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El Niño - La Niña
Juni 2009: Anzeichen für El Niño-Tendenz

Im tropischen Pazifik haben sich die maritimen und die atmosphärischen Bedingungen in den letzten Monaten stark verändert. Die Computermodelle berechnen für die zweite Jahreshälfte ein gewisse Wahrscheinlich , dass sich El Niño - Bedingungen einstellten könnten. Die Entwicklung von La Niña -Bedingungen ist äusserst unwahrscheinlich. Die Vorhersage von El Niño - Bedingungen ist für die Analysen im vom Klima beeinflussten Katastrophen-Risikomanagment von grosser Wichtigkeit. El Niño - Bedingungen treten alle 4 bis 5 Jahre auf.

Seit Februar 2009 hat sich das Meerwasser im Äquatorialen Pazifik stark erwärmt. Die Meerwassertemperaturen stiegen von rund 1°C unter dem Durchschnittswert auf rund 0,5°C über dem Normalzustand. Unmittelbar unter der Meeresoberfläche befindet sich gegenwärtig wärmeres Wasser als üblich, was gemäss den Interpretationen der Klimaexperten auf einen zunehmenden El Niño hinweisen könnte. Allerdings sind die Computermodelle für diese dynamischen Prozesse noch nicht ausgereift und deshalb mit vielen Unsicherheitsfaktoren behaftet.

Im westlichen pazifischen Ozean befinden an der Meeresoberfläche wärmere Wasserschichten als in normalen Jahren. Dieses warme Wasser hat die Luftkonvektionsströme über der Wasseroberfläche angeregt. Als Folge davon hat sich in den letzten drei Monaten eine stärkere Bewölkung über diesen Gebiet aufgebaut. Die Konvektions- und Bewölkungszonen haben sich gleichzeitig ostwärts verschoben. Die Passatwinde (trade winds: Südwest- bzw. Nordostmonsune und die Nordwest- bzw. Südostmonsune) haben sich abgeschwächt. Auch der Luftdruck ist gesunken. Die beschriebenen Merkmale lassen auf einen allmählichen Aufbau einer El Niño - Phase schliessen. Die Hinweise auf mögliche El Niño - und auch La Niña - Ereignisse zeigen sich nach bisherigen Erfahrungen in den Monaten März bis Juni.

Klimaforscher versuchen, die Einflüsse von El Niño-Ereignissen auf das weltweite Klimasystem nachzuweisen. Klimaforscher weisen allerdings mit Nachdruck darauf hin, dass sich viele regionale Klimaabläufe und Wetterereignisse nicht in einen Zusammenhang mit dem El Niño gebracht werden können.

Quelle: WMO, Juli 2009 (Text: RAOnline)
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