Schule und Bildung
Schulreformen im Kanton Aargau
«Bildungskleeblatt»
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Bildungskleeblatt SVP-VolksinitiativeSeptember 2008 Bildungskleeblatt Befürchtungen der SVP
SVP-Volksinitiative eingereicht November 2008
Bildungsforschung u. Bildungsreformen
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Bildungsreform im Aargau: Die Opposition artikuliert sich
SVP: Gegenvorschlag zum Bildungskleeblatt - Volksinitiative

September 2008

Die SVP lanciert mit einer Volksinitiative einen konkreten Gegenvorschlag zum Bildungskleeblatt. Die vom Grossen Rat in erster Lesung beschlossene Bildungsreform geht aus Sicht der SVP in die komplett falsche Richtung. Die SVP ist überzeugt, dass dies auch die Mehrheit des Aargauervolkes so beurteilen wird.

Jedoch sieht auch die SVP den Bedarf, bestehende Probleme zu lösen und die Schule zu stärken. Deshalb startet die SVP Aargau die Volksinitiative "Für die Stärkung der Schule Aargau".

Initiativtext:
Zur Stärkung der Schule Aargau sind gesetzgeberische Massnahmen mit folgenden Zielen zu treffen:
Die bestehende Struktur der Schule Aargau wird gestärkt. Kindergarten, Primarschule und dreigliedrige Oberstufe mit Bezirks-, Sekundar-und Realschule bleiben erhalten. Die Realschule wird besonders gefördert.

Lehrpläne, Lehrmittel und Bildungsziele werden mit den anderen Kantonen abgestimmt.

Die Initiative ist als allgemeine Anregung ausgestaltet, da sie dadurch schneller zur Abstimmung kommen wird als ein ausformuliertes Begehren. Die Initiative wird am 15. September 2008 im Amtsblatt veröffentlicht, danach kann mit dem Sammeln der Unterschriften begonnen werden.

Bezirksschule und Kindergarten erhalten

Die Schulstärkungsinitiative zielt darauf ab, die Schule in der bestehenden Struktur mit Kindergarten, Primarschule sowie dreigliedriger Oberstufe mit Bezirks-, Sekundar-und Realschule zu erhalten. Die Realschule soll durch geeignete Massnahmen, wie Pensenzuteilungen oder kleinerer Klassengrössen, besonders gefördert werden.

Die vom Parlament nun anvisierte Dreigliedrigkeit "unter einem Dach" mit leistungszugübergreifenden Niveaugruppen wird abgelehnt. Nach der grossangelegten übung mit den Schulstandorten im Rahmen von Regos gilt es nun auch die bestehenden und vorhandenen Schulstandorte und Schulräume dort zu nutzen, wo sie eben vorhanden sind. Damit werden auch die Gemeinden nicht durch zusätzliche Investitionen in Schulbauten belastet.

Harmonisierung der Inhalte

Zusätzlich wird die vom Volk tatsächlich gewollte und im Bildungsrahmenartikel festgeschriebene Harmonisierung der Inhalte umgesetzt. Lehrpläne, Lehrmittel und Bildungsziele sollen mit den anderen Kantonen abgestimmt werden. Hingegen ist die Zerstörung von bewährten Strukturen der Schule Aargau zu unterlassen. Dazu wird es auch keinen Staatsvertrag oder Konkordatslösungen brauchen.

Gegenvorschlag verhindert Scherbenhaufen

Mit dem Gegenvorschlag der SVP wird ein Scherbenhaufen bei der Bildungsreform verhindert. Das Volk erhält die Möglichkeit, die Schule zu stärken, ohne die überrissene und zum Scheitern verurteilte Bildungsreform "Kleeblatt" annehmen zu müssen. Anstatt mit grossem administrativem und finanziellem Aufwand andere Strukturen aufzubauen, will die SVP diese Mittel lieber in gezielte Verbesserungen der Schule Aargau, wie zum Beispiel auch in Aus-und Weiterbildung unserer Lehrkräfte, stecken.

Quelle: SVP des Kantons Aargau, September 2008

Befürchtungen der SVP Aargau

Nach Ansicht der SVP Aargau bringt die grosse Aargaue Bildungsreform "Bildungskleeblatt" folgende Nachteile:

- einen erheblich höheren Organisationsaufwand,
- wesentlich mehr Konfliktpotential,
- höhere Kosten,
- eine Erschwerung der Erziehungsarbeit und
- enorme Qualitätsverluste durch Senkung des Bildungsniveaus.

Die SVP befürchtet ein Fiasko, indem der Grundauftrag der Schule nicht mehr erfüllt werden kann, indem das Subsidiaritätsprinzip ausgehebelt wird. Die Neuausrichtung von Unterricht wird fatale Folgen haben. Die eindeutigen, transparenten und kontrollierbaren Klassen-und Fächerstrukturen sollen aufgegeben und auf allen Ebenen integrativer Unterricht eingeführt werden Unsere Befürchtung: Vieles an Grundwissen, Grundfertigkeiten und vor allem an Bildung bleibt unerreicht und wird in den anschliessenden, Weiteren Schulen und Ausbildungen schmerzlich fehlen.

Unter dem Titel Perspektiven bei Ablehnung der vorgeschlagenen Erlassänderungen droht der Regierungsrat in der Botschaft unverhohlen mit dem eidgenössischen Schulvogt, sollte das Kleeblatt nicht angenommen werden. Es ist wie ein Wink mit dem Zaunpfahl: Volk, wenn du nicht annimmst, wird dir die ganze Chose einfach via HarmoS aufs Aug' gedrückt. Soviel zu demokratischen Auseinandersetzungen in unserem Staat.

Nehmen wir als Beispiel die flächendeckende Einführung der Integrativen Schulformen. Hier führte der Regierungsrat an der Medienkonferenz aus:

"Die Diskussion über integrative Schulformen ist abgeschlossen. über deren Einführung wird sich das Volk gar nicht äussern können, obwohl der Grosse Rat eine Motion überwiesen hat, die verlangt, dass ISF durch die Gemeindeversammlung zu bewilligen ist und nicht flächendeckend dekretiert werden kann. Integrative Schulung wird nicht als Bestandteil, sondern als Voraussetzung der restlichen Reform, z.B. Basisstufe und Strukturreform, betrachtet."

Da die Anliegen der SVP immer noch nicht berücksichtigt wurden, lehnt die SVP die Bildungsreform ab. Die SVP Aargau will die gute Schule Aargau stärken und die zweifellos bestehenden Mängel ausmerzen. Sie lässt es aber nicht zu, die Schule irgendwelchen Bildungsideologien zu opfern und dabei hohe Qualitätsverluste in Kauf zu nehmen. Die Schule ist zu wichtig, als dass man sie leichtfertig aufs Spiel setzen dürfte.

Quelle: SVP des Kantons Aargau, Mai 2008

über 7200 Unterschriften für die Stärkung der Schule Aargau!

Innert Rekordzeit konnte die Aargauische Volksinitiative der SVP "Für die Stärkung der Schule Aargau!" eingereicht werden. 7'264 Personen haben die Initiative bereits unterschrieben. Laufend treffen noch Unterschriften ein und es sind noch nicht alle Unterschriften beglaubigt worden. Die Sammelfrist würde eigentlich bis zum 14. September 2009 dauern und es wären nur 3'000 Unterschriften nötig. Trotzdem reicht die SVP die Initiative mit fast 6'000 bescheinigten Unterschriften (genau 5'944) bereits jetzt ein. Damit will sie erreichen, dass über das Bildungskleeblatt und den Gegenvorschlag in Form ihrer Initiative gleichzeitig abgestimmt werden kann.

Bei den Unterschriftensammlungen wurde das Begehren sehr gut aufgenommen. Viele Lehrkräfte halfen aktiv beim Sammeln mit. Es zeigt sich, dass die Bevölkerung die Schule in ihren bestehenden Strukturen stärken will. Bezirksschule und Kindergarten sollen erhalten bleiben.

Die SVP fordert den Regierungsrat auf, das deutliche Zeichen der Bevölkerung ernst zu nehmen und die Initiative gleichzeitig mit der Bildungsreform "Kleeblatt" zur Abstimmung zu bringen, damit die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger die Wahl haben.

Quelle: SVP des Kantons Aargau, November 2008
Weitere Informationen
Aargau Studie zu Arbeitsbedingungen, Belastungen 2008
ETH Zürich Maturanote und Studienerfolg Januar 2009
Externe Links
Kanton Aargau
SVP Aargau
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