14. Juli 2021 Allgemeinverfügung: Gestützt auf das Regierungsstatthaltergesetz1 sowie das Organisationsgesetz2 wird wegen des Hochwassers und der akuten Gefahrenlage verfü̈gt:
22. Juli 2021 Aare oberhalb Bielersee: Schifffahrt und Baden in der Aare ab Samstag wieder erlaubt. Die Regierungsstatthalterinnen und Regierungsstatthalter heben das Schifffahrts- und Badeverbot für die Aare zwischen Thunersee und Bielersee ab Samstag, 24. Juli 2021 auf. Weiterhin verboten sind die Schifffahrt auf dem Bielersee sowie Baden und Schifffahrt im Zihlkanal und dem Nidau-Bürenkanal sowie in der bernischen Aare zwischen Büren und Wynau. Aare zwischen Thun und Hagneck Das Verbot für den Thunersee konnte am Montag gelockert und am Mittwoch aufgehoben werden. Aufgrund der langsam sinkenden Pegelstände von Thunersee und Aare wird das Verbot für die Aare zwischen Thun und Hagneck per Samstagmorgen aufgehoben. Bielersee und Abflüsse der Juragewässerkorrektion Die Aare führt mit hoher Fliessgeschwindigkeit immer noch viel Schwemmholz, alle Einstiegsstellen liegen noch unter Wasser. Für den Bielersee gilt immer noch die Gefahrenstufe 4, der Pegel liegt nach wie vor über der Schadensgrenze. Auf dem Bielersee bleibt die Schifffahrt verboten. Die Ausnahmen vom Verbot sind in der Allgemeinverfügung vom 14. und 15. Juli 2021 definiert. Eine Neubeurteilung erfolgt anfangs nächster Woche. Warnung Die Aufhebung des Verbots bedeutet nicht, dass die Aare ungefährlich ist. Es gilt die Eigenverantwortung! Insbesondere wird Privaten dringend davon abgeraten, folgende Streckenabschnitte zu benutzen: - Innenstadt Thun: Das Flussbad Schwäbis in Thun muss instandgestellt werden; der Zeitpunkt der Wiedereröffnung ist noch offen. - Aare oberhalb der Uttigenschwelle: Das Flussbett hat sich wesentlich verändert. - Aareschlaufe zwischen dem Stauwehr Lorraine und der Felsenaubrücke in Bremgarten
23. Juli 2021 Aktuelle Hochwasserlage am Bielersee Aussprache zwischen Kanton und Stadt Biel Vertreter des Kantons Bern und der Stadt Biel haben sich22. Juli 2021 zu einer Telefonkonferenz über die aktuelle Hochwasserlage am Bielersee getroffen. Die Stadt Biel hat zur Kenntnis genommen, dass die Abflussmengen nicht weiter erhöht werden können und akzeptiert diesen Entscheid des Kantons. An der Konferenz nahmen der kantonale Baudirektor, Regierungsrat Christoph Neuhaus, der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr und der Direktor Soziales und Sicherheit der Stadt Biel, Beat Feurer, teil. Thema war die aktuelle Hochwasserlage am Bielersee und die Frage einer weiteren Erhöhung der Abflussmenge am Regulierwehr in Port. Die Vertreter der Stadt Biel baten den Kanton, die Abflussmenge am Wehr in Port angesichts des nur langsam sinkenden Bielerseepegel zu steigern. Kanton nimmt Bedenken ernst Regierungsrat Christoph Neuhaus sicherte den Vertretern der Stadt Biel zu, dass der Kanton ihre Bedenken ernstnimmt.Er betonte aber, dass der Regulierdienst schon am 16. Juli 2021 den Antrag gestellt hat, die zulässige maximale Wassermenge, die aus dem Bielersee fliesst, von 650 m3/s auf maximal 750 m3/s zu erhöhen. Aktuell fliessen 750 m3/s aus dem Bielersee in die Aare. Trotzdem sinkt der Pegel des Bielersees nur langsam. Ein Grund dafür ist der Umstand, dass sehr viel Wasser vom Neuenburgersee in den Bielersee fliesst. Diese Wassermengen sind in der Akutphase des Hochwassers vom Bielersee in den Neuenburgersee geflossen. So konnte die Region Biel vor noch höheren Wasserständen bewahrt werden. Risiko ist zu gross Die Stadt Biel hat die Bedenken der an der Telefonkonferenz anwesenden Fachleute zur Kenntnis genommen und akzeptiert den Entscheid des Kantons, die Abflussmengen nicht weiter zu erhöhen. Das Risiko von Schäden am Nidau-Büren-Kanal und an der Aarestrecke bis zur Emmenmündung bzw. bei den Anstössern sowie bei Infrastrukturanlagen ist grösser als der mögliche Nutzen. Ausblick Bei trockener Witterung ist damit zu rechnen, dass der Pegel des Bielersees am Freitagabend die Hochwassergrenze (430.35 m ü.M.) erreicht und danach weiter sinken wird. Aufgrund der Gewitter, welche für das Wochenende erwartet werden, kann aber ein kurzfristiger Wiederanstieg des Bielersees nicht ausgeschlossen werden.
23. Juli 2021 Übersicht über die aktuelle Lage am 23.7.2021 Am Wochenende ist mit Gewittern und Niederschlägen zu rechnen. Der Pegel des Bielersees ist bisher um knapp 60 cm gesunken. Er kann aber über das Wochenende kurzfristig wieder ansteigen. Die Pegel von Thuner- und Brienzersee werden voraussichtlich auf ihren Niveaus verharren oder leicht ansteigen. Die Seepolizei der Kantonspolizei Bern ist nach wie vor in erhöhter Bereitschaft. Auf den Seen und auf der Aare ist weiterhin Vorsicht geboten: Das Risiko in Folge der starken Strömung und dem treibenden Holz bleibt gross. Das trockene Wetter hält auf der Alpennordseite bis Samstagnachmittag an. Dementsprechend werden die Wasserstände der Flüsse und Seen weiter sinken. Der Thunersee sollte bis am Samstagabend einen für die Jahreszeit üblichen Wasserstand von 557.70 bis 557.80 m ü.M. erreichen, der Brienzersee einen leicht erhöhten Sommerwasserstand von 564.30 bis 564.40 m ü.M.. Diese beiden Seestände befinden sich somit deutlich unterhalb der Gefahrenstufe 2. Der Bielersee wird am Freitagnachmittag die Hochwassergrenze (430.35 m ü.M.) unterschreiten. Bis am Samstagabend sollte der Pegel weiter bis auf 430.20 bis 430.25 m ü.M. sinken. Bis am Samstag und solange wie möglich wird der Ausfluss aus dem Bielersee beim Regulierwehr Port weiterhin auf dem sehr hohen Wert von 750 m3/s gehalten. Ab Samstagnachmittag entwickeln sich nördlich der Alpen Gewitter mit Schwerpunkt über den Voralpen und im Jura. Generell verlangsamt sich der sinkende Trend bei den Wasserständen. Naturgemäss sind Abfluss- und Seestandsprognosen bei unstabilen Wetterverhältnissen sehr schwierig. Deshalb sind die nachfolgenden Angaben mit Vorsicht zu interpretieren. Die Seepegel von Thuner- und Brienzersee werden voraussichtlich auf ihren Niveaus verharren oder leicht ansteigen. Die Gewitter können bei kleinen und mittleren Flüssen zu kurzzeitig stark steigenden Abflüssen führen. Auch unterhalb des Bielersees werden die Zuflüsse in die Aare überall dort anschwellen, wo sich die Gewitter entladen. Dies gilt ganz besonders auch für das Einzugsgebiet der Emme. Der Abfluss aus dem Bielersee beim Wehr Port muss daher vermutlich aufgrund des Unterliegerschutzes temporär reduziert werden. Die Dauer sowie die Höhe dieser Abflussreduktion sind davon abhängig, ob und wie stark das Einzugsgebiet unterhalb des Bielersees von den Starkniederschlägen betroffen sein wird. Diese Abflussreduktion wird vermutlich zu einem kurzfristigen Wiederanstieg des Bielerseepegels über das Wochenende von ca. 10 bis 30 cm führen. Das Ausmass ist direkt abhängig vom Wettergeschehen. Die Gewitter- und Schauerneigung hält bis Mitte nächster Woche an. Der Regulierdienst ist bestrebt, weiterhin möglichst viel Wasser aus den Jurarandseen abzuführen. Seepolizei bleibt in erhöhter Bereitschaft, auf den Gewässern ist weiterhin Vorsicht geboten Mit Blick auf die am Wochenende erwarteten Gewitter mit entsprechenden Niederschlägen ist die Seepolizei der Kantonspolizei Bern weiterhin in erhöhter Bereitschaft. Sie wird zudem gemeinsam mit dem Amt für Wasser und Abfall die Bindung und Bergung von Schwemmholz auch in den kommenden Tagen fortsetzen. In diesem Zusammenhang wird die Bevölkerung aufgerufen, auch nach der teilweisen Aufhebung des Bade- und Motorschifffahrtverbotes am Samstag (siehe Medienmitteilung der Regierungsstatthalterämter von gestern Donnerstag Link öffnet in einem neuen Fenster. (PDF, 119 KB, 2 Seiten)) grösste Vorsicht walten zu lassen. So bringen die nach wie vor starke Strömung und treibendes Holz grosse Risiken mit sich. Zivilschutzeinsätze am Bielersee laufen weiter In der vergangenen Woche konnten die meisten Zivilschutzeinsätze erfolgreich abgeschlossen werden. Aktuell stehen noch vier regionale Zivilschutzorganisationen im Einsatz, drei von ihnen mit etwa 50 Schutzdienstleistenden rund um den Bielersee. Dort unterstützt der Zivilschutz weiterhin die Führungsorgane und die Feuerwehren und führt Kontrollgänge durch. Die Dauer dieser Einsätze ist abhängig von der Entwicklung der Lage. Mit der Entspannung der Hochwassersituation in Thun beendet das Regionale Führungsorgan Thun plus seinen Einsatz heute Freitag
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