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Arbeiterhilfswerk: Ein Jahr Tsunami-Hilfe in Sri Lanka
Zwischenbilanz des Schweizerischen Arbeiterhilfswerks (SAH)

Die Wiederaufbau-Programme des Schweizerischen Arbeiterhilfswerks (SAH) in Sri Lanka gedeihen - ab Januar 2005 werden Häuser für 1'200 Familien errichtet. Der ungelöste ethnische Konflikt stellt die humanitäre Arbeit jedoch vor grosse Herausforderungen.

Sri Lanka
Die Nothilfe des SAH und seiner Partnerorganisationen im Netzwerk Solidar hat unmittelbar nach dem Tsunami eingesetzt. Innert kurzer Zeit konnte das SAH übergangscamps mit Gemeinschaftshäusern und hygienischen Einrichtungen aufbauen sowie Hunderte von versalzenen Brunnen reinigen lassen. Weiter baute das SAH Gärtnereien auf, die zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen und den beteiligten Familien ein Einkommen verschaffen

An der Nordostküste ist mittlerweile Land gerodet worden und mit Parzellen bezeichnet.

Sobald im Januar die Regenzeit vorbei ist, beginnen das SAH und seine Partnerorganisationen mit dem Bau von 6 Dörfern für 1'200 Familien.

Die zukünftigen Bewohner, insbesondere die Frauen, haben sich aktiv an der Planung beteiligt. Vorgängig mussten aufwändige Vorbereitungen getroffen werden: Auf über tausend Familien mussten die jeweiligen Landrechte übertragen werden, denn die neuen Dörfer müssen mindestens 300 Meter vom Meer entfernt liegen.

Da der Tsunami wieder Minen aus dem Bürgerkrieg angeschwemmt hatte, musste der Boden nochmals nach Landminen abgesucht werden. Das SAH engagiert sich sowohl im hauptsächlich von Singhalesen bewohnten Süden Sri Lankas, als auch in den ehemaligen Bürgerkriegsgebieten des Nordostens, die de facto unter tamilischer Selbstverwaltung stehen.

Mit Mahinda Rajapakse ist im November 2005 ein Hardliner zum Präsidenten gewählt worden. Seither droht eine Rückkehr zum Krieg.

Das SAH setzt sich auf beiden Seiten der Konfliktlinien für eine Friedensperspektive ein.

Im Rahmen des SAH-Gärtnereiprojekts finden gemeinsame Workshops und Ausbildungen statt, die es den Teilnehmenden ermöglichen, Angehörigen der anderen Seite erstmals als Menschen zu begegnen.

Eine weitere Herausforderung für die Tsunami-Hilfe sind die vielen tausend Menschen, die im Landesinneren leben, seit sie durch den Bürgerkrieg vertrieben worden sind. Auch sie haben alles verloren und leben unter ärmlichen Bedingungen. Um nicht zusätzliche soziale Spannungen zu schaffen, bezieht das SAH Kriegsvertriebene in seine einkommensfördernden Projekte ein, um auch ihnen neue Zukunftsperspektiven zu ermöglichen.

Quelle: Schweizerisches Arbeiterhilfswerk SAH, Dezember 2005
Externe Links
Schweizerisches Arbeiterhilfswerk SAH
Informationsmaterial: Tsunami Wiederaufbau
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