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Kraftwerke in der Schweiz - Projekt «KWO Trift»
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KWO Projekt Trift Einsprache gegen das geplante Kraftwerk Trift Feb 2018
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Kraftwerke Oberhasli KWO (Bern)
Projekt «Trift»
Einsprache gegen das geplante Kraftwerk Trift

Widerstand an der Trift - Gebirgsschönheit erhalten

Der Grimselverein und Aqua Viva wehren sich mit einer Einsprache gegen das geplante Kraftwerk Trift im Berner Oberland. Die einzigartige Landschaft unterhalb des Triftgletschers würde durch den Bau unwiederbringlich zerstört - für eine schweizweit mickrige Steigerung der Energieproduktion von lediglich 0,2%. Für die beiden Organisationen ist klar: In diesem Fall ist das nationale Interesse, diese einmalige Hochgebirgslandschaft zu schützen, höher zu gewichten als die Energieproduktion.

In ihrer gemeinsamen Einsprache vom 5. Februar 2018 fordern der Grimselverein und Aqua Viva, das Gesuch der KWO um Anpassung und Ergänzung der Gesamtkonzession für die Nutzbarmachung der Wasserkräfte im Oberhasli betreffend das Kraftwerk Trift vollumfänglich zu verweigern. Das Triftgebiet ist ausserordentlich schön. Es handelt sich um eine grossartige Hochgebirgslandschaft, welche nach wie vor stark vergletschert ist. Mit engen Schluchten, Alpweiden, schroffen Felsen und Gipfeln, steilen Seitentälern, Seelein, Wald und grosser Weite.

Der Wert der Landschaft wurde im Rahmen des Projektes einzig aus Sicht des Tourismus und der Wanderer beurteilt. "Die Landschaft hat aber einen sehr hohen eigenständigen Wert. Nur weil unsere Wasserläufe nicht von vielen Menschen gesehen werden, bedeutet dies nicht, dass sie von geringerem Wert wären - im Gegenteil!" ist der Vorstand des Grimselvereins überzeugt. Die vorgenommene Interessensabwägung ist einseitig und wird dieser Gewässerlandschaft nicht gerecht. Das Triftwasser gehört zu den wertvollsten und natürlichsten Fliessgewässern des Berner Oberlandes. Mit dem Bau des Wasserkraftwerkes Trift würde diese sich in dynamischer Entwicklung befindende, bislang unberührte Gewässerlandschaft von grosser Schönheit zerstört. Im bereits stark verbauten Oberhasli muss das Trifteinzugsgebiet deshalb unbedingt geschützt werden.

Der Umweltverträglichkeitsbericht, der Restwasserbericht mit Schutz- und Nutzungsplanung Oberes Gadmental sowie der Bericht gewässerökologische Massnahmen SNP Oberes Gadmental weisen mannigfaltige Mängel und Widersprüche auf. Sollte die Konzession wider Erwarten dennoch erteilt werden, so stellen die Organisationen Forderungen:

Der Kanton muss auf den Bau weiterer Wasserkraftwerke im ganzen Kantonsgebiet verbindlich verzichten.
In der Schutz- und Nutzungsplanung muss ein vollständiger Verzicht auf die Nutzung des Triftwassers oberhalb des geplanten Stausees während der Konzessionsdauer festgelegt werden.
Die geplanten Restwassermengen am Trift- und Steinwasser sind viel zu niedrig und müssen erhöht werden. Die KWO behauptet, sie sei zur Unterschreitung des normalen Restwasserstandards gezwungen, um überhaupt einen rentablen Betrieb zu erreichen, was sehr bedenklich erscheint. Zudem basiert die Berechnung der Restwassermenge auf unzureichenden Datengrundlagen.
Die Bilanzierung der Ersatzpflichten sowie der Ausgleichsmassnahmen im Rahmen der Schutz- und Nutzungsplanung ist ungenügend und zu überarbeiten. Zudem müssen weitere Ersatz- und Ausgleichsmassnahmen angeordnet werden.
Verbesserter Einsatz der Kraftwerke im Gadmental, Reduktion der nicht planbaren Bandenergie im Sommer dank Speichermöglichkeit
Verbesserung des Hochwasserschutzes im Gadmental

Prüfenswert wäre laut den Verbänden zudem eine Variante, welche lediglich das bestehende Volumen des Triftsees nutzen würde.

Kraftwerk Trift: Fakten und Zahlen

Das Projekt Kraftwerk Trift beinhaltet einen neuen Stausee mit einem Nutzvolumen von rund 85 Mio. m3 in der oberen Trift und eine neue Kraftwerkzentrale mit einer installierten Leistung von 80 Megawatt (MW) in der unteren Trift, sowie eine neue Wasserfassung im Steinwasser. Genutzt würde die Höhendifferenz zwischen dem geplanten neuen Stausee Trift und der bestehenden Fassung Underi Trift, in welche das turbinierte Wasser zurückgegeben würde. Das vorliegende Kraftwerkprojekt Trift gehört aufgrund der installierten Leistung von 80 MW zu den im Anhang der Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPV, SR 814.011) aufgeführten UVP-pflichtigen Anlagen (Ziff. 21.3, Speicher- und Laufkraftwerke sowie Pumpspeicherwerke mit einer installierten Leistung von mehr als 3 MW).
Quelle: Text Aqua Viva und Grimselverein, 6. Februar 2018

Das im KWO-Projekt «Trift» vorgesehene Kraftwerk Trift wird unterhalb der Bergstation der Luftseilbahn Trift in den Fels gesprengt. Das Kavernenkraftwerk wird mit Wasser aus dem neuen Stausee Trift angetrieben. Der Stausee Trift wird sich unterhalb der aktuellen Gletscherzunge des Triftgletschers befinden. Noch 2004 befand sich an dieser Stelle die damalige Gletscherzunge.

Der Stausee Trift sammelt künftig das u.a. Schmelzwasser der Gletscher aus der oberen Triftgletscher. Das im Kraftwerk Trift turbinierte Wasser wird gemäss Projektplan durch neue in den Fels gesprengte Stollen zu den beiden bestehenden Kraftwerken Fuhren und Hopflauenen weitergeleitet. Gleichzeitig soll aus dem oberen Gadmental durch eine neue unteririschen Wasserleitung Wasser aus der Region des Wendengletschers zum Kraftwerk Trift und weiter in Richtung Kraftwerk Hopflauenen und Innertkirchen befördert werden.

Anfang der 90er Jahre entstand im Bereich der damaligen Gletscherzunge ein kleiner Gletschersee. Als sich der Gletscher zu Beginn des 21. Jahrhunderts immer weiter eine Felskuppe hinauf zurückzog, "hing" die Gletscherzunge über dem anwachsenden Gletschersee. Die Gefahr , dass der Gletschersee bei einem Eisabbruch über die Feldkante an seinem östlichen hinweg schwappen würde,wuchs von Jahr zu Jahr. Das auslaufende Gletscherseewasser hätte das untere Gadmental sowie Innertkirchen bedroht. Der Triftgletscher wurde zu einem gefährlichen Gletscher.

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