen, die dies auf dem Arbeitsmarkt mit sich bringt.
Gemäss den Daten des Bundesamtes
für Statistik leisten in der Schweiz Väter und Mütter von
Familien mit mehreren Kindern unter 15 Jahren durchschnittlich je 66 Arbeitsstunden
pro Woche. Von diesen 66 Stunden entfallen 42 bezahlte auf den Mann, und
54 werden von der Frau unbezahlt für die Familie erbracht. Um ein
Gleichgewicht zu erreichen genügt es nicht, das Familien- und Berufsleben
in Einklang zu bringen. Man müsste zum Beispiel der Teilzeitarbeit
ebenso viel Wert beimessen wie der Vollzeitarbeit sowie dieselben Vorteile
bieten, wie Doris Baumgartner in einer soziologischen Studie über
die berufliche Karriere von Frauen zeigt.
Ausserdem
müssten konkrete Massnahmen ergriffen werden, um die Weiterbildung
der Personen, die ihre Arbeitszeit reduzieren oder ihre Arbeit aus familiären
Gründen ganz einstellen, auch während dieser Zeit zu fördern.
Quelle: Schweizerischer Nationalfonds 2004 |
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