Biotreibstoffe
- Biogene Treibstoffe - Agrotreibstoffe
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Steigende
Lebensmittelpreise - was tut die Schweiz?
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Die
steigenden Preise für Grundnahrungsmittel gefährden die Ernährungssicherheit
und bedrohen den sozialen Frieden weltweit. In über vierzig Ländern
ist es zu Unruhen gekommen. Die DEZA leistet einen Beitrag zur Entschärfung
der Situation durch Sofortmassnahmen und langfristige Programme im Agrarsektor.
Kurzfristig werden dem UNO Welternährungsprogramm WFP zusätzliche
Finanzmittel und Experten zur Verfügung gestellt. Das langfristige
Engagement umfasst die Förderung der Landwirtschaft und Agrarforschung
in Entwicklungsländern und den Einsatz für internationale Handelsbeziehungen,
die den Bedürfnissen der Entwicklungsländer Rechnung tragen.
Spekulation
an den Rohstoffbörsen haben die Preissteigerungen stark angeheizt.
Die Gründe liegen jedoch viel tiefer: Die Verarbeitung von Nahrungsmitteln
zu Treibstoffen (Biottreibstoffe), der wachsende Nahrungsmittel- insbesondere
Fleischkonsum, schlechte Ernten, Agrarausfuhrstopps und hohe Preise für
öl und Diesel sind wichtige Preistreiber. Die überlappung von
temporären und strukturellen Problemen hat auf den Nahrungsmittelmärkten
zu rasant steigenden Preisen geführt. Als Kompetenzzentrum des Bundes
für internationale Zusammenarbeit und Armutsbekämpfung ist die
DEZA gefordert einen Beitrag zur Behebung dieser Krise zu leisten. Dies
geschieht durch ein Paket kurzfristiger Massnahmen sowie durch ihr langfristiges
Engagement in Entwicklungsländern im Bereich der Nahrungsmittelproduktion,
Agrarforschung und im Politikdialog. Konkret handelt die DEZA auf folgenden
Ebenen:
1)
Humanitäre Hilfe
Durch
die enorme Preissteigerung insbesondere von Reis, Mais und Weizen ist das
UNO Welternährungsprogramm (WFP) nicht mehr in der Lage mit dem für
2008 geplanten Budget von 2.9 Millliarden Dollar die ca. 4,5 Millionen
Flüchtlinge und 27 Millionen intern vertriebenen Menschen zu versorgen.
Die DEZA leistet jährlich Nahrungsmittelhilfe im Umfang von 45,5 Millionen
Franken an das WFP und zahlreiche NGOs. Als Sofortmassnahme wird die Humanitäre
Hilfe des Bundes die geplanten 6.8 Millionen Franken ans WFP auszahlen.
Zusätzlich werden dem WFP 2 Millionen Franken überwiesen. Dem
Welternährungsprogramm werden zudem weitere Experten in den Bereichen
Management, Logistik und Transport zur Verfügung gestellt. Weitere,
kurzfristige Massnahmen werden geprüft.
2)
Mehrinvestitionen in die nachhaltige Landwirtschaft insbesondere in ärmeren
Entwicklungsländern
Die
DEZA investiert jährlich ca. 150 Mio. Franken in die Landwirtschaft
von Entwicklungsländern. Diese Mittel sind umso wichtiger, als andere
Geber ihr Engagement in der Landwirtschaft in den letzten 20 Jahren reduziert
haben. Die Schweiz nutzt ihre starke Stellung in der Landwirtschaft, um
Partnerschaften mit anderen Gebern zu suchen und höhere Eigenanstrengungen
von Entwicklungsländern einzufordern. Kleinbäuerliche, oft von
Frauen geführte Betriebe haben das grösste Potenzial, um mittelfristig
Armut und Hunger auf dem Land zu reduzieren und grössere Beiträge
an die Ernährung der Städte zu leisten.
Katalytische
Wirkung geht insbesondere von den Investitionen in das internationale Agrarforschungssystem
CGIAR (Consultative Group on International Agriculture Research) aus, das
die DEZA mit Programmbeiträgen von jährlich 12 Millionen Franken
unterstützt. Jeder Franken, der in das CGIAR investiert wird, bringt
9 Franken Nutzen für arme Bevölkerungsschichten. Die meist schwachen
nationalen Forschungs- und Beratungssysteme in Entwicklungsländern
brauchen das CGIAR und verwandte Institutionen zur technischen Unterstützung
und zum Schutz der Vielfalt von Kulturpflanzen.
3)
Nationale Politiken zur Ernährungssicherung in Entwicklungs- und Schwellenländern
Die
DEZA unterstützt Entwicklungsländer bei der Formulierung von
nationalen Politiken, die das Recht auf Nahrung der gesamten Bevölkerung
schützen. Diese Politiken variieren von Land zu Land, umfassen jedoch
angemessene Investitionen in landwirtschaftliche Forschung und Beratung,
Strategien zur Lagerhaltung, Förderung von lokalen und regionalen
Märkten und Massnahmen zur sozialen Stützung der ärmsten
Bevölkerungsschichten. Die Förderung von Einkommensmöglichkeiten
in- und ausserhalb der Landwirtschaft ist zentral. Infrastrukturen müssen
auch im Hinblick auf die Nahrungsmittelsicherheit der Bevölkerung
geplant werden. Stabile, gewinnbringende Nahrungsmittelpreise bewirken
positive Anreize für die nachhaltige Steigerung der kleinbäuerlichen
Produktion und von öffentlichen Investitionen in die Landwirtschaft.
Dadurch entstehen insbesondere in regionalen Märkten auch neue Einkommensmöglichkeiten
für die kleineren Entwicklungsländer.
Eine
zu starke Abhängigkeit von Nahrungsmittelimporten birgt Risiken für
die nationale Ernährungssicherung. Entwicklungsländer müssen
das Recht haben, ihren Eigenversorgungsgrad selber zu bestimmen und sensible
Agrarprodukte zu schützen. Viele Länder haben sich zu stark darauf
verlassen auf dem Weltmarkt billige Nahrungsmittel zu kaufen, weil diese
Preise von den Industrieländern künstlich tief gehalten wurden.
4)
Internationale Handelsbeziehungen und Massnahmen in der Schweiz
Das
Regelwerk der internationalen Handelsbeziehungen muss neu verhandelt werden.
Die DEZA setzt sich dafür ein, dass die blockierten Doha-Verhandlungen
möglichst rasch wieder aufgenommen werden und dabei insbesondere die
Interessen der ärmeren Entwicklungsländer berücksichtigt
werden.
Der
Import von Agrartreibstoffen sollte nicht durch Steuerbefreiung subventioniert
werden. Für gewisse Länder kann es jedoch ein vernünftiger
Entscheid sein, die Produktion von Agrartreibstoffen zu fördern.
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Quelle:
Text Departement für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA Schweiz, April
2008 |
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Biogene
Treibstoffe sind lediglich eine Komponente in den Bemühungen, den
weltweiten Ausstoss an Kohlendioxid-Gasen zu verringern. |
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Umwelt
schonendes und sozial verträgliches Energie- und Lebensmittelmanagement:
Die zentralen Aufgaben der heutigen Zeit |
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