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Tibet: Schrumpfende Gletscher und grössere Gletscherseen
Auf dem Tibetanischen Plateau befinden sich die grössten Süsswasserreserven der Welt ausserhalb der Polregionen. Das meiste Wasser ist im Eis von mehreren zehntausend Gletschen und deren Gletscherseen in ihrem Umfeld gespeichert. Der Klimawandel mit den höheren Lufttemperaturen ist auch in den Höhenlagen des Tibetanischen Plateaus spürbar. Eine ausgeprägte Gletscherschmelze lässt die Wasserpegel der Gletscherseen und die Abflussmengen der Gebirgsflüsse ansteigen.
Viele Gletscherseen sind allerdings ohne Abfluss. Sie überschwemmen die ufernahen Gebiete, wo während den kurzen Sommermonaten oft die Nutztierherden der Bergbauern weiden. Bereits vor mehr als zehn Jahren haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von dieser Tendenz berichtet. Bei einem Vergleich von Satellitendaten aus den Jahren 1977 und 2014 fanden sie heraus, dass auf dem Tibetanischen Plateau in dieser Zeitspanne 235 neue Gletscherseen entstanden sind. Diese neuen Seen liessen die mit Wasser bedeckten Flächen in dieser Region um 18% ansteigen liessen. Datenvergleiche zwischen 2003 und 2018 zeigten, dass die Seespiegel von rund 58 untersuchten Gletscherseen um durchschnittlich 0,3 m pro Jahr angestiegen sind.
Die beiden Seen Dorsoidong Co und Chibzhang Co liegen nordöstlich von Lhasa (Autonome Region Tibet) auf dem Tibetanischen Plateau der Provinz Qinghai unweit der Grenze zur Autonomen Region Tibet,
Ein eindrücklicher Beweis für das Vergrössern der Seeflächen auf dem Tibetanischen Plateau liefern zwei Aufnahmen des USGS-Landsat-Satelliten aus den Jahren 1987 und 2021. Die beiden Bilder zeigen die zwei Seen Chibzhang Co und Dorsoidong Co in den Tanggula-Bergen, welche nordöstlich von Lhasa im Südwesten der Provinz Qinghai unweit der Grenze zur Autonomen Region Tibet liegen. Im Gegensatz zu vielen kleineren Seen auf dem Hochplateau wie dem See Khongnam Tso, welche durch Niederschlagswasser gespiesen werden, erhalten die beiden erwähnten Seen das Wasser durch Zufluss von Schmelzwasser aus benachbarten Gletschergebieten. Die Forscher/innen fanden heraus, dass sich die Seespiegel der Seen mit Zufluss von Gletscherwasser wesentlich ausgeglichener verhielten diejenigen des anderen Seentyps.
Auf dem Bild aus dem Jahr 1987 besteht ein markanter Farbunterschied zwischen den beiden Seen. Der Dorsoidong Co erhält sein Wasser aus der Gletscherwelt westlich des Sees. Dieses Flusswasser schiebt in der Sedimentfracht gelöste Partikel heran, welche zur bläuliche Färbung beitragen. Der Chibzhang Co wird durch Zuflüsse von Gletschern im Osten genährt.
Der Unterschied der Wasserfarben im Jahr 1987 zeigt, dass zwischen den beiden Seen zu diesem Zeitpunkt noch keine Verbindung bestand. Auf dem Bild aus dem Jahr 2021 besteht dieser Farbunterschied nicht mehr. Durch den Anstieg der beiden Seespiegel entstand eine permanente Verbindung zwischen beiden stehenden Gewässern (siehe Bild ➁ der nachstehenden Bildfolge). Auch an anderen Stellen haben sich die Uferlinien der beiden See markant verändert (siehe Bilder ➀ und ➁) .
Einen möglichen Einfluss des Klimawandels auf das Abschmelzen der Gletscher auf dem Tibetanischen Plateau lässt aus dem Bild ➃ ablesen. Die mit Eis bedeckten Flächen sind in dargestellten Gebiet von 1987 bis 2021 fast vollständig verschwunden. Einen bedeutenden Gletschereisverlust lässt sich für denselben Zeitraum auch in den Schweizer Alpen u.a. am Steingletscher nachweisen.
Text: RAOnline |
Quelle: Text u.a. von Adam Voiland, aus WShrinking Glaciers and Growing Lakes", NASA Earth Observatory , Oktober 2021 |
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