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Erdbeben in Haiti 12.01.2010
Hilfsmassnahmen von Caritas Schweiz

Zelte und Notunterkünfte für 30 000 Menschen

Caritas Schweiz unterstützt mit einem Nothilfeprogramm in der Stadt Gressier, die beim Erdbeben vom 12. Januar grösstenteils zerstört wurde. Ab dem 10 Februar 2010 werden Obdachlosen 1'000 Familienzelte abgegeben.Gleichzeitig beschafft Caritas Material- und Werkzeug-Sets für temporäre Unterkünfte zum Schutz gegen den Regen sowie Küchen-Sets für 5'500 Familien. Das Programm hat einen Umfang von 2,6 Millionen Franken.

Nach wie vor leben im Erdbebengebiet unzählige Menschen in notdürftigsten provisorischen Unterständen.

Caritas verteilt ab heute Mittwoch in Gressier 1'000 Zelte an Erdbebenopfer, die über keinerlei Mittel verfügen, um ihre Situation zu verbessern.

Zudem beschafft das Hilfswerk für 5'500 Familien Sets mit Material für Unterstände mit Plastikblachen, damit sie sich rechtzeitig vor der im Mai startenden Regenzeit einrichten und schützen können.

Auf Wellblechabdeckungen wird aufgrund der erheblichen Verletzungsgefahr bei Hurrikans, die ab Juli auftreten können, verzichtet. Zu den Sets gehören auch Schaufeln, damit die Betroffenen beginnen können, den Schutt vom Grundstück ihrer Häuser zu räumen. Mit 5'500 Küchen-Sets will Caritas den Familien die Rückkehr zu einer gewissen Normalität im Alltag ermöglichen. Die insgesamt rund 30 000 Begünstigten ermittelt Caritas zusammen mit der Partnerorganisation ITECA und der örtlichen Pfarrei.

So viele Menschen erreicht Caritas mit ihrer Nothilfe

Mit ihrer Nothilfe erreicht Caritas rund 200 000 Personen oder 40 000 Familien im Katastrophengebiet. Der grösste Teil dieser Menschen lebt in 20 provisorischen Not-Camps, die von Caritas betreut werden.

So viel kostet die Nothilfe für eine Person

Im Durchschnitt kostet die Nothilfe pro Person 115 Franken pro Monat.

So hilft Caritas

Nahrung
In einer ersten Phase steht die Verteilung von Fertigmahlzeitenim Vordergrund. Mit der Abgabe von Kochutensilien können die Familien aber zunehmend wieder selber kochen. Dann werden sie vor allem mit Bohnen und Reis versorgt.

So wird sichergestellt, dass die Nahrungsmittel gerecht verteilt werden.

Caritas arbeitet eng mit den Pfarreien zusammen. Diese identifizieren die Haushalte, welche die Nahrungsmittel am dringendsten benötigen. Eine Person pro Haushalt erhält einen Coupon, mit dem sie die Hilfspakete an der Verteilstelle beziehen kann.

Wasser
Caritas baut und unterhält in den Not-Camps Verteilstellen für Wasser mit jeweils zwei 10 000 Liter-Tanks und 16-18 Wasserhahnen. Täglich stehen damit 400 000 Liter Wasser zur Verfügung. Verteilstellen, die nicht mit Tanklastwagen erreicht werden können, werden mit einer Pipeline versorgt. Die Gesundheitszentren in den Camps werden zusätzlich mit ausreichend Wasser versorgt.

Zudem stellt Caritas die Wasserversorgung für das Spital Saint François de Salemit 2000 Litern Trinkwasser pro Stunde sicher.

Gesundheit
In den Not-Camps stellen Gesundheitszentren die medizinische Basisversorgung sicher. Besonders wichtig ist dabei die tägliche Pflege von Wunden. Schwerverletzte und Schwerkranke werden an das von Caritas instand gesetzte Spital Saint François de Sale überwiesen.

In jedem der Camps stehen der Bevölkerung 60 Latrinen zur Verfügung.

Sicherheit
Um die Sicherheit in den Camps zu gewährleisten, werden sie in der Nacht beleuchtet. Für die Stromproduktion werden Generatoren in Betrieb genommen.

Schule und Kinderbetreuung
Besonders für die Kinder ist es wichtig, dass sie so schnell wie möglich in einen einigermassen geregelten Alltag zurückkehren können. Deshalb organisiert Caritas in den Not-Camps in Grosszelten erste schulische Aktivitäten, in denen Gewicht auf die Traumabewältigung gelegt wird.

Geld für Arbeit
Um den Betroffenen nach der Katastrophe eine erste Einkommensmöglichkeit zu geben, organisiert Caritas bezahlte Aufräum- und Infrastrukturarbeiten. Die Arbeiter werden zu einem Tageslohn von 3US$ angestellt und werden zum Beispiel für Aufräumarbeiten bei Spitälern oder zum Latrinenbau eingesetzt.

Quelle: Text CARITAS Schweiz, 10. Februar 2010

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siehe auch: Schweizer Hilfswerke
Weitere Informationen
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