Steingletscher
am Sustenpass (Kanton Bern) - Rückgang in Raten |
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Gletscher in der Schweiz - Steingletscher
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Steinalp und Steingletscher am Sustenpass (Kanton Bern) |
Eine Naturlandschaft im Wandel |
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Die Region um den Sustenpass ist eine der Kernlandschaften im Schweizer Alpenraum. Im Vieleck der Alpengipfel Titlis (3'032 m ü.M.), Spannort (3'140 m ü.M.), Stucklistock (3'3313 m ü.M., Sustenhorn (3'503 m ü.M.), Hinter Tierberg (3'445 m ü.M.) entwickelte sich bis gegen Ende des letzten Jahrhunderst eine Landschaft aus Eis und Schnee, welche von mächtigen Eisströmen wie dem Steingletscher oder dem Triftgletscher geprägt wurde. Dutzende von Gletschern strömten von zahlreichen Dreitausendern hinunter ins Urner Meien- und Göschenental oder ins Berner Gadmental. Einige dieser Gletscher sind in dieser Region bereits verschwunden oder zu kümmerlichen Flecken zurückgeschmolzen wie der Rossfirn im Urner Meiental.
Seit der Jahrhundertwende liessen höhere durchschnittliche Lufttemparaturen zusammen mit einigen sehr warmen und trockenen Sommern die Eismassen auch am Sustenpass augenfällig stark abschmelzen (siehe auch: Klimawandel). Besonders stark von der Eisschmelze betroffen waren Eismassen, welche sich unter 2'800 m ü.M. ausbreiten oder ausgebreitet haben. Wo im hinteren Teil der Steinalp noch um 2006 der Steingletscher bis weit in den Talboden herabfloss, haben sich die Gletscherzungen von Stein- und Steinlimigletscher weit in die Hänge hinauf zurückgezogen.
Die Steinalp liegt am östlichen Ende des Gadmentales im Kanton Bern. Das Tal beginnt auf 2'715 m ü.M. auf der Steinlimi und verläuft in nordöstlicher Richtung 5 km talbwärts bis zum Hotel Steingletscher auf 1'865 m ü. M. an der Sustenpassstrasse. Die Sustenpassstrasse wurde erst 1945 fertig gestellt.
Durch das Tal fliesst der Steinlimibach, welcher das Schmelzwasser vom Steinlimigletscher und vom oberen Teil des Steingletscher sammelt und dem Steinwasser bzw. dem Gadmenwasser zuführt.
Das Tal gehört dem Kraftwerksunternehmen KWO (Kraftwerke Oberhasli). Das Alpgelände wird von einem Pächter landwirtschaftlich genutzt. Eine öffentlich zugängliche, aber gebührenpflichtige Strasse mit Festbelag führt zu drei grossen Parkplätzen, von wo aus man die faszinierende und immer noch gletschergeprägte Bergwelt bewundern kann.
Der erste Parkplatz liegt am Steinsee, welcher sich erst 1940 im Vorfeld des Steingletschers gebildet hat. Dem Steinsee gelang es, nach Starkregenereignissen ab und zu auszubrechen. Die KWO begegnete der Ausbruchgefahr durch Absenkung der Sohle des Abflusskanals.
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Steingletscher |
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Steingletscher (Bern) 2010 |
Steingletscher (Bern) 2010 |
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Steingletscher (Bern) 2013 |
Steingletscher (Bern) 2017 |
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