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Das
Seebeben im Indischen Ozean vom 26. Dezember 2004 hat die Erde durchgeschüttelt
wie kaum ein seismologisches Ereignis zuvor. Die Erschütterungen waren
an der Erdoberfläche noch Wochen später messbar.
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Das
Tsunamibeben setzte Energien frei, welche rund 100'000 mal grösser
sind als jene der Hiroshima-Atombombe im zweiten Weltkrieg.
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Wissenschaftliche
Studien, welche in den beiden englischsprachigen Fachmagazinen "Nature"
(Nature
Magazine) und
"Science" (Science
Magazine) publiziert
wurden, belegen, dass kein Punkt auf der Erdoberfläche von Auswirkungen
des Seebebens unberührt blieb.
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Die Bodenverwerfung
vor der Küste Sumatras hat 30 Kubikkilometer Meerwasser bewegt.
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Die
Tsunami hat ungefähr 300'000 Menschen in den Tod gerissen.
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Die
Tsunami-Wellen haben in ihrer Höhe variiert. In Madras an der Ostküste
Indien war die Flutwelle 1,7 m hoch. 600 km weiter südlich
in Batticaloa erreichten die Wellen Höhen von 3,9 m,
in Banda Aceh an der Westküste Sumatras in Indonesien wurden 4,3
m gemessen. Die extremste Wellenhöhe wurde von den Forschern mit 31
m angegeben. Diese Riesenwelle wurde vor einer Insel in Westsumatra
aufgezeichnet.
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Während
im westlichen Teil des indischen Ozean die Tsunami-Wellen ohne Vorwarnung
gegen die Küste rollten, zog sich sich das Meerwasser im östlichen
Teil des Ozeans vor Malaysia und Indonesien vorerst zurück.
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Von
Forschern befragte Augenzeugen, die Auswertung von Satellitenbildern und
ein Augenschein vor Ort haben bestätigt, dass sich das Meer vor den
tödlichen Wellen an einigen Stellen Hunderte von Metern zurückgezogen
hat. Dann fluteten die Wassermassen an manchen Orten drei bis vier
Kilometer landeinwärts.
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Dünen
als Schutz: Für eine Ferienanlage in Yala an der Südostküste
von Sri Lanka waren die Sanddünen entlang der Strandline entfernt
worden, um den Gästen einen freien Blick auf das Meer zu ermöglichen.
Die Hotelanlange wurde von den Tsunamiwellen bis auf die Grundmauern zerstört.
Dagegen hielten einige benachbarte Hotels dank der verbliebenen Dünen
der Flutwelle stand.
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Nach
dem Seebeben breiteten sich die seismischen Oberflächenwellen in
der Erdkruste um den ganzen Erdball aus. In Sri Lanka hob sich der
Erboden um 9 cm, in Zürich in der Schweiz kurzfristig um 3
cm. Die vertikalen Bodenbewegungen nahmen mit der Entfernung vom Epizentrum
des Bebens ab. An jedem Ort der Erde wurde jedoch eine vertikale Bewegung
von mindestens 1 cm registriert. Eine Stunde nach dem Seebeben, welches
am 26. Dezember 2004 um 1:58:33 Uhr Schweizer Zeit stattfand, wurden die
Oberflächenwellen bereits im 11'000 km entfernten Alaska aufgezeichnet.
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Die
Oberflächenwellen haben in seismisch aktiven Zonen wie etwa beim Mount
Wrangell in Alaska sekundäre Ereignisse wie Erdstösse ausgelöst. Am Vulkan wurden synchron mit den alle 20 bis 30 Sekunden
ankommenden seismischen Wellen aus Asien Erdstösse aufgezeichnet.
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Neben
den
vertikalen Bewegungen waren im Zusammenhang mit den Tsunami-Beben auch
horizontale Erdverschiebung festgestellt. 4500 km vom Epizentrum entfernt
wurden in Indien eine Erdverschiebung um 1 mm nach Osten registriert.
In Südindien, welches wesentlich näher am Bebenherd liegt, wurde
eine Verschiebung um 2 cm nachgewiesen. Auf den indischen
Andamanen- und Nicobaren-Inseln nördlich von Sumatra (Indonesien)
wurde der Westrand angehoben und der östliche Teil verschob sich
horizontal bis zu 5 m.
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Der
erste Bruch in de Erdkruste an der Grenzzone zwischen der Eurasischen und
der Indoaustralischen Kontinentalplatte fand in einer Tiefe von rund
30 km statt. Während den ersten 50 Sekunden nach dem Beben
wanderte der Bruch relativ langsam nach Norden. Später beschleunigte
sich das Auseinanderdriften der Bruchränder. Während
10 Minuten raste die Bruchfront mit gegen 10'800 km/h weiter nordwärts.
Gegen Schluss verlangsamte sich die Ausbreitung der Front wieder. In
dieser letzten Phase verdreifachte sich allerdings die freigesetze Energie.
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Insgesamt
brach die Erdkruste auf einer Strecke von 1'300 km auf. Der Meeresgrund
verschob sich um bis zu 20 m.
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Obwohl
die am 26. Dezember 2004 durch das Seebeben freigesetzte Energie sich umgewandelt
und abgebaut hat, stehen weitere vor allem östlich und südlich
des Epizentrums gelegene Bruchzonen infolge der Erdverschiebungen weiterhin
unter erhöhtem Druck. Diese Druckzustände können sich künftig
durch das Freisetzen von Energie (> Erdbeben) wieder abbauen. In der ersten
Hälfte des Jahres 2005 wurden zahlreiche Nachbeben mit Magnituden
über 6,0 in der Gegend registriert. Das bislang stärkste
Beben mit einer Magnitude von 8,7 fand am 28. März 2005 vor der indonesischen
Insel Nias statt und verursachte wiederum viele Todesopfer und beträchtlichen
Sachschaden.
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