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April 2016 Das Ende von «El Niño» Nach der Dürre die Flut 2016
Herbst 2016 Ein Leben zwischen Hoffnung und Verzweiflung 2016
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April 2016: Das Ende von «El Niño» - Nach der Dürre die Flut

Das Wetterphänomen «El Niño» erreichte im Dezember 2015 bis im Januar 2016 seinen Höhepunkt. Ab Februar 2016 begannen sich seine weltweiten Wetterauswirkungen (Trockenheit, Dürre, Starkregen) abzuschwächen. Mitte Mai 2016 waren weltweit kaum mehr «El Niño»-Einflüsse spürbar.

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Äthiopien, Sudan und Somaliland erlebten 2015 die stärksten Auswirkungen von «El Niño» seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Lebensbedingungen hatten sich für viele Menschen in diesen Regionen während der «El Niño»-Phase 2015/16 massiv verschlechtert.

Äthiopien litt über den Jahreswechsel 2015/2016 unter einer starken Dürreperiode. Im Frühjahr 2016 breitete sich in einigen Landesteilen eine Hungersnot aus. Der Hunger vertrieb rund 300'000 Menschen aus ihren angestammten Wohngebieten.

Ende März 2016 begann mit der Abschwächung des Wetterphänomens die Rückwanderung der vertriebenen Bevölkerung. Regenwolken gaben den hungernden Menschen die Hoffnung zurück, dass die Frühlingsregenfälle eine Aussaat ermöglichen würde. Rund 2,2 Millionen Hektaren Ackerland warteten in Äthiopien auf die Bearbeitung.

Die ersten Frühlingsregenfälle im März 2016 blieben allerdings unter den Erwartungen. Vor allem in der von der Dürre hart geprüften Afar-Region in Äthiopien fielen unterdurchschnittliche Regenmengen. In Somalia und in den Halbwüsten von Kenia waren die Regenmengen noch geringer. Der Regen verbesserte die Situation in den Weidegebieten und in den Ackerbauzonen, welche auf Regenfälle angewiesen sind, nur unwesentlich.

Im April 2016 setzten in Südostäthiopien und Somaliland heftige Regenfälle ein. Nach den Niederschlägen begann sich die Vegetationsdecke in diesen Regionen zu erholen. Die vom Februar bis April 2016 in Afar und Somaliland sowie im südöstlichen Äthiopien gemessenen Regenmengen waren doppelt so gross wie der langjährige Durchschnitt.

Die sintflutartige Regenfälle führten zu ausgedehnten Überschwemmungen in flussnahen Gebietenin den Distrikten Afar, Amhara und Somali.

Bis anfangs Mai 2016 hatten die Überschwemmung rund 190'000 Menschen aus ihren Siedlungsgebieten vertrieben. Die Fluten zwangen rund eine halbe Million Menschen mit Einschränkungen zu leben. Die Regenfälle behinderten die Verteilung der Lebensmittelhilfe durch die Hilfsorganisationen.

Die Wettervorhersagen der Wetterdienste für die Zeit von Mai bis Oktober 2016 zeichnen für Äthiopien ein gemässigt optimistisches Bild. Die Prognosen sagen überdurchschnittliche Regenmengen voraus. Die grösseren Regenmengen werden allerdings auch das Überschwemmungsrisiko steigern. Für Kenia und Somalia sind die Regenaussichten weniger günstig.

Quelle: OCHA, April - Mai 2015, Text: RAOnline

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Äthiopien im Herbst 2016: Ein Leben zwischen Hoffnung und Verzweiflung

Ende August 2016 haben in Äthiopien intensive Regenfälle eingesetzt, welche die schlimmste Dürreperiode seit 50 Jahren in einigen Gebieten beendet haben. In vielen Regionen haben die sintflutartige Regenfälle die Hoffnung auf eine baldige Ernte zerstört. Die in den höher gelegenen Gebieten lebenden Ackerbauern müssen massive Ernteeinbussen verkraften, die Viehzüchter im Tiefland wiederum haben einen grossen Teil ihrer Tierbestände verloren. An vielen Orten herrscht akuter Mangel an sauberem Trinkwasser. In anderen Regionen ist der Regen ausgeblieben. Die Felder sind weiterhin ausgedörrt. Von einer Entspannung der Notsituation ist das Land weit entfernt. (Quelle: Caritas Schweiz, September 2016)

Das «WFP Famine Early Warning System Network FEWS» erwartet, dass sich die Versorgungslage mit Lebensmitteln in in Tigray, Amhara, im Hochland von Oromia und im Regionalstaat SNNPR mit Beginn der Ernte am Ende der Maher-Saison etwas verbessern wird. Die Maher-Ernte findet in den Monaten Oktober und November statt. In einen einigen Gebiete, wo der Ackerbau und die Weidewirtschaft vorherrschen, bleibt die Versorgungslage weiterhin angespannt.

In Ost und West Hararge, Arsi, West Arsi, Ost Shewa und in der östlichen Hälfte der SNNPR fielen die Niederschläge seit August 2016 unterdurchschnittlich aus. Die Trockenheit hat die Ausbreitung von Pflanzenkrankheiten beim Mais und bei den Kartoffeln gefördert. In diesen Gebieten wird die Ernte voraussichtlich im zweiten aufeinanderfolgenden Jahr ungenügend ausfallen.

Die regionalen Wetterprognosen erwarten in der Zeit von Oktober bis Dezember 2016 im südlichen und südöstlichen Äthiopien unterdurchschnittliche Regenfälle, was die Erholung der Weiden weiter verzögern wird. In diesen Landesteilen leidet die Bevölkerung unter Lebensmittelmangel und den tiefen Einkommen aus dem Verkauf von Vieh und den Agarprodukte. Die Notsituation wird sich voraussichtlich während den Wintermonaten nicht wesentlich verringern.

In Gedeo, Sidama und Teilen von West Hararge fiel im Februar und März 2016 wenig Regen. Im April, Mai und wiederum im August verzeichnete man in diesen Gebieten ausserordentlich hohe Niederschlagsmengen. Die ungünstigen Wetterbedingungen führten zu geringen Erträgen bei der Kaffeeernte. Die Kaffeeproduktion ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in diesem Teil von Äthiopien. Sowohl die Kaffeproduzenten wie auch die Erntearbeiter erlitten Einkommenseinbussen. Auf den Kaffeeplantagen wurden in diesem Jahr auch weniger Arbeitskräfte eingestellt.

Quelle: WFP Famine Early Warning System Network FEWS FEWS, Oktober 2016, Text: RAOnline
Somalia Regenfälle und Überschwemmungen im Frühjahr 2016
Subtropen Sahelzone
Rift Valley - Ostafrikanisches Grabenbruchsystem
Äthiopien Der Trockheit trotzen
atmosphärische Zirkulation des Tropengürtels
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El Niño- La Niña

Der El Niño zeichnet sich durch unüblich warme Meeresoberflächentemperaturen im zentralen und östlichen tropischen Pazifik aus.

La Niña zeigt gegensätzliche Merkmale: unüblich kühle Wassertemperaturen im zentralen und östlichen tropische Pazifik.

Beide Wetterereignisse sind unabdingbar mit starken Luftbewegungen in der tropischen Zone verbunden. El Niño- und La Niña-Phasen beeinflussen das weltweite Wettergeschehen. Beide Phänomene sind allerdings nicht die einzigen Einflussfaktoren, welche das Weltwetter bestimmen.

El Niño- und La Niña-Phasen müssen immer zusammen mit anderen Kopplungsmechanismen betrachtet werden.

Die starke El Niño-Phase 2015-16 endete im Mai 2016. Auch im Frühherbst 2016 gab es keine Anzeichen, dass El Niño wieder verstärken würde. In der Vergangenheit haben sich nach zahlreichen El Niño-Ereignissen La Niña-Phasen aufgebaut. In La Niña-Phasen-Phasen verhält sich die Wetterentwicklung umgekehrt wie in El Niño-Phase. Im Juli 2016 gab es wenig Hinweise, welche auf eine bevorstehende La Niña-Phase hindeuteten. El Niño und La Niña sind allerdings nicht die einzigen Faktoren, welche die Wetterentwicklung beeinflussen und steuern können. Die Wassertemperaturen im Indischen Ozean, im südöstlichen Pazifischen Ozean und im tropischen Atlantik haben einen wesentlichen Einfluss auf das Wetter in den angrenzenden Regionen.

Dürre in Kenia 2011
Dürre in Kenia 2009
Wissenschaftler bringen die Klimaereignisse am Horn von Afrika mit dem La Niño-Einfluss in Zusammenhang.

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