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Gletscher in der Schweiz Grundlagen |
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Gletscher Weitere Informationen |
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Gletscher:
Ausbreitung - geografische und physikalische Voraussetzungen |
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Aufbau
eines Gletschers |
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Die
obersten Schichten eines Gletschers sind immer eine Kombination aus Schnee
und Firn. Erst darunter folgt das Eis.
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Da die Temperaturen in dieser
Höhe immer unterhalb des Gefrierpunktes liegen, wandelt sich der Schnee
nur sehr langsam in Firn um, so dass in dieser Höhenlage immer Schnee
vorfindet. Firnfelder liegen etwas tiefer und stellen das Nährgebiet der Gletscher
dar. Der Schnee wurde umgewandelt in Firn und wird später zu Eis.
Im Firnfeld gibt es eine Spalte, die man Bergschrund nennt. Er trennt
den beweglichen Bereich vom unbeweglichen Teil des Gletschers. Der Gletscher
bewegt sich unterhalb des Bergschrundes langsam ins Tal hinunter. |
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Ein Gletschervorfeld ist ein durch Gletscherschwankungen geprägter Landschaftsbereich.
Schmelzwasserschotter (Sander) entstehen, wenn sich der Gletscherbach durch die Endmoräne schneidet und sein mitgeführtes Geschiebe auf einem grossen Gebiet im Vorfeld des Gletschers ablagert.
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Moränenarten |
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Grundmoräne: |
Sie
wird durch das Material gebildet, das aus den steilen Felswänden in
den Bergschrund fällt. Dieses Material wird dann nahe dem Boden
im Gletscher mittransportiert, durch den Druck fein zermahlen und in Vertiefungen
abgelagert.
Darunter
versteht man Formen, die durch eine äussere Kraft, wie sie ein Gletscher
oder fliessendes Wasser ausüben, geschaffen wurden. |
Obermoräne: |
Sie
wird durch das Material gebildet, das durch Block- oder Steinschlag, Lawanienschutt
oder durch den den «Agassiz-Effekt» - d.h. wiederholt einsickerndes
und wieder gefrierendes Schmelzwasser - an die Oberfläche zurück
befördert wurde. |
Seitenmoräne: |
Material,
das von steilen Felswänden auf den Gletscher fällt, wird auf
dessen Oberfläche talwärts mittransportiert. An den steilen Flanken
des Gletscher fällt es schliesslich herunter und wird seitlich vom
Gletscher abgelagert. Es besteht aus grossen Gesteinsbrocken, die meist
eckige Umrisse haben, und Feinmaterial. |
Mittelmoränen: |
Sie
entstehen an der Stelle, wo sich zwei Gletscher vereinen. Es sind immer
die Seitenmoränen die sich dann zu einer einzigen Mittelmoräne
zusammenschliessen. |
Endmoräne: |
Der
Gletscher schiebt an seiner Front Material vor sich hin (Stirnmoräne).
Zieht sich der Gletscher in einer wärmeren Phase zurück, so bleibt
das Material liegen und bildet eine sichelförmige Endmoräne. |
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Gletscher |
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Glacier de Moiry (Kanton Wallis) 2012
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U-Tal oder Trogtal |
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Trog- oder U-Täler wurden durch fliessende Gletscherströme gebildet. Die Erosionskraft von reinem, fliessendem Eis ist nicht sehr gross. Die grosse Erosionskraft erhalten fliessende Gletscher durch das im Eiskörper und an seinen Rändern mitgeführte Gesteinsmaterial. Die mitgeführten Gesteinstrümmer schleifen die Felsen ab. Durch ihr hohes Gewicht vermögen Gletscher verwitterten Boden und anderes lockeres Sedimentmaterial aus den Talsohlen und den unteren Hangpartien von Gebirgstälern auszuräumen. Wegen des hohen Eisgewichts und des mittransportierten Schleifmaterials verfügen die Gletscherströme über eine beeindruckende Erosionswirkung (Gletschererosion = Exaration). Mit Hilfe der Seiten- und Tiefenerosion (bei Gletschern wird die Erosionswirkung auch Schurf genannt) haben die Gletscher vor allem während den Eiszeiten die ehemaligen keilförmigen Flusstäler (Kerb- oder V-Täler) in Täler mit trogförmigem Querschnitt (Trog- oder U-Täler) umgestaltet.
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Gletscherspalten |
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Spalten
bilden sich an verschiedenen Stellen im Gletscher.
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Randspalten reissen auf, weil der Gletscher am Rand durch die starke Reibung gebremst
wird. Der mittlere Teil des Gletschers fliesst jedoch schneller.
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Querspalten bilden sich, wenn der Gletscher über eine Felsstufe fliesst. Dabei
bewegt sich der Gletscher in den steileren Bereichen etwas schneller als
oberhalb der Stufe. Unterhalb der Stufe wird das Eis wieder zusammengedrückt,
so dass sich die Spalten wieder schliessen.
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Radiärspalten bilden
sich vorne an der Zunge. Das Eis hat in diesem Bereich eine grössere
Fläche zum Ausbreiten zur Verfügung. So dehnt sich die Zunge aus
und die Radiärspalten öffnen sich. |
Längsspalten entstehen im oberen Bereich der Gletscher durch die Oberflächenspannung
im Eis. |
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Beim Gletschertor fliesst der Gletscherbach in die Ebene hinaus. An dieser
Stelle ist der Gletscherbach weisslich gefärbt. Das feine Gesteinsmehl
trübt den Bach derart, dass man dieses Wasser als Gletschermilch bezeichnet.
Steingletscher (Bern) 2010 |
Steingletscher (Bern) 2013 |
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Dammagletscher:
Bergschrund
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