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Betriebsstart für Galileo! Sept 2015
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Satellitennavigationsprogramm Galileo
Dezember 2016 - Betriebsstart für Galileo!

Ab dem 15. Dezember 2016 bietet Galileo, das europäische Satellitennavigationssystem, Behörden, Unternehmen und den Bürgerinnen und Bürgern seine ersten Dienste an.

Der für die Energieunion zuständige Vizepräsident der Europäischen Kommission, Maroš Šefčovič, erklärte: "Die Geolokalisierung ist ein zentraler Aspekt der sich vollziehenden digitalen Revolution, die mit neuen Diensten unseren Alltag verwandelt.

Galileo wird die Genauigkeit der Geolokalisierung um das Zehnfache vergrössern und einer neuen Generation von darauf beruhenden Technologien, etwa autonomen Fahrzeugen, vernetzten Geräten oder intelligenten städtischen Diensten, den Weg bahnen. Ich möchte heute an die europäischen Unternehmer appellieren: Malen Sie sich aus, was mit Galileo alles möglich wird - warten Sie nicht, schaffen Sie Innovationen!"

Elżbieta Bieńkowska, für Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU verantwortliches Kommissionsmitglied, stellte hierzu fest: "Dass Galileo nun die ersten Dienste anbietet, ist eine bedeutende Leistung für Europa und ein erster Ertrag unserer neuen Weltraumstrategie. Wir haben eine gemeinsame Anstrengung unternommen und das genaueste Satellitennavigationssystem der Welt konzipiert und gebaut. Dies ist ein Beleg für die technologische Spitzenposition, die Europa dank seinem Know-how und seinem Engagement für weltraumgestützte Dienste und Anwendungen einnimmt. Kein europäisches Land hätte das im Alleingang vollbringen können."

Mit der Erklärung der ersten Dienste, die von der Europäischen Kommission offiziell am Donnerstag, dem 15. Dezember in Brüssel gestartet werden, wird Galileo in Verbindung mit GPS künftig folgende kostenlosen Dienstleistungen erbringen:

- Unterstützung für Rettungsmassnahmen:

Derzeit kann es Stunden dauern, bis eine auf See oder in den Bergen vermisste Person geortet wird. Mit dem Such- und Rettungsdienst (Search and Rescue Service, SAR) können Menschen, die ein Notsignal von einer Galileo-kompatiblen Bake absetzen, schneller gefunden und gerettet werden, da die Ortungszeit auf nur 10 Minuten verkürzt wird. Dieser Dienst sollte später insofern verbessert werden, als dem Absender des Notrufs bestätigt wird, dass er geortet wurde und Hilfe unterwegs ist.

- Präzisere Navigation für Bürgerinnen und Bürger:

Bei dem offenen Dienst von Galileo handelt es sich um einen kostenlosen Massenmarkt-Dienst für Ortung, Navigation und Zeitgebung, der in allen Galileo-kompatiblen Chipsätzen in Smartphones oder in Fahrzeug-Navigationssystemen zum Einsatz kommen kann. Eine Reihe solcher Smartphones ist seit Herbst 2016 auf dem Markt, sie können nun die Signale für genauere Positionsbestimmungen nutzen. Ab 2018 wird auch jedes neue Fahrzeugmodell, das in Europa verkauft wird, mit Galileo ausgerüstet sein, was bei zahlreichen Geräten die Navigation verbessern und das Notfallkonzept eCall ermöglichen wird. Insbesondere bei der Navigation in städtischen Gebieten, wo die Satellitensignale häufig von hohen Gebäuden gestört werden, sind dank Galileo Vorteile durch die verbesserte Präzision der Ortung zu erwarten.

- Bessere Synchronisierung für kritische Infrastrukturen:

Galileo wird durch seine hochpräzisen Zeitgeber eine robustere Synchronisierung von Banken- und Finanztransaktionen sowie von Verteilungsnetzwerken für Telekommunikation und Energie, etwa von intelligenten Stromnetzen, ermöglichen. Dies wird dazu beitragen, dass sie effizienter funktionieren.

- Sichere Dienstleistungen für Behörden:

Galileo unterstützt darüber hinaus durch den öffentlich regulierten Dienst Behörden wie Dienste für Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe, Zollbeamte und die Polizei. Es wird staatlichen Nutzern bei nationalen Notständen oder in Krisensituationen wie Terrorangriffen einen besonders robusten und voll verschlüsselten Dienst an die Hand geben, um eine bessere Dienstleistungskontinuität zu gewährleisten.

Die Erklärung der ersten Galileo-Dienste bedeutet, dass die Galileo-Satelliten und die Bodeninfrastruktur nun betriebsbereit sind. Die Signale werden hochpräzise sein aber nicht jederzeit zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund werden die ersten Galileo-Signale in der Anfangsphase in Verbindung mit anderen Satellitennavigationssystemen wie GPS verwendet.

In den kommenden Jahren werden neue Satelliten in die Umlaufbahn gebracht, um die Galileo-Konstellation zu erweitern, wodurch sich die weltweite Verfügbarkeit von Galileo schrittweise verbessern wird. Es wird davon ausgegangen, dass die Konstellation bis 2020 abgeschlossen ist, wenn Galileo seine vollständige Einsatzbereitschaft erreicht.

Hintergrund

Galileo ist das globale Satellitennavigationssystem Europas. Es stellt für Nutzer auf der ganzen Welt eine Reihe von Ortungs-, Navigations- und Zeitgebungsdiensten auf dem neuesten Stand bereit. Es besteht eine volle Interoperabilität mit GPS, Galileo wird den Endnutzern jedoch eine genauere und verlässlichere Ortung bieten.

Derzeit besteht die Galileo-Konstellation aus 18 Satelliten, die alle bereits in der Umlaufbahn sind. Die Konstellation dürfte bis 2020 vollständig sein, sie wird dann 30 Satelliten umfassen.

Das erste Galileo-Smartphone des spanischen Unternehmens BQ ist bereits auf dem Markt, andere Hersteller dürften bald nachziehen. Die Entwickler von Anwendungen können ihre Ideen so auch mit wirklichen Signalen testen.

Die ersten Dienste von Galileo werden von der Agentur für das Europäische GNss (GSA) verwaltet. Das Galileo-Gesamtprogramm wird von der Europäischen Kommission verwaltet, die die Verantwortung für die Errichtung des Systems und die technische Unterstützung für operative Aufgaben an die Europäische Weltraumorganisation (ESA) übertragen hat.

Quelle: Text Europäische Kommission, 14. Dezember 2016

Über Galileo

Galileo ist Europas eigenständiges globales Satellitennavigationssystem. Es wird aus 30 Satelliten und der damit verbundenen Bodeninfrastruktur bestehen.

Die Definitions- und die Entwicklungsphase sowie die Phase der orbitalen Validierung (IOV) des Galileo-Programms wurden von der ESA durchgeführt und von ihr und der Europäischen Kommission gemeinsam finanziert. Sie führten zu einer Mini-Konstellation von vier Satelliten und einem verkleinerten Bodensegment für die Validierung des Gesamtkonzepts.

Die Phase bis zum Erreichen der vollen Einsatzkapazität (FOC) wird vollständig von der Europäischen Kommission finanziert. Die Kommission und die ESA haben eine Übertragungsvereinbarung unterzeichnet, gemäss der die ESA im Auftrag der Kommission als die für den Entwurf und die Beschaffung verantwortliche Stelle handelt.

Über die ESA

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA), Europas Tor zum Weltraum, ist eine 1975 gegründete zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe darin besteht, europäische Raumfahrtkapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Investitionen in die Raumfahrt den Bürgern in Europa und anderswo zugutekommen.

Die ESA hat 20 Mitgliedstaaten: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich. Davon sind 18 auch Mitgliedstaaten der EU. Zwei weitere EU-Mitgliedstaaten, Estland und Ungarn, haben Abkommen über ihren Beitritt zum ESA-Übereinkommen unterzeichnet und werden nach deren Ratifizierung in Kürze 21. bzw. 22. Mitgliedstaat der ESA sein.

Die ESA arbeitet förmlich mit sieben anderen EU-Mitgliedstaaten zusammen. Auch Kanada nimmt im Rahmen eines Kooperationsabkommens an bestimmten ESA-Programmen teil.

Darüber hinaus arbeitet die ESA mit der EU zusammen, um die Programme Galileo und Copernicus zu verwirklichen.

Dank der Koordinierung der Finanzressourcen und Kompetenzen ihrer Mitgliedstaaten kann die ESA Programme und Tätigkeiten durchführen, die weit über die Möglichkeiten eines einzelnen europäischen Landes hinausgehen.

Die ESA entwickelt Raumfahrzeugträger, Satelliten und Bodenanlagen, um sicherzustellen, dass Europa bei Raumfahrtvorhaben weltweit an der Spitze bleibt.

Sie entwickelt und startet Erdbeobachtungs-, Navigations-, Telekommunikations- und Astronomiesatelliten, schickt Raumsonden in entlegene Regionen des Sonnensystems und beteiligt sich an der bemannten Exploration des Weltraums.

Quelle: Text - ESA, September 2015

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