Bildungsbericht
OECD - Pisa 2000 |
Die
Ergebnisse der umfassenden Bildungsstudie der OECD sind für die Schweiz
ernüchternd. Die OECD hat in einer abgestimmten Befragung den Bildungsstand
der 15jährigen weltweit untersucht. Ausser in Mathematik, wo die Schweizer
Schülerinnen und Schüler den erfreulichen 7. Platz in der Länderrangliste
einnimmt, sind die Ergebnisse in den Naturwisschenschaften und beim
Leseverständnis wenig schmeichelhaft. Verfolgt man die Ergebnisse
dieser Studie in den letzten Jahren, so befindet sich der Bildungsstand
Schweizer Jugendlicher auf einem kontinuierlichen Weg ins Mittelmass.
Heute
werden Länder wie Kanada, Finnland, Neuseeland usw. als Vorbilder
genannt. Gerade Finnland hat bewiesen, dass der Aufbau eines auf die
Bedürfnisse des Landes bzw. der Wirtschaft abgestimmtes Bildungssystem
Zeit und Geld benötigt. Finnische Politiker und Politikerinnen haben
erkannt, dass das Land im hohen Norden in der Weltwirtschaft nur eine ganz
definierte Rolle spielen kann. Finnland hat viele Erkenntnisse auch im
Bildungswesen umgesetzt.
In
der Schweiz sind diese Erkenntnisse auch vorhanden, seit Jahren. Trotzdem
tut man sich mit Umsetzung schwer, beziehungsweise verfolgt gegensätzliche
Wege. Es ist kaum tröstlich, dass unser nördliches Nachbarland
noch schlechter abschneidet als die Schweiz. Sicher ist, dass die Schweiz
ihre bildungspolitischen Vorbilder anderswo suchen muss. Die Reformbestrebungen
der 90er Jahre nutzten auch deutsche Erkenntnisse. Deutschland kennt u.a.
Schulleitungen schon seit sehr vielen Jahren. Die Schwächen im Ausbildungsstand
der Schweizer Schülerinnen und Schüler sind kein neues Phänomen.
Bereits in den Untersuchungen der vergangenen Jahre war der Trend zum Mittelmass
unübersehbar. Die Fakten und wohl auch die Ursachen für diese
unbefriedigende Entwicklung sind gleich geblieben.
Die
Bildungsschwerpunkte haben sich in den letzten 20 Jahre in unserer Gesellschaft
verschoben. Die Schulen und ihre Lehrpersonen sind immer häufiger
damit beschäftigt, die negativen Folgen von gesellschaftlichen
Entwicklungen zu korrigieren bzw. mildern.
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Bildungsbericht
OECD - Pisa 2000-2009 |
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Neue
Untersuchung im Jahre 2006 |
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Die
kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren haben am 25. März
2004 beschlossen, dass sich die Schweiz nach 2000 und 2003 auch
im Jahr 2006 an der internationalen Vergleichsstudie PISA (Programme
for International Student Assessment) der OECD beteiligt. Im Jahr 2006
stehen die Naturwissenschaften im Zentrum der Untersuchung. |
Auszug
aus der Pressemitteilung der Kantonalen Erziehungsdirektorenkonferenz zur
PISA 2000
In
den beteiligten Ländern wird der Leistungsstand der 15-Jährigen
in den Bereichen Lesen (Schwerpunkt 2000), Mathematik und Naturwissenschaft
erfasst. Dabei besteht ein Unterschied zwischen der Schweiz und vielen
anderen Ländern: aufgrund der späteren Einschulung besucht der
grösste Teil der Schweizer 15-Jährigen das 9. Schuljahr, die
Jugendlichen anderer Länder befinden sich zum Zeitpunkt der Erhebung
hingegen im 10. Schuljahr.
Die
zusätzlich erfassten Merkmale der Schülerinnen und Schüler
(wie z.B. Angaben zum sozialen Hintergrund) geben Hinweise darauf, welche
Faktoren die Leistungen beeinflussen können. Hingegen lässt es
die Art der PISA-Erhebung nicht zu, die Bedeutung von Organisation (z.B.Selektionskriterien)
und Gestaltung des Unterrichts für den Lernerfolg abzuschätzen.
Um die Ergebnisse als Grundlage für konkrete Massnahmen nutzen zu
können, ist es erforderlich, diese vertieft zu analysieren. |
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