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Meldung Schweiz 06.03.2017
6. März 2017
LINTHAL (GL)
Quelle: Swiss Seismo SDSNet

Der Schweizerische Erdbebendienst an der ETH Zürich hat im Kanton Schwyz, 6 km nordöstlich von Klausenpass ein Erdbeben registriert. Das Beben ereignete sich am 6. März 2017 um 21:12:07 Uhr (Lokalzeit) mit einer Magnitude von 4.6 auf der Richterskala.
Dieses Erdbeben dürfte in weiten Teilen der Schweiz verspürt worden sein. Kleinere Schäden sind bei einem Erdbeben dieser Stärke in der Nähe des Epizentrums vereinzelt möglich.

Quelle: Swiss Seismo SDSNet

ERDBEBENMELDUNG des Schweizerischen Erdbebendienstes

Deutlich spürbares Erdbeben in der Zentralschweiz

Ein stärkeres Erdbeben hat am Montagabend um 21.12 Uhr die Zentralschweiz erschüttert. Das Epizentrum des Bebens lag nahe des Ortstocks ungefähr 4 km westlich von Linthal (GL) und hatte eine Magnitude von 4.6 auf der Richterskala. Das Beben ereignete sich in einer Tiefe von 5 km. Das Beben wurde in der gesamten Zentralschweiz deutlich verspürt. Beim Schweizerischen Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich gingen zudem zahlreiche Meldungen aus den Kantonen Bern, Aargau, Zürich und Graubünden ein.

Kleinere Schäden sind in der Nähe des Epizentrums bei einem Beben dieser Stärke möglich; entsprechende Meldungen sind beim SED bisher aber keine eingegangen. In den ersten zwei Stunden nach dem Beben wurden rund ein Dutzend Nachbeben gemessen. Eines davon war stark genug, dass es in der Nähe des Epizentrums spürbar war. Nach einem Beben dieser Stärke sind in den nächsten Stunden und Tagen weitere Nachbeben zu erwarten, die unter Umständen auch verspürt werden können. Beben mit einer ähnlichen oder gar grösser Magnitude sind zwar unwahrscheinlich, aber nicht auszuschliessen.

Ein Beben dieser Stärke tritt in der Schweiz im Schnitt alle paar Jahre einmal auf. Das letzte Beben mit einer vergleichbaren Stärke ereignete sich am 8. September 2005 bei Vallorcine (F) nahe der Schweizer Grenze. Es wurde vor allem im Wallis stark verspürt.

Am 6. März 2017ereignete sich um 21:12 Uhr ein Erdbeben mit einer Magnitude von 4.6 (Lokalmagnitude Ml). Das Epizentrum des Bebens liegt etwa 3 km nordöstlich des Dorfes Urnerboden im Grenzgebiet von Uri, Schwyz, und Glarus. Die Herdtiefe wurde bisher auf rund 5 km bestimmt (Erdbebenherd = Hypozentrum). Vor dem Hauptbeben gab es mehrere Vorbeben mit Magnituden zwischen 0.2 und 2.2 (Ml). In den ersten 12 Stunden nach dem Beben hat der SED etwa 25 Nachbeben mit Magnituden zwischen 0.5 und 2.9 (Ml) registriert. In den nächsten Stunden und Tagen sind weitere Nachbeben zu erwarten, die unter Umständen auch verspürt werden können. Beben mit einer ähnlichen oder gar grösseren Magnitude sind zwar unwahrscheinlich, aber nicht auszuschliessen.

Das Erdbeben wurde von den meisten Bewohnern in der Innerschweiz und dem Glarnerland deutlich verspürt. Beim SED gingen darüber hinaus Meldungen aus einem Gebiet mit rund 200 km Durchmesser ein: Die inzwischen über 5'000 Verspürtmeldungen kommen aus dem ganzen Tessin sowie den Kantonen Bern, Aargau, Basel, Zürich und Graubünden bis etwa Chur.

Das Epizentrum liegt im Gebiet der Helvetischen Decken. Die vorläufige Tiefenbestimmung lässt auf einen Herd in der Grenzzone zwischen der Sedimentdecke und dem kristallinen Grundgebirge schliessen. Die erste Bestimmung des Momententensors zeigt eine Momentenmagnitude (MW) von 4.1 und einen Mechanismus, der einer Blattverschiebung in NNW-SSE oder WSW-ENE-Richtung entspricht, wie man es auch von anderen Beben in dieser Region kennt. Diese Mechanismen weisen im Gebiet der Helvetischen Decken auf eine Kompression der Erdkruste in Nordwest-Südost-Richtung hin. Das Erdbeben von Montagnacht ereignete sich in der Nähe des Bebens vom 5. Mai 2003 (Magnitude 4 Ml). Die Tiefe und der Herdmechanismus dieses Bebens waren sehr ähnlich und lassen vermuten, dass beide Beben auf derselben Verwerfung stattfanden.

Geologie der Schweiz: Tektonische Gliederung der Schweiz

Generell sind die tektonischen Spannungen in den Alpen das Ergebnis der Kollision zwischen der Europäischen und der Afrikanischen Kontinentalplatten (siehe: Tektonik im Mittelmeerraum ). Durch die komplexe Tektonik und die Geschichte der Alpinen Kollisionszone variiert das tektonische Verhalten entlang des Alpenbogens aber stark.

Die höchsten während des Bebens gemessenen Bodenbeschleunigungen stammen von einem Seismometer in Linthal (GL) und erreichten 85 cm/s2. Statistisch werden Erdbeben dieser Stärke in der Schweiz einmal etwa alle fünf Jahre erwartet. Das letzte Erdbeben mit einer vergleichbaren Magnitude fand am 8. September 2005 in Vallorcine (F) (Ml 4.9), nahe der Schweizer Grenze bei Martigny (VS) statt. Es wurde vor allem im Wallis stark verspürt.

Am Dienstag, 7. März 2017, hat der SED zwei zusätzliche mobile Seismometerstationen auf dem Urnerboden und in Bisisthal aufgestellt. Diese werden dabei helfen, die Nachbebensequenz und damit die Eigenschaften der aktivierten Verwerfung detaillierter zu untersuchen.

Quelle: Text Schweizerischer Erdbebendienst (SED), 6. März 2017
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